Am Dienstag bestätigte das russische Verteidigungsministerium die Stationierung von Tu-22M3 Langstreckenbombern und Su-34 Bombern auf dem Luftwaffenstützpunkt Hamadan im Iran. Dieser Schritt markiert einen neuen Abschnitt in der russisch-iranischen Militärkooperation im Bezug auf den Krieg in Syrien und verursacht bei der US-geführten Anti-Assad-Allianz Bauchschmerzen.
Viele Experten haben bereits darauf hingewiesen das die Stationierung von russischen Kampfflugzeugen im Iran es Moskau ermöglicht die Flugdauer zu den Zielen in Syrien deutlich zu reduzieren. Die russischen Bomber sind nun in der Lage die Nutzlast zu verdreifachen und die Luftangriffe kostengünstiger und schneller geführt werden. Dies erlaubt es Moskau auch, die Luftunterstützung für die syrischen Regierungstruppen am Boden im ganzen Land deutlich zu verstärken.
Jedoch gibt es einen weiteren wichtigen Punkt, welcher bisher kaum behandelt wurde.
Den in Syrien eingesetzten russischen Luft- und Raumfahrtkräften mangelte es im Jahr 2015 und Anfang 2016 an Kapazitäten, die syrischen Regierungstruppen im Osten und Südosten Syriens zu unterstützen (siehe alte Karte unten). Die Lage der russischen Basis in Latakia erlaubte es nicht, rechtzeitige und intensive Luftunterstützung in diesen Gebieten zu liefern.
Dies wurde besonders bei der gescheiterten Offensive der syrischen Regierung auf die vom Islamischen Staat (IS) kontrollierte Tabaqa Luftwaffenbasis im Gouvernement Rakka deutlich. Taktische und strategische Fehler am Boden, zusammen mit dem fehlen von zeitgerechter Luftunterstützung, führten zur Unfähigkeit die anfänglichen Erfolge gegen den Islamischen Staat zu nutzen, wodurch die Regierungskräfte gezwungen waren sich aus dem Gouvernement zurückzuziehen.
Nun, mit der Stationierung von Tu-22M3 und Su-34 Bombern in Hamadan ist Moskau in der Lage, Ziele in den Gouvernements Rakka, Deir ez-Zor und entlang der gesamten syrisch-irakischen Grenze anzugreifen (siehe neue Karte unten). Am 17. August starteten bereits russische Su-34 Bomber um Ziele des Islamischen Staat in Deir ez-Zor zu eliminieren.
Dies wird es der russisch-syrisch-iranischen Allianz ermöglichen die Frontlinie gegen den Islamischen Staat in den Gouvernements Homs, Rakka und Deir ez-Zor zu kontrollieren und Versuche der Terroristen die laufenden Gefechte in Aleppo für Angriffe auf die syrischen Streitkräfte und ihren Verbündeten auszunutzen, abzuwehren.
In Zukunft wird es den Pro-Regierungskräften außerdem möglich sein die Lage in der Stadt Deir ez-Zor zu normalisieren, sowie syrische Armee-Einheiten, welche in nicht enden wollenden Kämpfen mit dem IS verwickelt sind, freizusetzen.