Terroristen in Artilleriebasis Ramouseh eingedrungen

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Ursprünglich erschienen bei Ein Parteibuch

In der Nacht zum heutigen Samstag ist es Terroristen unter Führung von Al Kaida gelungen, in die Artielleriebasis Ramouseh im Südwesten von Aleppo einzudringen.

Seitdem gibt es unterschiedliche Berichte dazu, ob und wenn ja, was genau die Terroristen genau in dem weitläufigen Gelände erobert haben, doch klar scheint zu sein, dass es auf dem Gelände anhaltende Gefechte gibt und nach wie vor Terroristen auf dem Gelände sind.

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Aktuelle Lagekarten des Gebietes legen unterdessen den Verdacht nahe, dass die syrische Armee und ihre Partner sich aus dem Zentrum der Artilleriebasis zurückgezogen haben, und damit den Terroristen von Al Kaida den Weg quasi freigegeben haben, zu den seit einigen Tagen von der syrischen Armee umzingelten Terroristengebieten in der Stadt Aleppo vorzustoßen.

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Noch ist es den Terroristen von Al Kaida trotz ihres Eindringens in die Ramouseh-Basis offenbar nicht gelungen, die Blockade der Terroristengebiete zu durchbrechen, doch angesichts dessen, dass die Armee sich aus dem zentrum der Ramouseh-Basis offenbar zurückgezogen hat, darf man damit rechnen, dass auch das bald geschieht. Die große Frage ist nun, warum die syrische Armee sich aus der Basis offenbar zurückgezogen und damit den Weg für Al Kaida in die von Terroristen beherrschten Gebiete in der Stadt Aleppo quasi freigegeben hat.

Ein kurdischer Beobachter stuft die Folgen der Eroberung der Ramouseh-Basis durch von Al Kaida geführte Terroristen wie folgt ein: die FSA-Ratten sind weggerannt, weshalb Al Kaida nun noch mehr Unterstützung bekommen wird. Und Überraschung: eine ähnliche Ansicht verbreitet auch der staatliche US-Auslandssender RFE/RL, dessen Propagandist James Miller James Miller soeben titelte: „Rebellensiege bei der Artielleriebasis Ramouseh haben einen Preis.“ Darunter führt er aus, dass der Sieg der Terroristen in Ramouseh eine realistische Gefahr birgt, dass von den USA unterstützte „moderatere“ Terroristen von den nun durch einen großartigen Sieg in Ramouseh weiter gestärkten Al-Kaida-Terroristen noch mehr marginalisiert werden. Mit anderen Worten: durch einen Sieg von Al Kaida in Ramouseh werden die US-Proxy-Terroristen in Syrien zugunsten von Al Kaida, die für die USA kein vorzeigbarer Proxy ist, weiter geschwächt. Auch die Position der USA und ihrer Lakaien bei den geplanten internationalen Verhandlungen in Genf wird durch einen Sieg von Al Kaida in Ramouseh nicht gestärkt, sondern geschwächt.

Sollte Al Kaida der Durchbruch gelingen, erringt Al Kaida durch die Kontrolle sämtlichen Nachschubs in die Terroristengebiete von Aleppo dort eine überragende Machtposition. Die in Aleppo noch verbliebenen Terroristen stehen dann vor der Wahl, sich komplett von Al Kaida übernehmen zu lassen oder sich der syrischen Regierung anzuschließen. Anzunehmen ist, dass die allermeisten dieser Terroristen sich offen Al Kaida anschließen werden, was sie allesamt zu vom Waffenstillstand ausgeschlossenen legitimen Zielen machen würde.

Auswirkungen dürfte das dann ebenfalls auf die in Aleppo bislang noch umzingelten Einwohner haben, die gegenwärtig von Terroristen an der Flucht durch von Syrien und Russland extra dazu eingerichtete Korridore gehindert werden. Anzunehmen ist, dass im Falle des Durchbrechens der Umzingelung durch Al Kaida sich nicht mehr Menschen in den Terroristengebieten Aleppos ansiedeln werden, sondern weitere Menschen aus diesen ohnehin schon ziemlich menschenleeren Gebieten flüchten werden – falls sie es können. Werden sie von Al Kaida trotz einer offenen Verbindung an der Flucht gehindert, wird das unterdessen zu Spannungen zwischen Al Kaida und im Ostteil Aleppos noch verbliebenen Einwohnern führen, die Tendenzen begünstigen dürften, mangels Alternativen gleich ganz zur syrischen Regierung überzulaufen.

Eine weitere Folge der erwarteten Herstellung einer Nachschubroute für die in der Stadt Aleppo umzingelten Terroristen würde es sein, dass der von der syrischen Regierung beherrschte Westteil Aleppos von der Außenwelt abgeschnitten und von Terroristen umzingelt wird. Dabei dürfte es interessant werden, zu sehen, wie die sogenannte „westliche Wertegemeinschaft“ auf die Umzingelung von weit über einer Million Menschen durch Al-Kaida-Terroristen reagiert, wo sie sich vor Sorge um die Umzingelung von einigen Zehntausend Terroristen im Ostteil Aleppos in den letzten Wochen geradezu überschlagen hat. Es ist aufgrund des israelischen Wunsches nach einem Sieg von Al Kaida in Syrien nicht unwahrscheinlich, dass die sogenannte „westliche Wertegemeinschaft“ sich zum Entsetzen vieler ihrer Bürger hier defacto an der Seite von Al Kaida positionieren wird.

Ist diese Situation hergestellt, könnte die syrische Armee eine große Operation zum Durchbrechen der Blockade Westaleppos und der Befreiung von ganz Aleppo von Al Kaida starten, womit die syrische Regierung den Krieg gewonnen hätte, und niemand könnte dagegen dann noch ernsthaft protestieren. So könnte in etwa der Plan aussehen, falls die syrische Armee tatsächlich vorhat, die Ramouseh-Basis an die Terroristen abzutreten, und der heutige Rückzug nicht nur ein taktisches Manöver ist, um dann in der Basis eine größere Anzahl an Terroristen eliminieren zu können. Es ist dabei durchaus möglich, dass die tatsächliche Lage eher wie in folgender Karte dargestellt aussieht, und den Terroristen nur unbedeutende Inkursionen in die Basis Ramouseh gelungen sind:

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Genaueres wird man vermutlich erst wissen, wenn der Pulverdampf sich etwas verzogen hat. Die von Al Kaida und anderen Terroristen sowie Terrorunterstützern wie RFE/RL propagierte Idee, die syrische Armee einfach nur zu schwach, um die Basis zu halten, ist hingegen absurd, denn schließlich hat die syrische Armee in Leiramoun, den Malah Farmen und Bani Zaid bei der Umzingelung der Terroristen in Aleppo gerade erst bewiesen, dass sie Gebiete praktisch nach Belieben von Terroristen säubern kann. Da wird sie wohl auch in der Lage sein, ihre größte Basis in Aleppo gegen Terroristen zu verteidigen, wenn sie das für richtig hält.

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