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Das tschechische Verteidigungsministerium will seine Bodentruppen aufrüsten und hat einen Auftrag für 210 Schützenpanzer (SPz) ausgeschrieben.
Daraufhin haben drei Unternehmen ihre Angebote abgegeben.
Dies sind die Folgenden:
Die britische BAE Systems mit ihrem in Schweden hergestellten CV90 (Combat Vehicle 90).
Der CV90 hat eine lange Geschichte, da er seit 1993 aktiv eingesetzt wird. Das Design der CV90-Plattform hat sich kontinuierlich in Schritten vom Mk0 zum aktuellen MkIV mit technologischen Fortschritten und als Reaktion auf sich ändernde Schlachtfeldanforderungen weiterentwickelt. Es ist mit einem Geschützturm von Bofors ausgestattet, der eine 40-mm-Bofors-Maschinenkanone trägt. Exportversionen sind mit Hägglunds E-Serie-Geschütztürmen ausgestattet, die entweder eine 30-mm- oder eine 35-mm-Maschinenkanone aus der Bushmaster-Serie tragen.
Sollte die Tschechische Republik aus irgendeinem Grund beschließen, in Sibirien einzumarschieren (Russland ist ja der sprichwörtliche Feind), verfügt das Fahrzeug über eine beeindruckende Mobilität im Schnee und in Feuchtgebieten, wobei es mit 6 voll ausgestattete Infanteristen bemannt werden kann.
Das in Europa ansässige General Dynamics European Land Systems mit seinem ASCOD (Austrian Spanish Cooperation Development).
Der ASCOD ist eine Familie von gepanzerten Kampffahrzeugen. Er ist das Ergebnis einer Kooperationsvereinbarung zwischen einem österreichischen und einem spanischen Unternehmen, die heute beide zu General Dynamics gehören.
Die Hauptversion des ASCOD ist ein kettengetriebener Schützenpanzer. Sie folgt einem konventionellen Layout mit einem Frontmotor und einer Heckklappe für das geschützte Verlassen des Fahrzeuges. Der Fahrersitz befindet sich vorn links, während Kommandant und Richtschütze im leicht außermittig montierten Zweimanngefechtsturm sitzen. Der Kampfraum im Heck hat zudem zwei Luken auf dem Dach.
Das Fahrzeug hat verschiedene Varianten, darunter auch die leichte Panzervariante LT 105. Es ist unklar, ob es eine „nationale“ Variante für die tschechischen Streitkräfte geben würde. Zum Beispiel kann der Ulan (die österreichische Variante) acht Infanteristen tragen, während der Pizarro (die spanische Variante) nur sieben trägt.
Deutschlands Rheinmetall mit dem Lynx.
Der Lynx ist das modernste der drei Systeme. Konfiguriert als Schützenpanzer (SPz) KF31, wurde er Mitte 2016 auf der Rüstungsmesse Eurosatory der Öffentlichkeit vorgestellt.
Zwei Jahre später wurde dann auf der Eurosatory-Rüstungsmesse die Variante KF41 öffentlich vorgestellt.
Nach eigenen Angaben von Rheinmetall steht die Lynx-Familie von gepanzerten Kettenfahrzeugen an der Spitze eines neuen Trends im Schützenpanzer-Design hin zu gepanzerten Fahrzeugen mit geringeren Stück- und Lebenszeitkosten und reduzierter Komplexität.
Der Lynx ist um einen schwalbennestartigen Rumpf mit einer langen, flachen Frontplatte und einer abgewinkelten Bodenplatte herum gebaut. Der Fahrerraum ist vorn links, der Motor vorn rechts, der Kampfraum in der Mitte (falls ein Geschützturm vorhanden ist) und hinten ist ein Transportraum, der über eine Rampe im Heck des Fahrzeugs zugänglich ist.
Das Hauptmerkmal des Lynx-Designkonzepts ist die Trennung und Modularität des Fahrzeugs in zwei Hauptteile: das Basisfahrzeug und die spezielle Missions- und Rollenausstattung.
Der vierte potenzielle Lieferant war ein Gemeinschaftsunternehmen zwischen Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall, das den Puma herstellt, das aber, wahrscheinlich zugunsten des Lynx, zurückzog.
Voraussetzung für die Auftragserteilung ist, dass die tschechische Rüstungsindustrie an der Herstellung von mindestens 40 % des SPz-Auftrags beteiligt ist. Dies wird wahrscheinlich der größte Rüstungsauftrag in der tschechischen Geschichte, da geplant ist, 2,4 Milliarden US-Dollar auszugeben.
Diese Ausschreibung könnte ein Versuch der Tschechischen Republik sein, wertvolles Know-how zu gewinnen.
Historisch gesehen war sie zwischen den Weltkriegen als Teil der Tschechoslowakei ein bedeutender Waffenproduzent. Während des Zweiten Weltkriegs war sie eine wichtige Waffenwerkstatt für das Dritte Reich.
In den letzten Jahren wurde sie zu einem der wichtigsten Waffenlieferanten für verschiedene Konfliktzonen, darunter die Ostukraine und das syrische Idlib und sogar einige berüchtigte afrikanische Staaten.
Es wäre keine Überraschung, wenn sie versuchen würde, ihren militärisch-industriellen Komplex weiterzuentwickeln und ihr Exportgeschäft zu verbessern.