Nach Angaben des UN-Oberkommissars für Menschenrechte müssen die irakische Armee und die von den USA geführte Koalition dringend ihre Taktik bei den Kämpfen in Mossul neu überdenken, um weitere zivile Opfer zu vermeiden.
Mindestens 307 Zivilisten wurden im westlichen Teil der irakischen Stadt Mossul im Zeitraum vom 17. Februar bis zum 23. März getötet, während 273 weitere verwundet wurden, sagte UN-Oberkommissar für Menschenrechte, Zeid bin Ra’ad Zeid al-Hussein.
Ihm zufolge liegt die Verantwortung für diese Verluste vollständig bei der Terrororganisation islamischer Staat (IS) und der internationalen Koalition unter der Leitung der USA.
Al-Hussein stellte fest, dass im Zeitraum vom 23. bis zum 26. März 95 Zivilisten infolge der Bombardierung und Aktionen der Koalition in den westlichen Nachbarschaften von Mossul getötet wurden.
Der UN-Oberkommissar forderte die irakische Armee und die Einheiten der von den USA geführten Koalition auf, ihre Vorgehensweise bei den Kämpfen unbedingt neu zu durchdenken, um weitere Opfer unter den Zivilisten zu vermeiden.
Al-Hussein fügte hinzu, dass die Terroristen weiterhin Zivilisten als menschliche Schutzschilde einsetzen und Scharfschützen auf diejenigen ansetzen, die versuchen aus ihrer Gewalt zu entkommen.
“Es ist wichtig, dass die irakischen Sicherheitskräfte und ihre Koalitionspartner diese Falle meiden”, betonte der UN-Hochkommissar.
In der Nacht vom 17. Oktober 2016 kündigte der irakische Premierminister Haider al-Abadi den Beginn der Operation an, um die Stadt Mossul von der Terrororganisation IS zu befreien.
Die Stadt ist seit Juni 2014 unter Kontrolle der militanten Einheiten der Terrororganisation. Die irakische Armee hat Ende Januar die Kontrolle über den östlichen Teil von Mossul wiederhergestellt. Und am 19. Februar begann die Operation zur Befreiung der westlichen Nachbarschaften von Mossul.