Russische Spezialisten haben einen neuen Ferritstoff entwickelt, der elektronische Anlagen für Panzertechnik des T-14 Armata vor funkelektronischen Kampfmitteln schützen kann, schreibt die Zeitung „Iswestija“ am Freitag.
Wie der Generaldirektor der Holding Roselektronika (Teil der Staatskorporation Rostech), Igor Koslow, mitteilte, handelt es sich dabei um eine einmalige Faser mit äußerst geringer Dichte und großer Flexibilität, die den Einfluss von „Schlagwellen“ funkelektronischer Waffen sowie die Strahlung der eigenen elektronischen Anlagen total eindämmen kann. „De facto haben wir eine Art ‚unsichtbare Jacke‘ geschaffen“, betonte Koslow.
Bei der Firma Ferrit-Domen, die sich unmittelbar mit der Entwicklung des neuen Stoffs befasst hat, wurde erklärt, dieser sei einmalig, weil weder in Russland noch sonst wo in der Welt bisher eine solche Faser mit dermaßen geringer Dichtezahl und solch großer Eindämmungsfähigkeit entwickelt werden konnte. Der Ferritstoff sei gegen elektromagnetische Ausstrahlung zwischen 0,5 und 50 GHz effizient. Dadurch könnten sowohl unbewegliche als auch bewegliche Objekte auf dem Schlachtfeld so gut wie unsichtbar für hochpräzise Waffen gemacht werden, die Objekte im infraroten, elektromagnetischen und im Wärmefeld erkennen.
Koslow zufolge sichert diese Ferritfaser die stabile Arbeit der radioelektronischen Apparatur, die innerhalb von Traggerüsten aufgestellt ist – von einem banalen Mobiltelefon in der Hand eines Soldaten bis zur Raketen-Radarstation des Luftabwehrkomplexes S-500 Prometej. Zudem sei der neue Stoff sowohl für bodengestützte Technik als auch für auf Schiffen aufgestellte elektronische Anlagen geeignet.
„Alle neuen Anti-Panzer-Waffen suchen nach Zielen im Strahlungsfeld, wobei sie das ‚elektronische Porträt‘ des jeweiligen Objekts analysieren. Nach demselben Prinzip werden auch die Präventionssysteme entwickelt, deren Aufgabe es ist, die ‚Augen‘ und ‚Ohren‘ der gegnerischen Offensivtechnik auszuschalten“, sagte der Experte für Panzertechnik, Sergej Suworow. Als Beispiel führte er den Flug eines russischen Su-24-Bombers über dem US-Zerstörer „Donald Cook“ im Schwarzen Meer am 12. April 2014 an. Wegen der russischen funkelektronischen Anlage „Chibiny“ verloren die Amerikaner damals jede Möglichkeit, ihre Bordwaffen einzusetzen.
Die neue Ausrüstung könnte auch im neuen russischen Panzer T-14 Armata installiert werden, ergänzte der Experte.