Spannungen in Al-Hasaka führen zu weiterer Eskalation zwischen der syrischen Regierung und der politischen Führung der Kurden

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Die Beziehungen zwischen der syrischen Regierung und der kurdischen Partei der Demokratischen Union (Partiya Yekitîya Demokrat, PYD) waren noch nie besonders gut. Wackelige Neutralität zwischen der kurdischen Polizei (Asayish) – verbunden mit der PYD – und den Nationalen Verteidigungskräften (NDF) – welche loyal gegenüber der syrischen Regierung stehen – verwandelte sich gestern Abend in der syrischen Stadt Al-Hasaka in heftige Auseinandersetzungen.

Nach einer Reihe von Straßenschlachten – wobei Kleinkaliberwaffen und RPGs zum Einsatz kamen – haben die Kommandeure der NDF und der Asayish ein Waffenstillstandsabkommen erreicht, welcher in der Stadt auch sofort umgesetzt wurde. Höchstwahrscheinlich führten Luftangriffe [mittlerweile wurden Luftangriffe auf Basen & Hauptquartiere der mit der PYD verbundenen Kräfte bestätigt] der syrischen Luftwaffe auf Ziele der Asayish in diesem Gebiet eine wichtige Rolle dabei. Beachtlich ist, dass bei den Kämpfen eine große Zahl von Kämpfern der durch die USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (welche dominiert wird von Kräften, welche der PYD nahestehen) zu der loyal zur Regierung Assad stehenden Nationalen Verteidigungskräfte übergelaufen sind.

Als Ergebnis konnte die SDF sogar leichte Geländegewinne in der Stadt verzeichnen. Die Annahme der PYD, wonach die US-geführte Koalition bei der Konfrontation mit den Pro-Regierungstruppen zur Hilfe kommen würde, war falsch.

Trotz des Waffenstillstandes bleibt die Lage zwischen Regierungs- und pro PYD Kräften in der Stadt angespannt. Die von Russland unterstützte und die von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens sind die beiden stärksten Kräfte im Kampf gegen Terroristen in Syrien und Spannungen zwischen diesen beiden Gruppen werden nicht dazu beitragen die andauernde Krise im Land zu lösen.

UPDATE: 17:00 CET: PYD verbündete Kräfte haben den Waffenstillstand zurückgewiesen, während eine US-Drohne über Al-Hasaka berichtet wurde:

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Eine weitere Karte zur Situation:

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Strategische Auswirkungen

Der Hauptgrund für die Spannungen zwischen der PYD und der syrischen Regierung ist der Wille der PYD in Nordsyrien einen unabhängigen Staat zu gründen. Dieser Schritt wird von einem Großteil der syrischen Bevölkerung nicht unterstützt. Darüber hinaus ist die ethnische Situation in Nordsyrien, wo die Kurden weit entfernt von einer großen Mehrheit sind, die Grundlage für ständige Konflikte zwischen mit der PYD verbündeten kurdischen Kräften und der lokalen arabischen und manchmal nicht arabischen Bevölkerung. Die Ausrufung einer sogenannten “Nordsyrischen Föderation” durch die PYD (ohne Rücksicht auf die syrische Regierung) hat nicht zur Stabilisierung der Lage beigetragen.

Es ist klar das die “Kurdenfrage” mit friedlichen Mitteln nur über diplomatische Verhandlungen auf internationaler Ebene gelöst werden kann. Allerdings blockieren die USA, der Hauptsponsor der PYD, zusammen mit der Türkei eine Beteiligung der Kurden an den internationalen Verhandlungen zur Lösung der Krise in Syrien. Forderungen des russischen Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, wonach die PYD an den Verhandlungen beteiligt werden sollen, werden von Washington ignoriert.

Diese Situation ebnet den Weg für zukünftige Konflikte zwischen den syrischen Regierungstruppen (sollten sie die von den USA unterstützte Opposition – bestehend aus verschiedenen islamischen Radikalen – besiegen) und den von den US-Amerikanern unterstützten PYD. Diese Situation in dieser Region wäre im Sinne der USA, da es dadurch das öffentliche Bild der USA von einem “Staat der Terroristen im Kampf gegen die Regierung Assad unterstützt” zu “einem Staat, der die “demokratischen” kurdischen Streitkräfte im Kampf gegen die Regierung Assad unterstützt” dreht. Das Problem ist, das dies nicht zu einem lang erwarteten Frieden in Syrien beitragen wird.

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