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Die syrische Republikanische Garde wurde 1976 als Elitenkraft in der syrischen arabischen Armee gegründet, im Wesentlichen als eine Sicherheitskraft für innere Angelegenheiten, die dazu bestimmt ist, hochrangige Regierungsbeamte vor Angriffen durch Aufständische die der Regierung feindlich gesinnt sind zu schützen und auch als Kontrolle über möglichen “Bonapartismus” in der SAA. Seit ihrer Gründung haben sie einen privilegierten Zugang zu Finanzierung und Ressourcen genossen. Zuerst bestanden sie aus drei mechanisierten Brigaden, mit jeweils einem Panzerbataillon und zwei oder drei mechanisierten Bataillonen, später wurden sie durch die beifügung eines separaten Panzerbataillons, drei Luft- und / oder Kommandobrigaden und zwei Sicherheitsregimente, die Leibwächter für pensionierte Beamte bieten und auch den Präsidenten beschützen. Die Republikanische Garde wird von Wehrpflichtigen aus ganz Syrien besetzt die 2 Jahre Militärdienst absolvieren müssen, obwohl sie auch sehr viele Freiwillige, die in wichtigen Führungspositionen dienen enthält. Zu ihren besten Zeiten hatte die Republikanische Garde etwa 25 Tausend Truppen, obwohl es momentan aufgrund der Zeiten des Abnutzungskrieges weniger geworden sind. Die Republikanische Garde wurde stets gut behandelt und war eine ersten Einheiten, die neueste Ausrüstung wie die T-72 MBT Panzer erhalten haben.
Der privilegierte Status der Garde bedeutete, das wenn jemand in dessen Reihen als Offizier eingesetzt wurde dies ein Zeichen von hohem Vertrauen in die Zuverlässigkeit des Individuums und eine gute Startbahn für eine schnelle Karriere war, viele prominente syrischen Beamte, darunter Präsident Assad, dienten zuvor in der Garde. Auf der Kehrseite litt die Wache unter den gleichen Problemen wie alle “Leibgarden”-mäßigen-Formationen leiden: Schwerpunkt auf Loyalität und nicht taktische Kompetenz, Missgunst von anderen militärischen Formationen, übertriebene politische Ambitionen ihrer leitenden Offiziere. Wie alle Elite-Formationen kann auch die Garde dafür kritisiert werden, den Rest des Militärs zu schwächen, indem sie die besten Rekruten für sich beansprucht, die nach ihrer Ausbildung und dem Training, von Kampfeinsätzen ferngehalten werden, weil sie zu wertvoll sind um ihr Leben zu riskieren. In der Tat bedeutete der auf die interne Sicherheitsrolle gelegte Schwerpunkt, dass die Garde im Jahr 1982 nur eine sehr kleine wenn überhaupt eine Rolle beim libanesischen Bürgerkrieg oder dem Widerstand gegen die IDF-Invasion im Libanon gespielt hat, mit Ausnahme ihrer Kommandoeinheiten.
Die Befehlsstruktur der Garde hat eher dazu tendiert von Alawiten dominiert zu werden. Allerdings umfasst die Einheit auch Vertreter anderer wichtiger Teile der syrischen Gesellschaft. In der Tat war Manaf Tlass einer der prominentesten syrischen Deserteure in den frühen Kriegsjahren, der Sohn des Verteidigungsministers und ein sunnitischer Offizier innerhalb der Garde, der das Gefühl hatte, dass selbst der privilegierte Posten bei der Garde seine Karriere nicht schnell genug voran treiben wird.
Letztendlich erwies sich aber die Investition in die Republikanische Garde als solide, da die Einheit den Verwüstungen des politischen Umbruchs und des Krieges standhält und eine funktionsfähige militärische Einheit blieb. Unter dem Kommando von Suhaib Suleiman hat sich die Republikanische Garde im syrischen Krieg wacker geschlagen, obwohl sie eigentlich aus Kampfhandlungen ferngehalten werden hat sie Gegensatz zu anderen Formationen der syrischen arabischen Armee ungewöhnlich viele Einheiten verloren. Die Republikanische Garde hat auf dem Schlachtfeld viel geleistet ihrem Namen entsprechend – hauptsächlich zu Beginn des Jahres 2012, als sie den Angriff der Opposition auf Damaskus abgewehrt hat.
Die Republikanische Garde konnte den Angriff der aus verschiedenen Richtungen kam in West- und Ost-Damaskus abwehren und somit den strategische wichtigen Luftwaffenstützpunkt Mazzeh und den Internationalen Flughafen von Damaskus erfolgreich schützen. Unterstützt von der Hisbollah, ging die Republikanische Garde nachträglich in die Offensive, befreite das Gebiet um Damaskus und belagerte Gebiete der Rebellen in West- und Ost-Ghouta. Die Republikanische Garde verdient auch die alleinige Anerkennung dafür das sie im Jahr 2012 eine enorme Anzahl von Truppen und gepanzerten Fahrzeuge nach Aleppo entsendet hat wo die Rebellen eine massive Offensive durchgeführt haben, und das obwohl sie mit den Rebellen in Damaskus noch genug Arbeit hatten.
Obwohl die Republikanische Garde damals nicht in der Lage war, die militanten Einheiten aus Aleppo zu vertreiben, schaltete die Elite-Einheit ohne Rücksicht auf Verluste auf Angriff um und sicherte dadurch Positionen an der Frontlinie, die sie bis die Operation “Dawn of Victory” im Jahr 2016 ins Leben gerufen wurde, um die ganze Stadt zu befreien erfolgreich verteidigt haben. Die 800. Brigade der Republikanischen Garde spielte eine entscheidende Rolle bei der Bekämpfung der Offensive von Al-Nusra südlich der Stadt und der Wiedereroberung der verlorenen Punkte.
Möglicherweise ist eine der wichtigsten Errungenschaften der Republikanischen Garde das Durchhaltevermögen der 104. Brigade unter der Leitung von Issam Zahreddine in Deir Ezzor. Die oben genannte Brigade wurde Ende 2012 dorthin geschickt, um die Präsenz der SAA in der strategisch wichtigen Stadt bereitzustellen. Auch nach 4 Jahren ständiger Angriffe und brutaler Belagerung durch die militanten Einheiten der freien syrische Armee, Ahrar al-Sham, Al-Nusra und zuletzt auch IS gelang es der Brigade, den Luftwaffenstützpunkt und über die Hälfte der Bezirke in der Stadt zu verteidigen.
Die Spezialeinheiten der 124. Brigade der Republikanischen Garde haben die Autobahn zwischen Ithriya und Khanasser zwei Jahre lang geschützt und damit die einzige freie Versorgungsroute nach Aleppo aus dem Rest Syriens bewahrt. Die Autobahn ist relativ sicher, dank ihrer Anstrengungen um von IS und Al-Nusra zusammen durchgeführte Angriffe aus zwei verschiedenen Richtungen abzuwehren. Die Republikanische Garde gründete auch mehrere freiwillige Kommandoeinheiten während des Krieges, einschließlich der syrischen Marines, die in der 103. Brigade dienen und an den Schlachten in Aleppo im Jahr 2016, die erste Schlacht um Palmyra zurückzugewinnen und den Latakia Operationen die seit 2016 laufen teilgenommen haben. Die Republikanische Garde schließt auch das bewaffnete Batallion “Lionesses of Defense” ein, das ausschließlich mit Frauen besetzt ist und östlich der Hauptstadt eingesetzt wird.
Während der Hauptsitz der republikanische Garde in Damaskus bleibt, behandelt sie vor allem Verwaltungs-, Personal- und Logistikfragen. Die Garde selbst, wird wie andere Elite-Formationen auch, nicht nur als geschlossene operative Formation eingesetzt, sondern wurde unter mehreren Fronten zur Verstärkung der regulären Armeeformationen und lokalen Milizen aufgeteilt. Da sie zu wertvoll sind um dazu eingesetzt zu werden die Positionen der Frontline zu verteidigen, werden ihre Einheiten verwendet, um feindliche Positionen zu durchbrechen oder Gegenangriffe gegen feindliche Aktivitäten zu starten. Daher hängt die Stärke der Republikanischen Garde an jedem beliebigen Ort von der Art der Bedrohungen und den zukünftigen Operationsplänen der SAA ab. Derzeit ist die Republikanische Garde vor allem in Süd- und Ost-Damaskus, Ost-Ghouta, sowie der Provinz Aleppo in der sie entlang der Straße Ehtria und westlich der Stadt Aleppo operiert, eingesetzt. Darüber hinaus hält die 104. Brigade weiterhin den Luftwaffenstützpunkt von Deir ez-Zor, während das 800. Regiment ausserhalb des Qalamoun Gebirges und dem Luftwaffenstützpunkt T-4 operiert. Die Gesamtstärke aller Einheiten der Republikanischen Garde wird auf etwa 20 Tausend Soldaten geschätzt, obwohl nicht klar ist, wieviel Prozent davon die tatsächliche Elite an der Frontlinie bilden.
Auch die Ausrüstung der Republikanischen Garde, gilt es immer noch als die beste unter den syrischen Streitkräften. Kämpfer der Republikanische Garde sind mit Gewehren der Serie AK-74 und AK-100 bewaffnet und ihre Einheiten sind reichlich mit automatischen AGS-17 Granatwerfern, schweren KORD 12,7 mm Maschinengewehren und Anti-Materiel-Gewehren wie dem OSV-96 ausgestattet. Bei den gepanzerten Fahrzeugen, handelt es sich hauptsächlich um T-72AV Kampfpanzer. Dieser Panzer ist eine fortgeschrittene Version des T-72, ausgestattet mit einer Reaktivpanzerung (ERA). Die Republikanische Wache nutzt auch BMP-2 IFVs und viele Militär-LKWs mit vollautomatischen 14,5mm, 23mm und 57mm Geschützen. Die Republikanische Garde war eine der ersten Formationen, welche auch die Schutzsysteme Sarab 1 und 2 zusätzlich zu Viper-72 Thermosicht-Erweiterungen für die T-72-Panzer erhalten haben. Das 100. Artillerie-Regiment ist mit 122 mm D-30 Haubitzen, selbstangetriebenen 152 mm 2S3 Akatsiya Haubitzen, BM-21 Raketenwerfern (MLRS) und lokal hergestellten Burkan MLRS bewaffnet.
Durch das allmähliche zu Ende gehen eines sechs Jahre andauernden brutalen Krieges behaltet die Republikanische Garde ihre Postionen als eine der wichtigsten und stärksten Formation in der syrisch arabischen Armee auch noch nach enormen Verlusten unter ihren Einheiten und Ausrüstung. Die Garde bleibt von der aktuellen politischen- und Sicherheits-Situation relativ unbeeinträchtigt.