„Russische Panzer sind überall!“

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„Russische Panzer sind überall!“

Ursprünglich erschienen bei New Eastern Outlook, übersetzt Verdeutschung

Die westlichen Unternehmensmedien berichten oft, dass russische Panzer, Kanonen, gepanzerte Fahrzeuge und Tausende Soldaten in Uniformen der russischen Streitkräfte in pro-westlichen Nationen der Welt entdeckt wurden. Was noch schlimmer ist, ist, dass solche Aussagen von verschiedenen hochrangigen Politikern in Washington, am Hauptquartier der NATO und in den Hauptstädten verschiedener europäischer Staaten gemacht werden.

Erst vor Kurzem verkündete Präsident Poroshenko bei einer Rede vor Soldaten der Streitkräfte der Ukraine, dass das Territorium seines Landes angeblich von 700 russischen Panzern, 1.250 Artilleriesystemen, mehr als 1.000 gepanzerten Fahrzeugen und 300 High Mobility Artillery Rocket System (HIMARS) besetzt ist.

Vor dem Hintergrund einer angeblichen „sich anbahnenden russischen Bedrohung“ haben einige baltische Staaten Handbücher für Kinder mit dem Titel „Ein Leitfaden zur Bekämpfung der russischen Aggressoren“ veröffentlicht. Eine Delegation aus Vertretern des Verteidigungsministeriums, zivile Milizen sowie Truppen der 173. Infanteriebrigade der US-Armee Veranstalteten für lettische Studenten Ende November eine Lesung, „wie man das Land im Fall eines russischen Angriffs schützen kann.“ Darüber hinaus gibt solche Vorlesung bereits seit Jahren für lettische Kinder. Während ihrer vorherigen Tour, von April 2015 bis April 2016, besuchten Militärkräfte 100 lettische Schulen.

Es sei darauf hingewiesen, dass der Mythos einer „russischen Bedrohung“ nicht nur von den westlichen Medien, sondern auch von militärischen Einheiten sowohl in den USA als auch in Großbritannien fingiert wird, welche mit der Inszenierung gefälschter „Aggressionsereignisse“ beauftragt sind.

Zuvor berichtete NEO darüber, dass das Internet voll mit Bildern von amerikanischen Militärpiloten ist, die zu US-Kampfflugzeugen eilen, welche der russischen Su-34 sehr ähnlich waren und in einem erkennbaren hellblauen Farbschema lackiert wurden, welches niemals vom US-Militär verwendet wurde, sondern üblicherweise von der russischen Luftwaffe verwendet wird.

Heute aber ist es kein Geheimnis, dass Spezialeinheiten des US-Militärs versuchen das russische Militär mit „russischer“ Militärausrüstung zu imitieren. Diese Aufgabe wird offiziell vom 11. Gepanzerten Kavallerieregiment der US-Streitkräfte, bekannt als Blak Horse, die teilweise auf russische Struktur reorganisiert wurde und mit gepanzerten Fahrzeugen, welche denen von den Streitkräften Russlands verwendeten ähnel. Die US-Armee brauch wieder einmal „professionelle Aggressoren“ die in der Lage sind den Feind bei militärischen Sandkastenspielen zu imitieren und Provokationen in ganz Europe zu inszenieren. Zu diesen Zweck wurde das 11. Gepanzerte Kavallerieregiment mit gepanzerten Fahrzeugen vom Typ M113 ausgestattet, welche wie russische BMP-2 und BRDM-2 aufgebaut wurden.

Nach den Pressemitteilungen des 11. Regiments werden alle diese Fahrzeuge routinemäßig eingesetzt und nehmen an den militärischen Sandkastenspielen mit der 3. Panzerbrigade und der 1. Panzerbrigade der 34. Infanteriedivision teil. Frühere Schwadrone des Regiments nahmen an Trainingskämpfen mit einer Sondereinheit der US-Armee teil – dem sogenannten Stryker Brigade Combat Team. Unterm Strich macht das Black Horse 15 „Lernspiele“ pro Jahr.

Nach dem Rückzug der US-Truppen aus dem Irak im Jahr 2011 sind „professionelle Aggressoren“ zurückgekehrt, um einen gewissen „imaginären Feind“ zu identifizieren, bis die ukrainische Krise ausbrach, was zu einer Zunahme der Spannungen in Europa führte.

Ein paar Monate zuvor veröffentlichte die US Air Force Bilder von F-16 des speziellen 64. „Aggressor“ Schwadron in Nevada. Ihre Flugzeuge erhielten Lackierungen, die nicht einfach nur russische Jets imitierten, sondern auch sichtbar auf den Flügeln und dem Heck die für das russische Militär traditionellen roten Sterne trugen.

Washington drängte auch auf die Schaffung von Speziellen „Aggressoreinheiten“ in ausländischen Armeen wie die der britischen, der südkoreanischen und der Streitkräfte Israels. Vor Kurzem sah das Salisbury Plain britische Truppen, wie diese „russische Streitkräfte“ imitierende „Aggressoreinheiten“ zurückschlugen, welche eine imaginäre Invasion Estlands nachstellten. Die „Aggressoren“ wurden mit alten in Polen produzierten T-72 und T-55 aus Museen bewaffnet.

Da die US-Militäreinheiten die Gebiete der baltischen Staaten und in einigen anderen Ländern Osteuropas wimmeln, können solche „Aggressoreinheiten“ erfolgreich russische Truppen imitieren, um fingierte „Beweise für eine drohende russische Bedrohung“ zu schaffen. Folglich denk zuerst darüber nach, bevor solche Berichte oder die Aussagen einzelner europäischer Politiker wie Poroshenko geglaubt werden.

Martin Berger ist freier Journalist und geopolitischer Analytiker, exklusiv für das Onlinemagazin „New Eastern Outlook“.

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