Kriegsbericht Syrien – 3. Mai 2017: Russland erweitert den Beratungs- und Assistenzeinsatz in Syrien

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Ein russischer Militärberater, Alexej Buchelnikov, wurde in Syrien von einem Scharfschützen aus den Reihen der Rebellen getötet, verkündete das russische Verteidigungsministerium am 2. Mai. Buchelnikov war “Mitglied der Gruppe, die das Personal der syrischen Artillerieeinheiten trainiert”.

Experten stellen fest das Russland die Anzahl der eingesetzten Militärberater für die syrische Armee erhöht sowie die Bemühungen das Personal des syrischen Militärs auszubilden intensiviert hat.

Diese Entwicklungen geschahen inmitten des deutlichen Anstiegs der Zahl eingesetzter US-Truppen sowie militärischer Ausrüstung, die im von den Kurden gehaltenen Gebiet in Nordost-Syrien eingesetzt werden und mit den demokratischen Einheiten Syriens (SDF) zusammen arbeiten. Somit steigern die beiden an dem Krieg beteiligten Weltmächte, ihre Anstrengungen um die Fortschritte ihrer Verbündeten gegen IS vor Ort zu beschleunigen.

Unterdessen haben die russischen Militärsoldaten, in Begleitung der Mitglieder der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG), das Flüchtlingslager Runbar in der Provinz Afrin, ein von YPG gehaltenes Gebiet in Nordwest-Syrien besucht. Anfang dieser Woche wurde das Lager von den türkischen Streitkräften beschossen.

Der Besuch der Delegation des russischen Militärs in dem Gebiet erfolgte kurz, nachdem Berichte erschienen sind, dass Russland in Afrin nahe der türkisch-syrischen Grenze Beobachtungsposten errichtet hat, um türkischen Aktionen gegen die YPG und die Bevölkerung im von YPG gehaltenen Gebiet, sowie Aktionen von pro-türkischen Rebellen im Gebiet nördlich von Aleppo überwachen zu können. Auf den Fotos aus Afrin sieht man auch syrische Flaggen an den Beobachtungsposten, was bestätigt das dort auch Einheiten der syrischen Regierung anwesend sind.

Die von YPG-gehaltenen Gebiete in Nord-Syrien können als drei separate Abschnitte beschrieben werden:

  • Der erste ist die Provinz Afrin, in dem syrische Armee und Moskau einen beträchtlichen Einfluss haben.
  • Der zweite ist die ländliche Umgebung der Stadt Manbij, in der die syrische Armee, Moskau und Washington, de-facto zusammen gearbeitet haben, da sie eine mögliche türkische Militäroperation gegen die Stadt Manbij verhindern wollten. Manbij wird von den US-unterstützten demokratischen Einheiten Syriens (SDF) kontrolliert – die größtenteils aus Mitgliedern der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) bestehen.
  • Der dritte ist das östliche Ufer des Flusses Euphrat, wo die USA und ihre Koalition einen beträchtlichen Einfluss und viele Truppen auf dem Boden eingesetzt haben.

Diese Struktur der Beziehungen ist während des Krieges entstanden. Aufgrund der dringenden Notwendigkeit gegen die Gruppen der Terroristen wie Jabhat al-Nusra und IS in Nord-Syrien vorzugehen. Die Beziehungen verbessern sich jetzt inmitten der ständigen Bedrohung durch eine weitere Invasion des türkischen Militärs in Syrien die gegen die kurdischen Milizen gerichtet ist.

Mittlerweile haben die SDF die Kontrolle über die strategisch wichtige Stadt Tabqa in der Provinz ar-Raqqa gewonnen. Eine unbekannte Anzahl von IS-Terroristen befindet sich aber noch im vom IS-besetzten Teil des nahe gelegenen Staudammes von Tabqa. Im April 2017 argumentierten pro-SDF und US-Quellen, dass es etwa 700–800 IS-Terroristen in der Stadt gab. Allerdings wurden keine Foto- oder Videobeweise veröffentlicht, die bestätigen, dass diese Anzahl von IS-Mitgliedern in der Stadt neutralisiert wurde. Es besteht die Möglichkeit, das zum Zeitpunkt der Erstürmung der Stadt Tabqa ein Großteil der IS-Terroristen durch eine Art “offener Korridor” geflüchtet ist.

Mittlerweile hat sich die Situation im Gebiet nördlich der Stadt Hama relativ beruhigt. In dieser Woche hat die syrische Armee keine großen Versuche unternommen um die strategisch wichtige Stadt Lataminah die von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) kontrolliert wird zu erreichen. Stattdessen führte die syrische Armee, die vom 5. Angriffskorps geführt wird, ihre Operationen in der ländlichen Umgebung von Palmyra fort, wo sie auf die Shumriyah Berge vorgerückt sind. Dies könnte etwas mit den angestiegenen Aktivitäten der US-unterstützten Rebellen entlang der syrisch-irakischen Grenze zu tun haben.

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