Das anfangs problembelastete Aufklärungsflugzeug Tu-214R hat sich einem Zeitungsbericht zufolge beim russischen Luftwaffeneinsatz in Syrien gut bewährt: Das Verteidigungsministerium ist zufrieden.
Wie die Tageszeitung „Iswestija“ am Donnerstag berichtet, betrachtet die russische Militärführung den Einsatz des strategischen Aufklärungsflugzeugs Tu-214R in Syrien als effizient.
Ein Militärsprecher sagte dem Blatt, das Flugzeug habe nicht unmittelbar vom russischen Standort Kasan aus operiert, sondern sei auf dem Stützpunkt Hmeimim in Syrien gelandet: „Das Verteidigungsministerium hat einen Bericht über die Leistungen der Tu-214R vorbereitet. Das Flugzeug hat sich bestens gezeigt. Alle Aufgaben wurden komplett erfüllt, die Ausrüstungen funktionierten ohne ernsthafte Pannen. Nach der Operation wurde die Maschine als völlig einsatzbereit eingestuft.“
Ein Elektronik-Fachmann, der an den Arbeiten teilgenommen hatte, erläuterte nun: „Die Bordausrüstungen und die Aufklärungssysteme der Tu-214R erfordern eine sorgfältige fachmännische Wartung und eine spezielle Infrastruktur. In Kasan gibt es alles Nötige. In Hmeimim wurde die Maschine dagegen von der Besatzung und von den Fachleuten der zuständigen Betriebe selbständig gewartet. Trotzdem gab es keine Zwischenfälle.“
Nach Angaben des Onlinedienstes Flightradar24 war eine Maschine mit der Bordnummer RF-64514 am 15. Februar erstmals in Hmeimin gelandet. Bis Anfang März kam sie über Syrien zum Einsatz und kehrte dann nach Russland zurück. Ende Juli flog eine Tu-214R erneut nach Hmeimim.
Das russische Verteidigungsministerium hatte insgesamt drei solche Maschinen bestellt. Als Grundlage dienen dabei Passagierjets des Typs Tu-214, die in Kasan umgerüstet werden. Insbesondere bekommen sie funktechnische Aufklärungsanlagen des Typs Frakzia, optisch-elektronische Systeme und weiteres Gerät.
Die erste Serienmaschine hätte nach Angaben der Zeitung noch 2008 dem Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellt werden sollen. Doch wegen organisatorischer Schwierigkeiten mit Testflügen sowie wegen technischer Probleme mit den Bordausrüstungen konnte jener Termin nicht eingehalten werden. Außerdem stellte es sich bei den damaligen Tests heraus, dass die Maschine den Anforderungen der Militärführung nicht völlig entspricht – insbesondere in Sachen Flugdauer.
Nun sagte ein Fachmann der Flugzeugbranche dem Blatt, jene Probleme seien inzwischen grundsätzlich gelöst worden. Ein zusätzliches Programm habe ermöglicht, die Parameter zu verbessern. Eine „ziemlich komplizierte Arbeit“ sei dabei geleistet worden. Man habe unter anderem konstruktive Korrekturen an funktechnischen und weiteren Ausrüstungen vorgenommen.