Russische Aufklärungssatelliten ermöglichen bereits jetzt hochpräzise Bomben- und Raketenangriffe – trotzdem ist eine Modernisierung geplant. Die neuen Satelliten sollen nicht bloß Daten sammeln, sondern auch verschiedene Aufklärungssysteme mit der Leitzentrale in Moskau verbinden.
Wie der TV-Sender Swesda in seiner Onlineausgabe berichtet, wird eine große Menge von Aufklärungsdaten derzeit durch optische Satelliten des Typs Persona gesammelt und übertragen. Diese haben beispielsweise Stellungen und Kommandozentralen des Terrorgruppe IS in Syrien geortet, um hochpräzise Treffer mit Kalibr-Raketen zu ermöglichen.
Solche Satelliten nehmen dem Bericht zufolge einen mehrere Hundert Kilometer breiten Streifen Land ins Visier, und zwar mit einer hohen Auflösung. In dieser Hinsicht sind sie effizienter als Aufklärungsdrohnen, die nur fünf bis zehn Kilometer Land beobachten.
Zwar kamen Drohnen trotzdem zum Einsatz, um Marschflugkörper wie Kalibr oder Kh-101 in Syrien unmittelbar zu lenken, doch eben Persona-Satelliten war es zuvor gelungen, getarnte Ziele vor Ort zu entdecken.
Der Sender kommentiert: „Ausgerechnet ein Satellit für optisch-elektronische Aufklärung signalisiert, dass ein Drohnen-Einsatz nötig wäre, falls sich die Situation an einem wichtigen Objekt ändert. Dank solcher Satelliten ist es mittlerweile möglich, Raketen- und Bombenangriffe mit einer Zentimeter-Präzision zu verüben.“
Seit 2014 funktioniert in Moskau die Nationale Leitzentrale für Verteidigung, die die Aufklärungssatelliten mit immer neuen Aufgaben versorgt. Mit Hilfe dieser Zentrale werden Leistungen aller Aufklärungs- und Kontroll- und Frühwarnsysteme zusammengefügt.
Vor diesem Hintergrund wären modernere Aufklärungssatelliten erforderlich, um Drohnen, Spionageflugzeuge und sich selbst mit der Leitzentrale in Moskau zu verbinden und Daten schnell zu übertragen. Ab 2019 sollen deshalb neue Satelliten des Typs Rasdan in Betrieb gehen und Persona-Satelliten ablösen.
Jeder neue Satellit soll, so der Bericht weiter, ein Teleskop mit einem Durchmesser von mehr als zwei Meter bekommen. Die Geschwindigkeit bei der Datenübertragung steigt voraussichtlich um mindestens ein Viertel. Die Verschlüsselung soll ein Abfangen von Daten praktisch völlig ausschließen.
„Rasdan-Satelliten sollen laut Experten ermöglichen, ein Dutzend Probleme auf einmal zu lösen, mit denen die russische Satellitenaufklärung in letzter Zeit konfrontiert wird. Auch in anderen Bereichen – wie etwa im Gerätebau und bei der Entwicklung elektronischer Komponenten – werden deutliche Fortschritte erwartet. Die bodengestützte Stationen, die die Daten empfangen und verarbeiten, sollen ebenfalls modernisiert werden. All dies soll in nächster Zukunft ermöglichen, einen angenommenen Gegner in Echtzeit zu beobachten und Entscheidungen blitzschnell zu treffen“, so der Sender zum Schluss.