Türkischer General: Ankara interessiert an russischen S-400-Systemen

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© Sputnik/ Alexei Danichev

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Die Türkei hat Interesse an russischen Flugabwehrsystemen und möchte auch bei der Produktion eines neuen Jagdflugzeugs mit Russland zusammenarbeiten, wie Erdoğan Karakuş, Generalleutnant a. D. der türkischen Streitkräfte, mitteilte.

Russland und die Türkei könnten nun ihre Rüstungskooperation auf ein neues Niveau bringen, sagte Karakuş, Vorsitzender des Türkischen Verbands pensionierter Offiziere, im Gespräch mit Sputnik Türkiye.

Die Türkei sei unter anderem an den russischen Flugabwehr-Raketensystemen S-300 und S-400 interessiert. Darüber hinaus baue die Türkei gegenwärtig ein eigenes Jagdflugzeug, da gäbe es Potenzial für eine gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit mit der russischen Rüstungsindustrie.

Der türkische Staatschef Erdogan hatte am Dienstag in Sankt Petersburg mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin verhandelt. Das war das erste Treffen beider Politiker nach dem Abschuss des russischen Bombers im November 2015 in Syrien, der die Beziehungen beider Staaten schwer belastet hatte. Erdoğan hat sich auch für eine Zusammenarbeit in der Rüstungsindustrie stark gemacht.

Bei dem Treffen erklärten Putin und Erdogan ihre Absicht, die Zusammenarbeit in allen Bereichen wieder herzustellen. Russland kündigte eine etappenweise Aufhebung der speziellen Wirtschaftseinschränkungen gegen türkische Unternehmen und eine Wiederbelebung der Projekte Turkish Stream und AKW Akkuyu an. Die Charterflüge sollen wieder aufgenommen und die Visaprobleme zwischen beiden Ländern geklärt werden. Obwohl die Türkei Nato-Mitglied ist, zeigte sich Erdogan zu einer Zusammenarbeit mit Moskau in der Rüstungsindustrie bereit.

Der Neustart im Verhältnis zwischen Moskau und Ankara wurde möglich, nachdem sich Erdogan Ende Juni für den Abschuss der Su-24 und den Tod zweier Piloten entschuldigt hatte. Im November 2015 hatte die Türkei einen russischen Bomber vom Typ Su-24 abgeschossen, der Stellungen der terrormiliz IS in Syrien bombardierte. Russlands Präsident nannte dies damals „einen Stoß in den Rücken durch Helfershelfer der Terroristen“. Moskau verhängte danach Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei.

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