Was bedeutet Washingtons “Plan B” in Syrien wirklich?

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Im Oktober erschienen in der Washington Post und anderen US-Medien eine Reihe von Berichten über erwartete Lieferungen von verschiedenen modernen Waffensystemen an die sogenannte “gemäßigte Opposition” in Syrien. Diese Berichte erörterten, das Washington einen neuen Plan für Syrien in Betracht zieht, welcher die massive Zufuhr von Waffen beinhaltet die es den Oppositionellen ermöglicht sich vor der russischen und syrischen Luftmacht und Artillerie zu verteidigen. Diese Tatsache wurde als Indiz für Washingtons Skepsis über die Aussichten einer sogenannten “friedlichen Lösung” im Land beschrieben. Dennoch wurde er laut Medien weder genehmigt noch abgelehnt.

Das geheime CIA-Programm zur Ausbildung und Bewaffnung von “gemäßigten Terroristen” ist der Kern der amerikanischen Strategie, die seit Beginn des Krieges in Syrien einen Sturz von Präsident Assad und der Instalierung einer Marionettenregierung anstrebt. Dennoch wird die Obama-Regierung wahrscheinlich auf die Wiederaufnahme und die Ausweitung dieses Programms verschieben und die Entscheidung darüber dem nächsten Präsidenten überlassen. Die US-Führung ist nicht bereit die Entscheidung jetzt zu treffen, weil die jüngsten militärischen Entwicklungen gezeigt haben, dass trotz finanzieller Zuwendungen, der Zufuhr von Versorgungsgütern und den Bemühungen der CIA, Washington noch immer nicht auf die gemäßigten Terroristen als reine Pro-US-Truppe vor Ort zurückgreifen kann. Jeder Versuch der Vereinigten Staaten säkulare Rebellengruppen von den dschihadistischen Fraktionen – zumindest für PR-Zwecke – zu trennen, sind gescheitert. Und die kürzlich geschaffene Neue Syrische Armee (NSyA) zeigte sich als unfähig bei Kämpfen mit dem Islamischen Staat. Die US-Propagandakampagne gegen die russisch-syrisch-iranischen Operationen zur Befreiung Aleppos ist mit einem erheblichen Problem konfrontiert – massive zivile Opfer bei der von der US-geführten Koalition unterstützten Mossul Offensive.

In diesem Fall könnten offene und massive Waffen- und Munitionslieferungen an die terroristischen Gruppen in Syrien zu erheblichen Verlusten für Washington auf politischer und PR-Ebene führen und schwerlich zu einer Stärkung des Einfluss der Vereinigten Staaten auf den syrischen Konflikt führen. Wenn die US-Regierung dies vermeiden will, werden Moskau, Damaskus und Teheran die Initiative im Krieg vollständig ergreifen, was auch zu negativen Auswirkungen auf den Einfluss der Vereinigten Staaten im Nahen Osten führen würde.

So wird Washington höchstwahrscheinlich eine Kompromisslösung treffen, welche es ihren Regionalen Verbündeten – Saudi-Arabien oder Katar – erlaubt, eine begrenzte Zahl von MANPADS (Man Portable Air Defense System – Einmann-Flugabwehr-Lenkwaffe) an die sogenannte “Opposition” zu liefern, auch wenn diese Opposition die Dschabhat an-Nusra sein sollte. Gleichzeitig werden die US-kontrollierten Medien und Diplomaten weiterhin Druck auf Syrien, Russland und dem Iran wegen vermeintlicher ziviler Opfer in der Stadt Aleppo ausüben und die humanitäre Situation im Irak ignorieren. Dies wird es den Terroristen nicht erlauben die Initiative im Krieg wieder zu erlangen, sondern wird Zeit kaufen, bis der neue US-Präsident ins Amt kommt und damit beginnt, seine eigene Strategie in der Region umzusetzen.

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