Putins Besuch in der Türkei: Russisch-Türkischer “Konsens” zu Syrien bleibt in Kraft

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Russland und die Türkei normalisieren weiterhin ihre Beziehungen inmitten aktiver Militäreinsätze in Syrien.

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Am 11. Oktober begann das World Energy Forum in Istanbul. Die Veranstaltung, welche von vielen Oberhäuptern ignoriert wurde, war ein Grund für Putins ersten Besuch in der Türkei seit der Krise in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern.

Der russische Präsident Wladimir Putin führte Gespräche mit dem türkischen Oberhaupt Recep Tayyip Erdogan, in dessen Folge eine Vereinbarung über die Pipeline Turkish Stream unterzeichnet wurde und von russischer Seite die Aufhebung des Embargos für Früchte aus der Türkei bekannt gegeben wurde.

Gemäß den Vereinbarungen bleibt der russisch-türkische “Konsens” zu Syrien in Kraft. Das Aufwärmen der Beziehungen nach dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei führt weiterhin zur Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen. Das russische Energieunternehmen Gazprom wird die begehrte Pipeline, welche durch die Türkei führt, erhalten und die Türkei Ermäßigungen, außerdem werden ein Teil der wirtschaftlichen Sanktionen aufgehoben.

Die taktische Partnerschaft mit Erdogan gibt Russland die Gelegenheit, das Versagen der US-Strategie zu demonstrieren, welche das Ziel hatte, Russland zu isolieren. Bemerkenswert ist das Schweigen der beiden Seiten bezüglich der Aktionen in Syrien: Russland und der Iran kritisierten Erdogan nur ein bisschen für die Operation Schild des Euphrat, während Erdogan sich mit dem Tadel für Bashar Al-Assad für die Aktionen in Aleppo zurückhält. Die Tatsache, dass beide Seiten keine eindeutigen Schritte gegeneinander unternehmen, zeigt einmal mehr, dass es einige unausgesprochene Übereinkommen über die Einflusssphären des Landes gibt.

Die Vereinbarungen mit Erdogan erlauben es Moskau, die durch die Vereinigten Staaten unterstützten Terroristen in diesem arabischen Land noch effektiver zu bekämpfen. Fest steht das die Türkei, welche weiterhin die wichtigste logistische Drehscheibe für in dem Land operierende militante Gruppen bleibt, den Konfliktverlauf beeinflussen kann.

Das Weiße Haus hat wiederum fast keinerlei Druckmittel um die Situation zu beeinflussen. Die Belieferung der “Opposition” mit Waffen funktioniert nicht mehr so gut wie vor dem militärischen Engagement Russlands und dem Iran. Aus diesem Grund drängt Washington darauf, ein direkter Teil des syrischen Konfliktes zu werden. Dies kann darauf hindeuten, dass der Konflikt in eine neue Phase der Eskalation übergeht.

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