Kriegsbericht Syrien – 14. Juli 2017: Wettlauf nach Dair ez-Zor

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Am Donnerstag haben die Tiger-Einheiten der syrischen Armee gemeinsam mit Stammeskämpfern und Unterstützung der russischen Luftwaffe, im südwestlichen Teil der Provinz ar-Raqqa eine Militäroperation gestartet. Zu Beginn sind die Regierungstruppen südlich von Resafa vorgerückt und haben die Dörfer Bir al Zentai, Bir Itaw und Bir Hiwaran befreit. Am Freitag haben sie die Hügel von Ridgeb-Abe el-Kalat eingenommen und befinden sich nun in Schussreichweite vom Ölfeld Dubaysan und dem Kreisverkehr Bir al-Zamlah entfernt.

Laut den Regierungsquellen beinhaltet die momentan laufende Anti-IS-Operation etwa 6.500 in ar-Raqqa ansässige Kämpfer die der syrischen Regierung loyal gegenüberstehen. Allerdings kann diese Zahl noch nicht unabhängig bestätigt werden.

Wenn die Tiger-Einheiten und ihre Verbündeten die Straßenkreuzung von Bir al-Zamlah sichern, haben sie 3 Möglichkeiten:

1. Südwestlich von Resafa Druck auszuüben, die Ölfelder in der Gegend zu erobern und das von IS-besetzte Gebiet südlich der Straße die Ithriyah und Resafa miteinander verbindet kontinuierlich zurückzuerobern. Das Ziel dieses Vormarsches ist es die westliche Flanke von der militärischen Gruppierung zu sichern die von Resafa aus auf die von IS besetzte Stadt Sukhnah vorrücken wird.

2. Einen schnellen Vorstoß in die Richtung der von IS-belagerten Stadt Taybah nördlich von Sukhna zu starten. Das Ziel dieses Schrittes ist es den Druck auf die IS-Einheiten im ländlichen Gebiet östlich von Palmyra zu erhöhen und zu versuchen, Sukhna aus dem Norden und Südwesten abzuschirmen.

3. Weiter auf Dair ez-Zor vorzurücken. Diese Version wurde von einigen Regierungstreuen Medien weit beworben. Wenn die Regierungstruppen jedoch versuchen die von IS-belagerte Stadt zu erreichen, könnte ihr Vormarsch wie der Versuch im Jahr 2016 enden, um Tabqa von Ithriyah aus zu erreichen. Mit anderen Worten, müssten sich die Regierungstruppen nach einigen Flankenangriffen von den IS-Terroristen zurückziehen.

Auf jeden Fall wird der Vormarsch der Regierung in Süd-Raqqa auch zur Intensivierung der Feuergefechte zwischen der Armee und den Terroristen östlich von Salamiyah führen. Wenn die Regierungstruppen die komplette Straße von Resafa nach Palmyra sichern können werden die Versorgungsrouten der verbleibenden IS-Einheiten westlich der Straße für Zulieferungen und Verstärkungen aus der Provinz Dair ez-Zor und dem irakischen Grenzgebiet gesperrt sein.
Unterdessen haben die Regierungstruppen in der südlichen Wüste große Gewinne erzielt und haben Abu Khashbah, al Ghudaht, bei Tayyar und Ard Umm ar Rumum zurückerobert, sie arbeiten daran um das von den US-unterstützten Rebellen formell kontrollierte Gebiet vollständig zu umstellen. Durch die Klärung dieses Gebietes versucht die syrische Führung die Frontlinie in Süd-Syrien zu verkürzen, um zusätzliche Einheiten für die Operationen gegen IS zu befreien.

Die nächsten 7-10 Tagen werden für die Armee sehr wichtig sein und zeigen, ob die iranisch-syrische-russische Allianz dazu in der Lage ist ihre Hauptziele auf dem syrischen Schlachtfeld durchzusetzen, darunter die Belagerung der Stadt Dair ez-Zor zu beenden bevor die US-unterstützten Einheiten die Stadt ar-Raqqa einnehmen können.

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