Kriegsbericht Syrien – 13. April 2017: Die syrische Armee erleidet in Daraa einen Rückschlag

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Gesprochen von Harold Hoover

Hayat Tahrir al-Sham (ehemals Jabhat al-Nusra, der syrische Zweig von al-Qaida) und dessen Verbündete bereiten sich auf einen endgültigen Vorstoß vor, um die ganze al-Minshiah-Nachbarschaft der Provinzhauptstadt Daraa wiederzuerobern. Anfang dieses Monats hat die Gruppe etwa 80% von al-Minshiah von den Einheiten der Regierung erobert.

Im Gegenzug bemühen sich die syrische arabische Armee (SAA) und die Nationalen Verteidigungskräfte (NDF), ihre Befestigungen im von der Regierung besetzten Teil der Nachbarschaft wieder aufzubauen und Gegenangriffe durchzuführen, um die von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) geführte Offensive weiter raus zu zögern.

Auf der Straße von Garigha nach Saidah hat die SAA mit einem IED Sprengsatz ein Fahrzeug mit 11 HTS-Kämpfern zerstört und dabei alle Insassen getötet. Ein weiterer IED-Sprengsatz zerstörte ein Fahrzeug von HTS auf der Straße von Ankhil nach Ethryia im ländlichen Gebiet der Stadt Daraa. Die SAA beschoss auch in Al-Karak, Al-Bijaja und Al-Minshiah den Nachbarsorten von Daraa Ansammlungen von HTS-Kämpfern mit schweren Raketen.

Die Einheiten der Regierung befinden sich in diesem Gebiet gerade in einer komplizierten Situation, weil das syrische Militär nicht in der Lage ist, mehr Verstärkung einzusetzen. Die SAA und andere Regierungsgruppen sind schwer mit Zusammenstößen in anderen Teilen von Syrien, vor allem in Nord-Hama und in der ländlichen Umgebung von Palmyra beschäftigt.

Unterdessen ist HTS in der Lage, neue Kräfte der mit IS-verbundenen Jaish-Khalied an der Frontlinie einzusetzen. Die Zusammenstöße zwischen den Gruppen wurden aus unbekannten Gründen gestoppt.

In Qaboun und Jobar in der östlichen Landschaft der syrischen Hauptstadt Damaskus wurde über intensive Kämpfe zwischen HTS und den Einheiten der Regierung berichtet. Die beiden Seiten nutzten schwere militärische Ausrüstung und Artillerie, um sich gegenseitig zu bekämpfen. Allerdings konnte keine der beiden Seiten erwähnenswerte Gewinne erzielen.

Im ländlichen Gebiet von Palmyra an der Straßenkreuzung von Sawwanah und Sawwanah selbst setzten die SAA und ihre Verbündeten den Vormarsch gegen IS fort. Khunayfis und die nahe gelegene Phosphatmine sind taktische Ziele des Vormarsches der Regierungstruppen.

Unterdessen behaupteten pro-IS-Quellen, dass IS-Terroristen bei einem erfolgreichen Hinterhalt um die Kamelrennstrecke im Süden der antiken Stadt über 30 syrische Soldaten getötet hätten.

Die von den USA unterstützten demokratischen Einheiten Syriens verschärften die Belagerung der von IS besetzten Stadt Tabqah westlich von Ar-Raqqa. Allerdings waren sie aufgrund von Gegenangriffen von IS nicht dazu in der Lage die Stadt zu betreten.

Am 12. April traf sich der US-Außenminister Rex Tillerson zuerst mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow und anschließend mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau. Russland gab nicht viele Details darüber preis, was die drei genau ausdiskutiert haben. Was jedoch klar ist, ist, dass beide Seiten starke Meinungsverschiedenheiten bezüglich des Vorfalles des angeblichen Einsatzes von chemischen Kampfstoffen in der Provinz Idlib und dem US-Raketenangriff auf den Militärflugplatz Ash Sha’irat haben. Die USA beschuldigen die syrische Regierung für den chemischen Angriff und sagen, dass der Raketenangriff eine legitime Reakation darauf war. Moskau stimmt dem nicht zu und nannte den Angriff eine mögliche false-flag Operation und sagt das der Raketenangriff ein Aggressions-Akt war.

Putin fügte hinzu, dass Russland Informationen vorliegen hat die aufzeigen, dass es zu weiteren provokativen Vorfällen mit toxischen Kampfstoffen in Syrien kommen könnte, damit die USA den Einsatz von Gewalt in Syrien rechtfertigen können.

Unterdessen hat Russland eine Resolution des UN-Sicherheitsrates mit Bezug auf den Angriff mit chemischen Kampfstoffen in Syrien kritisiert. Die Resolution wurde von Großbritannien, Frankreich und den USA eingeführt und war eine leicht überarbeitete Version eines früheren und ähnlichen Dokuments. Sie fordert, dass Damaskus alle Informationen über die Flüge am Tag des Vorfalls an den “vereinten Ermittlungsmechanismus der Vereinten Nationen” und der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) weiter reicht und Zugang zu den Militärstützpunkten, von denen die Luftangriffe auf Khan Sheikhoun ausgeführt wurden gewähren. Die Resolution bedroht Syrien mit Sanktionen und dem Einsatz militärischer Gewalt. Letzteres war wahrscheinlich der Grund für die Entscheidung Moskaus. Wenn der Entwurf der Resolutionen angenommen wird, würde er dazu dienen, um eine umfassende militärische Aktion gegen die Regierung von Assad durch den von den USA geführten Block zu rechtfertigen.

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