Im April 2016 legte die Russische Föderation dem UN-Sicherheitsrat Unterlagen vor, die aufzeigen, wie die Türkei die Terrormiliz ISIS mit Waffen und militärischem Gerät versorgt. Laut Aussagen des UN-Gesandten Russlands, Vitaly Churkin, beaufsichtigt der türkische Geheimdienst, der ‹Nationale Nachrichtendienst der Türkei› (Millî İstihbarat Teşkilâtı – MİT), die Lieferungen an die Terroristen.
Die Türkei sei für ISIS der wichtigste Lieferant an Waffen, Ausrüstung und anderen Versorgungsgütern, und bediene sich zu diesem Zwecke verschiedener Nichtregierungs-Organisationen (NGO). Mit der Leitung dieser Operationen beauftragt sei MİT. Für den Transport werden in der Regel LKWs genutzt, einschliesslich humanitärer Hilfskonvois.
«Die ‹Besar Foundation› (Vorsitzender: D. Şanlı) ist bei diesen Anliegen sehr aktiv engagiert und hat im Jahr 2015 circa 50 Konvois in die Türkmenen-Regionen um Bayırbucak und Kızıltepe (260 km nördlich von Damaskus) zusammengestellt», steht im Schreiben von Churkin. Laut seinen Angaben seien auch die ‹Iyilikder Foundation› und die ‹Stiftung für Menschenrechte und Freiheiten› in diese Aktivitäten eingebunden. Man würde neben Checkpoints an der syrisch-türkischen Grenze auch die Wasserwege über den Euphrat nutzen.
Nachweislich hätte ISIS über den Zeitraum von nur ein paar Monaten folgende Waffensysteme erhalten: TOW Panzerabwehr-Raketen, RPG-7 Granatwerfer, M-60 Maschinengewehre sowie Handgranaten und Munition. Ebenso Kommunikations-Ausrüstung. Laut Churkin hätten in Syrien operierende Terrorgruppen im letzten Jahr zudem explosives Material im Wert von 1,9 Millionen US-Dollar erhalten: «Die Gesamtlieferungen der Türkei an die Terroristen im Jahr 2015 sahen wie folgt aus: 2’500 Tonnen Ammoniumnitrat (im Wert von ca. US$ 788’700); 456 Tonnen Kaliumnitrat ($ 468’700); 75 Tonnen Aluminiumpulver ($ 496’500), Natriumnitrat ($ 19’400); Glyzerin ($ 102’500) und Salpetersäure ($ 34’000).»