Ursprünglich erschienen bei Ein Parteibuch
Am gestrigen Freitag haben Einheiten der kurdisch geprägten YPG/SDF unterstützt von der US-Luftwaffe von Westen kommend mit der Erstürmung der von ISIS-Terroristen beherrschten und von YPG/SDF-Kräften umzingelten Stadt Manbij im Nordosten der syrischen Provinz Aleppo begonnen.
Zunächst war im Laufe des Freitags berichtet worden, den Kräften der YPG/SDF sei es nach heftigen Kämpfen gelungen, im Westen der Stadt Manbij den Kitab-Platz auf der alten Straße nach Al Bab zu erobern. Am späten Freitag Abend wurde dann gemeldet, dass die Kräfte der YPG/SDF auch das rund 500 Meter östlich des Kitab-Platzes gelegene Nationalkrankenhaus von Manbij unter ihre Kontrolle gebracht haben.
Mit dem Krankenhaus von Manbij haben die Kräfte der YPG/SDF, sofern die Nachricht sich als zutreffend erweisen sollte, nicht nur ein wesentliches Stück Infrastruktur unter ihre Kontrolle gebracht, sondern auch den kompletten westlichen Arm der Stadt Manbij vom Zentrum der Stadt und damit von ISIS abgeschnitten, sodass dieser gesamte Arm entlang der alten Straße nach Al Bab nun unter Kontrolle der YPG/SDF steht.
Weiterhin ist die US-Luftwaffe am Freitag zahlreiche Luftangriffe auf die von ISIS-Terroristen kontrollierten Silos im Süden der Stadt Manbij geflogen. Die Silos sind sehr hohe und große Gebäude, von denen es ein weites Schussfeld gibt. Abzuwarten bleibt hier, ob die US-Luftangriffe eine Erstürmung der Silos durch die YPG/SDF vorbereiten sollen, oder ob die Luftangriffe nur zur Unterdrückung von Feuerpositionen von ISIS auf den Silos dienen sollten.
Außerdem wurde am Freitag berichtet, dass die Kräfte der YPG/SDF bei ihren Bemühungen, einen Korridor zwischen der YPG-Hochburg Kobane im Nordosten der Provinz Aleppo und der YPG-Hochburg Afrin im Nordwesten der Provinz Aleppo zu errichten, ein Stück weiter gekommen sind, in dem es ihnen gelungen ist, das rund 25 Kilometer westlich der Stadt Manbij gelegene Dorf Sheikh Nasir unter ihre Kontrolle zu bringen.
Vom Dorf Sheikh Nasir aus sind es noch rund 45 Kilometer bis zur östlichsten Ausdehnung des kurdischen „Afrin-Kantons“ bei Ahras. Der Weg von Sheikh Nasir bis nach Ahras lässt sich ausschließlich durch kurdisch geprägte Dörfer gehend bewältigen, was für die Vermutung spricht, dass es der YPG von jetzt an weitgehend kampflos gelingen könnte, ihren Korridor zwischen Kobane und Afrin zu vollenden.
Für die syrische Armee würde die Vollendung dieses kurdischen Korridors durch den Norden der Provinz Aleppo die sehr erfreuliche Nachricht mit sich bringen, dass die gesamte nördliche syrische Grenze zur Türkei für den Terroristen unpassierbar wird und die Terrorgruppe ISIS in ganz Syrien vom Nachschub aus der Türkei abgeschnitten wird. Aus diesem Grund ist es nur allzu verständlich, dass der türkische Terrorsponsor Erdogan die Herstellung des kurdischen Korridors im Norden der Provinz Aleppo vehement ablehnt, während Syrien und Russland dem Vorhaben sehr aufgeschlossen gegenüberstehen.
Die schmalste Stelle für den Nachschub von ISIS aus der Türkei befindet sich allerdings südlich des Weges der erwarteten Herstellung des kurdischen Korridors nach Afrin: zwischen der von der YPG kontrollierten Ortschaft Hutah südwestlich von Manbij und der von der syrischen Armee kontrollierten Ortschaft Ayishah nördlich der Luftwaffenbasis Kuwairis liegen gerade einmal 25 Kilometer. Sämtlicher Nachschub von ISIS aus der Türkei für Raqqa, Deir Ezzor, Bukamal und so weiter und so fort muss durch dieses enge Nadelöhr, dss bei einem weiteren Vormarsch der YPG nach Westen noch enger werden dürfte. Sollte die YPG ISIS den Nachschub aus der Türkei also nicht abschneiden, könnte das die syrische Armee tun, indem sie den Kurden der YPG entgegengeht und von Ayishah aus einige Kilometer nach Nordosten ausrückt. Es ist also so oder so damit zu rechnen, dass der Nachschubweg von ISIS aus der Türkei bald gekappt werden wird.
Dem türkischen Machthaber Erdogan wird kaum etwas anderes übrig bleiben als sich damit abzufinden, zumindest solange, bis möglicherweise Israels Pferdchen Hillary Clinton Präsidentin der USA wird und sie als solche das Blatt zugunsten ihrer Lieblinge von Al Kaida und ISIS zu drehen versucht. Bis dahin ist es aber noch ein halbes Jahr, und sicher ist es auch noch nicht, dass Clinton nächste US-Präsidentin wird.