Zusammenbruch der syrischen Waffenruhe: Die syrisch-iranisch-russische Allianz reagiert auf US-Verletzungen des Genfer Abkommens

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Am vergangenen Wochenende nutze die US-geführte internationale Koalition gegen den Islamischen Staat (IS, ISIS) seine Luftmacht gegen Positionen der Syrischen Arabischen Armee (SAA) außerhalb der östlichen Stadt Deir ez-Zor, um einen Vorstoß der Kämpfer des IS zu unterstützen. Dies war das zweite Mal in weniger als einem Jahr, das Kampfflugzeuge der Koalition die syrischen Regierungstruppen während Kämpfen mit der berüchtigten Terrorgruppe bombardierten. Am 06. Dezember attackierten vier Kampfflugzeuge der Koalition im Vorfeld eines Angriffs des Islamischen Staat ein Feldlager der syrischen Armee außerhalb von Deir ez-Zor.

Es ist schwer zu glauben, das laut der offiziellen amerikanischen Version diese beiden Vorfälle ein Versehen waren, weil in diesem Fall wir feststellen sollten, dass die US-geführte Koalition fast keine Informationen über die Situation in der Provinz hat. Offensichtlich ist dies nicht wahr.

Höchstwahrscheinlich glaubt Washington das solche Bombardierungen eine Demonstration der Einheit der Koalition, um den russisch-syrisch-iranischen Bemühungen in dem Konflikt zu begegnen und die Antwort auf die russischen Luftangriffe auf die durch die USA unterstützte militante Gruppe Neue Syrische Armee (NSyA), welche vor einiger Zeit stattfanden, sind. Die politische Führung der Vereinigten Staaten glaubt wahrscheinlich, dass dieser Schritt zeige, dass die USA bereit sind zu antworten, sollte Moskau sich dazu entscheiden, die Bombardierungen der so genannten “moderaten Opposition” zu intensivieren. Die Trennung dieser Opposition von Terroristen ist nicht der Fall, weil, wenn das getan wird, es klar werden wird, dass verschiedene Terroristengruppen ein Kern der Anti-Assad-Kräfte sind.

Die Frage ist, wie wird die russisch-syrisch-iranische Allianz zu seinen US-geführten Gegenstück reagieren?

  • Moskau hat damit begonnen eine Medienkampagne zu starten, wonach die USA weder in der Lage sind noch versuchen die gemäßigte Opposition von den Terroristen zu trennen. Dies kann als direkte Unterstützung der Jabhat Fateh al-Sham (umbenannte Al-Nusra-Front, syrische Al-Qaida) bezeichnet werden.
  • Gleichzeitig kann die offizielle Version Washingtons über die Vorfälle dazu verwendet werden, um die Unfähigkeit des US-Militärs zur Durchführung erfolgreicher Anti-Terroroperationen ohne zusätzliche Unterstützung von anderen Mächten zu demonstrieren.
  • Des Weiteren kann die Stärkung der Luftabwehr in diesem Gebiet helfen, heiße Köpfe in der US-geführten Koalition abzukühlen. Der Fall mit dem angeblich abgestürzten israelischen Flugzeug zeigt, dass eine reale Bedrohung aufgrund von PR-Maßnahmen Verluste zu erleiden die Bereitschaft diese durchzuführen reduziert.
  • Die russisch-syrisch-iranische Allianz muss den militärischen Druck auf alle Gruppen, welche mit der Jabhat Fatah al-Sham und seinen Stellvertretern verankert sind, fortsetzen.

Fasst man die jüngsten Entwicklungen zusammen, wird klar, dass Washington auf einen Bruch des Waffenstillstandsabkommens drängt und nach einem Anlass dafür sucht. Deshalb sollten Russland, Syrien und der Iran im Falle eines Scheiterns des Waffenstillstands bereit für eine Fortsetzung des umfassenden Krieges sein.

Am 19. September erklärte der Leiter des russischen Generalstabs, Generalleutnant Sergey Rudskoy während einer Pressekonferenz, dass es für die syrischen Regierungstruppen keinen Grund gäbe, sich an das Waffenstillstandsabkommen zu halten, da dieses einseitig ist. Der Offizielle des russischen Militärs betonte, das die Vereinigten Staaten und die von ihnen unterstützten Oppositionsgruppen keinerlei Verpflichtungen der getroffenen Vereinbarung nachkommen. Die USA stellten dem russischen Militär nicht einmal die genauen Daten über den Einsatz der von den USA kontrollierten bewaffneten Gruppen zur Verfügung, während die Daten, welche am 13. September an Russland übergeben wurden, nicht das bilaterale Abkommen erfüllt haben – es war lediglich eine allgemeine Liste von militanten Gruppen, welche zustimmten, den Waffenstillstandsabkommen beizutreten. In anderen Worten erklärte das russische Militär das Ende des Waffenstillstands und die Unfähigkeit der Vereinigten Staaten die Verpflichtungen des Genfer Abkommens zu erfüllen.

Ein paar Stunden später erklärte das syrische Armeekommando das Ende des landesweiten Waffenstillstands in Syrien. In einer von SANA veröffentlichten Erklärung wird betont, dass “bewaffnete Terrorgruppen einen Vorteil aus dem erklärten Waffenstillstand ziehen wollten” um seine Kräfte neu zu formieren sowie Truppen zu mobilisieren. Nun richten sich angriffe der Terroristen auf “Wohngebiete” und in mehreren Regionen gegen Positionen der syrischen Regierungstruppen, einschließlich Aleppo. Der Waffenstillstand ist zusammengebrochen.

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