Kriegsbericht Syrien – 12. April 2017: Einheiten der Regierung rücken nordwestlich von Aleppo vor

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Seit dem 10. April haben die Regierungseinheiten, die von der Republikanischen Garde und Liwa al-Quds geführt werden, Versuche unternommen Nordwestlich der Stadt Aleppo gegen Hayat Tahrir al-Sham (früher Jabhat al-Nusra, den syrischen Zweig von al-Qaida) und dessen Verbündete weiter vorzurücken. Bisher haben die Truppen der Regierung die Gebiete Tell Shuwehnah und Khirbet Anadan erobert und versucht, in Richtung von Maarat al-Artic und Babis weiter vorzustoßen. Allerdings wurde dieser Vorstoß von den militanten Einheiten unter der Leitung von Hayat Tahrir al-Sham (HTS) abgewehrt. Am 12. April gingen die Zusammenstöße in der Gegend weiter, wo beide Regierungseinheiten und die militanten Einheiten versuchen, auf bestimmte Positionen vorzustoßen.

Obwohl einige pro-Regierungs-Medienstellen diesen Vorstoß als einen groß angelegte Aktion um Druck auf die militanten Einheiten auszuüben und Anadan und die nahe gelegenen Punkte zu umstellen beschrieben, werden die Republikanische Garde und Liwa al-Quds wahrscheinlich nicht in der Lage sein, dieses Ziel zu erreichen da sie dafür zu Kämpfer in dem Gebiet haben. Das eigentliche Ziel der Operation ist es, inmitten der anhaltenden Zusammenstöße in Nord-Hama wo die militanten viele Einheiten haben zusätzlichen Druck auf die HTS-Mitglieder in den Feldern von Anadan auszuüben. Dennoch, sollte die Defensive der von HTS geführten Einheiten aus irgendeinem Grund zusammenbrechen, dann werden die Regierungstruppen die Gelegenheit nutzen, um ihr höchstes Ziel in der Gegend durchzusetzen.

Die Situation in Nord-Hama bleibt angespannt. Tiger-Einheiten, die Nationalen Verteidigungskräfte (DNF) und andere Regierungsfraktionen, die mit iranischen und russischen Militärberatern zusammen arbeiten, üben weiter Druck auf die von HTS geführten Einheiten, die versuchen Souran und Halfaya zurückzuerobern aus.

Die von Russland trainierte 5. Legion und die NDF, die von der russischen Luftwaffe unterstützt werden, haben in der ländlichen Umgebung von Palmyra den Hügel Al Taj, einige Punkte nahe dem Berg Mazburad, Qasr al-Halabat, Sukkari, Syrien Tal und den Berg Al-Abtar von den IS Terroristen zurückerobert.

Die Pro-Regierungseinheiten machen nun Druck entlang der Straße, welche die Straßenkreuzung al-Busairi und Palmyra miteinander verbindet. In diesem Fall sind die Hauptziele der Regierungstruppen bei ihrem Vorstoß Jabal al-Khan, Jabal Abtar, die Straßenkreuzung Sawwanah, Khufayfis und die Phosphatmine von Khufayfis.

Dieser Vorstoß zeigt, dass das syrische Militär darauf abzielt, die Autobahn die Homs und Palmyra miteinander verbindet aus südlicher und nördlicher Richtung zu sichern, anstatt weiter auf Deir Ezzor vorzurücken.

Der Angriff der Einheiten der militanten Koalition der Freien Syrischen Armee (FSA) gegen IS in der Wüste südwestlich von Palmyra trägt zusätzlich zu den Befürchtungen der Syrischen Streitkräften bei. Wenn die FSA al-Bardah und die Straßenkreuzung al-Busairi zuerst erreicht, könnten sie die südliche Flanke der Regierungseinheiten, die auf dem Luftwaffenstützpunkt Tiyas  eingesetzt werden, gefährden.

Am 12. April kamen so genannte “grüne Busse” in den Dörfern Zabadani und Madaya in Südwest-Syrien an, um die erste Partie von militanten Einheiten und die Mitglieder ihrer Familien aus dem Gebiet zu evakuieren. Berichten zufolge werden etwa 3.000 militante Kämpfer und Zivilisten evakuiert werden. Die Regierungseinheiten werden ihre Kontrolle über das Gebiet von Zabadani ausbauen.

Der US-Außenminister Rex Tillerson sagte am Dienstag, dass sich Moskau zwischen einer guten Beziehungen mit den USA und dessen Verbündeten oder für die Unterstützung des Irans, der Hisbollah und des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad entscheiden muss. Mit dieser Aussage zielte der Staatssekretär darauf ab, seine Position vor dem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow zu verdeutlichen. Allerdings ist es unwahrscheinlich, das hier ein Ultimatum weiter hilft, um eine gemeinsame Lösung bezüglich des Streitthemas zu finden.

Während seiner ersten Pressekonferenz bestätigte der Verteidigungsminister James Mattis erneut, dass die USA die Regierung von Assad für den Chemiewaffenangriff in Idlib verantwortlich machen und die syrische Regierung einen “sehr sehr hohen Preis” bezahlen wird, sollte es in Zukunft zu weiteren Angriffen mit Chemiewaffen kommen.

Unterdessen sagte das russische Verteidigungsministerium, dass die zwei einzigen Anlagen die auf syrischem Territorium chemische Waffen Herstellen und Lagern, von militanten Einheiten kontrolliert werden. “OPCW Experten bestätigten die Vernichtung von 10 der 12 Anlagen, die für die Lagerung und Produktion von chemischen Waffen eingesetzt wurden. Die syrischen Behörden haben keinen Zugang zu den beiden verbleibenden Einrichtungen, da sie sich auf dem Territorium befinden das von der sogenannten Opposition gehalten wird. Aus diesem Grund kann die OPCW nicht bestätigen das die chemischen Kampfstoffe an diesen beiden Orten beseitigt wurden”, sagte Oberst General Sergei Rudskoy.

 

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