Myanmar: Folgen des Staatsstreichs für Reisen

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Yangon. Source: Unsplash

Anfang 2021 fiel Myanmar wieder unter die Herrschaft der Militären. Erkundigen Sie sich über die neuesten Entwicklungen, bevor Sie nach Myanmar reisen.

Myanmar: Folgen des Staatsstreichs für Reisen

Myanmar. Ein asiatisches Land, das seit 2011 bei Touristen so beliebt ist wie nie zuvor. Und das ist nicht überraschend. Das Land hat viel zu bieten, von beeindruckenden Tempeln und Pagoden bis hin zu großen Seen und malerischen Dörfern. Das Land plante, alle Register zu ziehen, um seine geplanten Tourismusziele für 2020 zu erreichen. Mit diesem Ziel introduzierte das Land das E-Visum Myanmar. Doch unter anderem die Corona-Pandemie stand im Weg.

Erster Schritt zu mehr Tourismus: zugänglichere Visapolitik

Das geplante Ziel für 2020 war eine Touristenzahl von nicht weniger als 7 Millionen. Im Hinblick auf das geplante Tourismusziel hat Myanmar beschlossen, bereits 2014 elektronische Visa auszustellen. Im Gegensatz zum Visa on Arrival kann dieses spezielle Visum Myanmar vollständig online beantragt werden. So können Touristen bei der Ankunft direkt zur Passkontrolle gehen und müssen sich nicht in die langen Warteschlangen am Flughafen einreihen.

Indem Myanmar sein Visasystem zugänglicher machte, hoffte es, mehr Touristen anzulocken. Neben dem Einreiseverbot für Urlauber und Geschäftsreisende als Folge der Corona-Pandemie verhinderte aber auch der Staatsstreich, dass das Land solche Touristenzahlen erreichen konnte. Der Tourismussektor wurde hart getroffen. Dieser Artikel enthält die zusammengefasste Zeitgeschichte Myanmars.

Geschichte von Myanmar

Vor der Kolonialzeit

Ab dem 15. Jahrhundert kamen die Burmesen in Kontakt mit den Venezianern und ab dem 18. Jahrhundert mit den Franzosen. Obwohl es Beweise für eine frühere Zivilisation gibt, wird das 849 gegründete Königreich von Pagan als das erste echte burmesische Königreich angesehen. Dieses Königreich unterhielt enge Beziehungen zu Indien und China und war sehr wohlhabend. In dieser Zeit wurden architektonische Meisterwerke gebaut, darunter viele Tempel und Klöster, die noch heute besichtigt werden können.

Nach dem Fall von Pagan – der Hauptstadt des alten Königreichs – wurde Burma geteilt. Drei neue Königreiche entstanden: das Königreich von Arakan, das Mon-Königreich von Pegu und das Königreich von Ava. Letzteres gelingt es, die Macht des Lands wiederherzustellen.

Die Kolonialzeit

Die Briten gewannen 1824 ihre erste Schlacht gegen die burmesische Armee und beschlossen dann, den Reichtum des Lands zu übernehmen und eine Straße von Indien nach Singapur zu eröffnen. 1886 wurde Birma offiziell eine Provinz von Britisch-Indien; die Hauptstadt war Rangun. Im Jahr 1930 begannen die Spannungen zu steigen, und wegen des Zweiten Weltkriegs hatten die Nationalisten die Chance, Verpflichtungen von den Briten zu bekommen. Am 4. Januar 1948, nach der Ermordung von Aung San, wurde die Unabhängigkeit von Burma erklärt.

Staatsstreich

Am 2. März 1962 kam das Land unter die absolute Macht einer Militärregierung. Von diesem Moment an folgten die Diktaturen aufeinander. Die Militärjunta wurde 2011 offiziell aufgelöst, nach der Safran-Revolution, die das Land 2008 traf und Burma dazu veranlasste, sich der Welt zu öffnen. Am 8. November 2015 gewann die Demokratische Partei von Aung San Suu Kyi die ersten freien Wahlen und der Weg zur Demokratie war endlich frei.

Als Suu Kyi 2020 erneut die Wahlen gewann, wurde von den Generälen behauptet, dass die Abstimmung nicht fair gewesen sei. Die Forderung der Generäle nach Neuwahlen wurde von der Wahlkommission und Beobachtern abgelehnt, woraufhin das Militär einen Staatsstreich inszenierte. Suu Kyi und andere NLD-Politiker wurden inhaftiert. Das Land ist nach zehn Jahren Demokratie wieder in den Händen des Militärs.

Visum Myanmar beantragen

Da die Demonstrationen und Streiks in Folge des Staatsstreichs andauern, wurde in Myanmar im Februar 2021 der Ausnahmezustand verhängt. Für Myanmar gelten aufgrund des Coronavirus und des Ausnahmezustands eine Reisewarnungen. Während Myanmar also konkrete Schritte unternommen hat, um den Tourismussektor anzukurbeln, wie z. B. die Modernisierung des Visasystems, bleibt es abzuwarten, wann Myanmars Tourismussektor wieder anzieht. Die Reisewarnungen werden aller Wahrscheinlichkeit nach aufgrund des Ausnahmezustands länger aufrecht bleiben als das Ein- und Ausreiseverbot wegen des COVID 19-Ausbruchs.

Wenn Sie Myanmar besuchen möchten, sollten Sie die Reisehinweise genau im Auge behalten. Wenn die Reisewarnungen wieder aufgehoben sind, können Sie mit den Vorbereitungen beginnen, einschließlich der Beantragung eines Visums für Myanmar. Das ausdruckbare Visum Myanmar ist 90 Tage gültig und erlaubt dem Reisenden einen Aufenthalt von bis zu 28 Tagen im Land. Alle Länder der Europäischen Union können das Visum Myanmar verwenden, auch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

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