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Klarer Fall von Eskalation: die Bundeswehr wird im Rahmen der Verstärkung der NATO-Ostflanke nicht nur mehrere hundert Soldaten, sondern auch „Leopard II“-Kampfpanzer nach Osteuropa entsenden. Die Rede ist von mehreren hundert Panzern. Sie sollen zusammen mit anderem schwerem Gerät, darunter auch schwerer Artillerie, im kommenden Jahr nach Litauen verlegt werden. Das bestätigte jetzt ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums.
Für die ohnehin gespannten Beziehungen zwischen Berlin und Moskau dürften die Ankündigungen eine weitere Belastungsprobe darstellen. Rußland hatte die Grundsatzbeschlüsse der NATO zur Aufrüstung im Osten bereits im Sommer scharf kritisiert. „Die Allianz konzentriert ihre Kräfte darauf, eine nicht existierende Gefahr aus dem Osten einzudämmen”, erklärte das Außenministerium damals und warf der NATO eine „Dämonisierung” Rußlands vor.
Die deutschen Pläne, die jetzt am Rande eines zweitägigen Verteidigungsministertreffens in Brüssel bekannt wurden, sind Teil des größten NATO-Aufrüstungsprogrammes seit dem Kalten Krieg. Dieses sieht unter anderem vor, von 2017 an multinationale Kampftruppen in den Mitgliedstaaten Polen, Litauen, Lettland und Estland zu stationieren. Deutschland hat zugesagt, in Litauen die Rolle der „Speerspitze“ zu übernehmen.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte, daß die Kampftruppen im kommenden Sommer vollständig einsatzbereit sein sollen.