Su-25 Erdkampfflugzeug – Infografik

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Su-25 Gratsch (Nato-Code Frogfoot) ist ein gepanzertes Unterschall-Erdkampfflugzeug, das zur Luftunterstützung der Truppen bei Kampfhandlungen bei Sichtbarkeit des Ziels sowie zur Vernichtung von Objekten zu jeder Tageszeit mit vorgegebenen Koordinaten unter jeden Wetterverhältnissen bestimmt ist.

Die Entwicklung des Jets begann im Konstruktionsbüro Sukhoi im Jahr 1968. Das erste Versuchsflugzeug T-8-1 wurde im November 1974 fertiggestellt. Der erste Flug fand am 22. Februar 1975 statt. Die Werkstests zweier Versuchsmodelle der Su-25 dauerten bis zum Oktober 1976. Anschließend wurden die Maschinen nachgebessert. 1978 begannen die staatlichen Tests des Flugzeugs, die bis 1980 dauerten. Die Su-25 wurde offiziell durch ein Dekret der Regierung vom 31. März 1987 in Dienst gestellt. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Flugzeug bereits seit acht Jahren in Serie hergestellt und sechs Jahre lang eingesetzt, unter anderem bei Kampfhandlungen in Afghanistan.

Su-25 Copyright © Sputnik - de.sputniknews.com

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Einsätze:

Afghanistan: Im Jahr 1981 wurde das Flugzeug in den Dienst der sowjetischen Streitkräfte gestellt, die offizielle Übernahme in die Bewaffnung wurde jedoch erst 1987 bekanntgegeben. Bereits von April bis Juni 1980 waren die beiden Prototypen T-8-1D und T-8-3 in Afghanistan in einer Erprobungseinheit vom in der Provinz Herat gelegenen Flugplatz Shindand aus unter Einsatzbedingungen getestet worden. Sie erhielten nach dem offiziellen Ende des Testeinsatzes am 30. Dezember 1980 durchweg gute Kritiken, so dass ein schnellstmöglicher Einsatz im Kriegsgebiet angestrebt wurde, denn die Su-25 erwies sich für die Bedingungen des afghanischen Hochlandes besser geeignet als beispielsweise die für Bodenangriffe in den engen Bergtälern zu schnelle Su-17. Die ersten Serienflugzeuge erhielt das in Aserbaidschan stationierte 80. Schlachtfliegerregiment im April 1981 und nach Ausbildung der Besatzungen wurde dessen 200. Staffel am 19. Juni 1981 nach Shindand verlegt und einige Tage später erstmals eingesetzt. Während des Krieges wurden die Flugzeuge mit einem minimalen Wartungsaufwand und zum Teil von Feldflugplätzen aus eingesetzt. Die Su-25 hat sich bei der Bekämpfung der afghanischen Widerstandstruppen als äußerst effektiv erwiesen. Nach sowjetischen Angaben waren während des neunjährigen Einsatzes in Afghanistan lediglich 22 Totalverluste zu verzeichnen. Weitere Einsätze der Maschine in den 1980er Jahren fanden im Krieg des Irak gegen den Iran und im Bürgerkrieg in Angola und im Krieg zwischen Äthiopien und Eritrea statt. In den 1990er Jahren wurden Maschinen dieses Typs in Tschetschenien und in Mazedonien sowie in Peru gegen Drogenschmuggler eingesetzt.

Tschetschenien: Im ab 1999 geführten Zweiten Tschetschenienkrieg trug die Su-25 mangels anderer geeigneter Erdkampfflugzeuge die Hauptlast beim Angriff auf Bodenziele, denn andere geeignete Typen wie die MiG-23, MiG-27 oder Su-17 waren nach Auflösung der Sowjetunion und der sich anschließend rapide verschlechternden Finanzlage der Streitkräfte im Verlauf der 1990er Jahre ausgemustert worden. Eingesetzt wurde sie vom auf den Plätzen Budjennowsk und Mosdok stationierten 368. OSchAP (Selbstständiges Schlachtfliegerregiment), wobei auch aus anderen Einheiten überstellte Flugzeuge genutzt wurden. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Einsatz von einzelnen Su-25 der mittlerweile aufgelösten Kunstflugformation Himmelshusaren (russisch Небесные Гусары), die in ihrer auffälligen weiß-blau-roten Farbgebung flogen. Gewöhnlich erfolgten die Gefechtsflüge in kleinen Formationen, meist paarweise, wobei die Maschinen neben Unterflügel-Zusatztanks entweder mit Freifallbomben oder Kassetten mit ungelenkten Luft-Boden-Raketen ausgerüstet waren.

Südossetien: Während des Kaukasus-Konfliktes wurden Su-25 Anfang August 2008 sowohl von Georgien als auch von Russland eingesetzt. Russland bestätigte den Abschuss dreier Su-25 durch die georgische Luftabwehr. Die modernisierten Su-25SM, die vor allem gegen Flugabwehrstellungen eingesetzt wurden, hatten dagegen keine Verluste zu verzeichnen.

Iran: Am 1. November 2012 beschossen zwei iranische Su-25 ein unbemanntes US-Aufklärungsflugzeug vom Typ Predator im internationalen Luftraum vor der Küste des Iran mit ihren Bordkanonen. Die amerikanische Drohne wurde dabei nicht getroffen und kehrte unbeschädigt zu ihrem Stützpunkt zurück.

Ukraine: Während des Konfliktes in der Ostukraine setzt die ukrainische Luftwaffe ihre Su-25 gegen Bodenziele in der Ostukraine ein. Dabei wurden auch ungelenkte Luft-Boden-Raketen des Typs S-8 abgefeuert. Einmal wurden verschiedene Waffen-Varianten für den einzigen Angriff in einem städtischen Raum in der Stadt Luhansk mit acht Toten diskutiert, auf CNN war die Rede von Kanonenbeschuss. Einen Tag nach dem Abschuss einer An-26, am 15. Juli, wurde in Snischne ein Wohnhaus getroffen, allerdings erklärte die Luftwaffe, an diesem Tag sei wegen des Abschusses am Tag zuvor gar nicht geflogen worden. Su-25 der ukrainischen Luftstreitkräfte wurden durch Separatisten über dem Osten der Ukraine angeblich mit tragbaren Einmann-Fla-Raketen abgeschossen, die Regierung macht für zwei Abschüsse in Grenznähe und großer Höhe jedoch Russland verantwortlich.Andere Su-25 gingen infolge von Kampfbeschädigungen oder technischen Defekten verloren.Die erste Su-25 wurde am 16. Juli 2014 abgeschossen.

Syrien: Im Rahmen des russischen Militäreinsatzes in Syrien wurden im September 2015 12 Su-25SM der russischen Luftstreitkräfte auf dem Fliegerhorst Ḫumaymīm bei Latakia stationiert. Sie fliegen seitdem Einsätze gegen Rebellengruppen und Milizen des Islamischen Staates, um die Regierungskräfte zu unterstützen.

 

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