Tu-160-Bomber wird effizienter: „Nicht nur für nukleare Abschreckung“

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© Sputnik/ Vladimir Pesnya

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Die neueste Version des russischen Langstreckenbombers Tu-160 soll ein modernisiertes Triebwerk bekommen. Dessen Produktion wird einem Zeitungsbericht zufolge gerade in die Wege geleitet.

Wie die Tageszeitung „Iswestija“ am Montag berichtet, hat der in Samara ansässige Hersteller Kusnezow seinen Prüfstand repariert und modernisiert, um neue Triebwerke für Langstreckenbomber zu testen. Nun soll die Anlage neu lizenziert werden. Danach kann die neue Modifikation des NK-32-Triebwerks für die Tu-160M2 umfassend getestet werden.

Die Produktion der ursprünglichen NK-32-Version war im Jahr 1993 eingestellt worden. Im laufenden Jahr will das russische Verteidigungsministerium bereits die ersten modifizierten Triebwerke bekommen. Bis Ende 2018 soll dann die erste damit ausgestattete Tu-160M2-Maschine in den Himmel steigen. Die Serienproduktion dieses erneuerten Bombers beginnt voraussichtlich im Jahr 2021. Insgesamt will die Luftwaffe mindestens 50 solche Maschinen kaufen.

Der russische Militärexperte Viktor Murachowski sagte dem Blatt, die sowjetische Tu-160 sei von ihrem Konzept her keineswegs überholt: „Zwar ist die Bordelektronik etwas veraltet, doch wenn man sie auswechselt, wird die Maschine durchaus modern sein. Das Hauptproblem bestand eben darin, die Triebwerkproduktion wiederaufzunehmen.“

Der Flugzeugexperte Andrej Fomin sagte, das NK-32-Triebwerk ermögliche dem Bomber, auch in die Stratosphäre zu steigen. Diese Option könne genutzt werden, um in einer Höhe von bis zu 18.000 Metern und mit einer Höchstgeschwindigkeit von rund 2.000 km/h Jagdflugzeuge des Gegners abzuhängen und dessen Flugabwehr zu überwinden. Die Besatzung des Bombers trage dabei Anzüge, die jenen der Raumfahrer ähnlich seien.

Fomin erläuterte, das Konzept des NK-32-Triebwerks ermögliche dessen Verbesserung, um eine größere Maschine mit einer höheren Schubleistung zu entwickeln. Dies sei ein wichtiger Grund für den Neustart der Triebwerkproduktion.

Neben dem Triebwerk soll der Bomber nach Angaben des Blattes auch weitere neue Ausrüstungen bekommen. An Stelle der analogen Geräte sollen Flüssigkristallanzeigen im Cockpit installiert werden. Auch das Triebwerk selbst erhält nicht nur einen neuen Kompressor, sondern auch ein digitales Steuerungssystem, um unter anderem Treibstoff zu sparen.

Im Hinblick auf die Bewaffnung sagte Fomin: „Bereits jetzt ist die Tu-160 in der Lage, die ganze Palette von gelenkten und ungelenkten Waffen einzusetzen. Im Laufe des Syrien-Einsatzes zeigte der Bomber seine Fähigkeit, die modernsten strategischen Marschflugkörper Kh-101 in ihrer konventionellen Ausstattung abzufeuern. Auch die Tu-160M2 soll dazu fähig sein, um nicht nur im Rahmen der nuklearen Abschreckung zum Einsatz zu kommen, sondern auch aktuelle Aufgaben für die Sicherheit des Staates bei Bedarf zu lösen.“

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