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Am 30. September 2015 gab Russland den Start der Anti-Terroroperation in Syrien bekannt und die Luft- und Raumfahrtkräfte Russlands begannen im ganzen Land Luftangriffe auf terroristische Ziele, mit besonderem Augenmerk auf Jabhat Fatah al-Sham (ehemalige Al-Nusra-Front/Dschabhat al-Nusra, syrischer Zweig der Al-Qaida) und Islamischer Staat, durchzuführen. Im Laufe des Jahres stationierte das russische Militär zusätzlich ein Kontingent Militärberater und erweiterte die militärischen Hilfslieferungen um die syrische Regierung zu unterstützen.
Im September 2015 waren die Regierungskräfte trotz der direkten Unterstützung des Iran an allen Fronten auf dem Rückzug. US-Beamte und Analysten schätzten, dass die Truppen Assads nicht in der Lage wären, die nächsten 5 bis 7 Monate zu überstehen.
Aus diesem Grund wurden die Provinzen Homs, Hama, Deir ez-Zor und das Umland von Damaskus die Schwerpunkte der operativen Unterstützung des russischen Militärs für die Syrisch-Arabische Armee (SAA), die Nationalen Verteidigungskräfte (NDF), Hisbollah und anderen Pro-Regierungsgruppen.
Im Norden Latakias haben die SAA und ihre Verbündeten mit Hilfe der Luft- und Raumfahrtkräfte Russlands einen bedeutenden Erfolg erzielt und die Kontrolle über einen Teil der syrisch-türkischen Grenze zurückerlangt, sowie die von Rebellen kontrollierte Provinz Idlib erreicht. Neben anderen Gewinnen erweiterten die Regierungskräfte den Kontrollbereich entlang der strategischen Autobahn M4 erheblich und befreiten strategische Standorte wie Salma und Kinsibba. Die Ergebnisse wurden trotz der Berglandschaft und der massiven Unterstützung der Rebellen und sogar militärischer Provokationen der Türkei erlangt.
Die russische Luftwaffe erfüllte erfolgreich alle Herausforderungen das in Deir ez-Zor von ISIS belagerte syrische Militärkontingent zu versorgen und ihnen dabei zu helfen, die Bestrebungen der Terroristen abzuwehren, weiter auf die strategische Stadt vorzustoßen.
In der Provinz Homs erreichten die russischen und syrischen Streitkräfte einen großen Erfolg gegen die ISIS-Gruppe. Die SAA und die russischen Luftstreitkräfte vernichteten eine große Gruppe IS-Terroristen nahe Mahin und befreiten al-Qaryatain und Palmyra. Später wehrten die SAA und ihre Verbündeten eine Serie von Gegenangriffen des IS in dieser Provinz ab.
Eine strategische russische Luftkampagne zur Zerstörung der wirtschaftlichen Basis des IS – dem Ölschmuggel – waren Gründe für die Niederlage der Terrorgruppe.
Dennoch führten Versuche auf den Flughafen Tabaqa in der Provinz Rakka und entlang der Autobahn Palmyra – Deir ez-Zor vorzustoßen nicht zum Erfolg.
In der Provinz Aleppo verzeichneten die SAA und ihre Verbündeten weitere Erfolge gegen den IS, beendeten die Belagerung der Luftwaffenbasis Kweiris und erweiterten die Kontrollzone östlich der Stadt Aleppo. ISIS und ihre Verbündeten der sogenannten “gemäßigten Rebellen” führten einen Gegenangriff bei Khanasir durch, scheiterten aber damit, die Kontrolle über die einzige Versorgungsroute der Regierung in die Stadt Aleppo zu erlangen. Dadurch bildete sich eine gefestigte Stellung für die Regierungstruppen für weitere Erfolge um die strategische Stadt. Die SAA expandierte östlich, nördlich und südlich von Aleppo und schlossen den Belagerungsring um die von den Terroristen kontrollierten Stadtteile, waren allerdings nicht in der Lage die Kontrolle über die strategische Stadt Khan Tuman zu behalten. Nun gibt es wenig Zweifel, dass die syrischen Truppen in der Lage sind, die Kontrolle über Aleppo Stadt zu erlangen.
Im nordöstlichen Teil der Provinz erlangten die kurdische YPG und einige arabische Einheiten mit Unterstützung der US-geführten Koalition, die Kontrolle über Manbidsch und verkündeten das Ziel, die kurdisch kontrollierten Gebiete Syriens zu verbinden. Die Türkei antwortete und schuf eine Allianz aus Pro-türkischen Gruppen und startete die Operation Schild des Euphrats, um der kurdischen Gefahr entgegenzuwirken.
In der Provinz Hama konnten die Regierungskräfte keine bemerkenswerten Erfolge erzielen. Im Gegenzug griffen – nachdem sie in Aleppo scheiterten – ein Zusammenschluss aus terroristischen Kräften die SAA dort an. Bis jetzt waren die Regierungskräfte nicht in der Lage, einen Großteil der an die Terroristen verlorengegangenen Gebiete zurückzugewinnen.
Im Umland von Damaskus führte die SAA erfolgreich eine Reihe von Operationen in West- und Ost-Ghouta durch. Rebellengruppen zogen sich überwiegend friedlich aus einer Reihe von Standorten, darunter die Stadt Daraya und der Damaszener Vorort Mo’adhimiyah Al-Sham, zurück.
In der Provinz Dar’a war die Befreiung von Sheikh Miskin der größte Erfolg der SAA.
Am 1. Oktober 2015 prognostizierte SouthFront, dass die russische Militäroperation in Syrien wahrscheinlich zur Gründung eines dauerhaften russischen Luft- und Marinestützpunkt im östlichen Mittelmeerraum führen wird. Im Oktober 2016 erweiterte Moskau seine militärischen Einrichtungen in Syrien und startete ein Programm zur Umwandlung des Khmeimim Luftwaffenstützpunktes in eine vollwertige militärische Basis mit einem permanenten Kontingent der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte und gab Pläne bekannt, seine Marineanlage in Tartus in eine vollwertige permanente Marinebasis umzuwandeln.
Wenn man die Gewinne der Regierungsstreitkräfte im ganzen Land und die wachsende militärische Präsenz Russlands in Syrien zusammenfasst, ist es leicht zu Schlussfolgern, das der Beginn der militärischen Operationen Russlands im Jahr 2015 den Verlauf des Syrienkrieges dramatisch verändert hat, zu einem verheerenden Schlag gegen die Terroristen führte und die Regierung Assad vor der militärischen Niederlage rettete. Nun liegt die strategische Initiative in diesem Krieg bei der syrisch-iranisch-russischen Allianz.