Moskau wirft Top FSB Cybersicherheitsexperten Hochverrat vor. Was geht da vor sich?

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Anschuldigungen, dass Cyberattacken von russischen Hackern ausgeübt wurden, scheint es endlos zu geben. Während der Westen dem Kreml regelmäßig vorwirft, dass Cyberattacken, vom russischen Geheimdienst gesteuert, auf Organisationen und Infrastruktur im Westen abziele, ist die Situation innerhalb Russlands, im Zusammenhang mit Verbrechen und Skandale im Bereich der Informationssicherheit, nicht besser.

Im Dezember letzten Jahres verhaftete dass interne Sicherheitsdirektorat des russischen Inlandsgeheimdienstes (ISD FSB) vier Personen, welchen Hochverrat vorgeworfen wird. Neulich wurden die Namen der drei Angeklagten bekannt:

  • der stellvertretende Chef des Informationssicherheitszentrum (ISC) des FSB, Sergei Mikhailov
  • ein ranghoher Offizier des zweiten Amts für operative Führung des ISC, Dimitry Dokuchaev
  • Ruslan Stoyanov, ein Mitarbeiter der Firma „Kaspersky Lab“, welche sich auf die Entwicklung von Sicherheitssysteme gegen Cyberbedrohungen spezialisiert hat

Schon im Oktober 2016 gelang es FSB-Agenten Vladimir Anikeev, auch bekannt als Lewis, zu fassen. Er ist ein Betreiber der Hacker Website Shaltay-Boltay (Humpty-Dumpty), auf der Korrespondenzen von hochrangigen russischen Offiziellen verkauf und teilweise veröffentlicht wurden. Nach Informationen, die von russischen Medien veröffentlicht wurden, kann angenommen werden das Lewis unter der Ägide von Geheimdiensten der USA und Ukraine arbeitete.

Shaltay-Boltay begann seine Arbeit im Jahr 2013. Seitdem verkauften und veröffentlichten die Betreiber der Internetseite für werbliche Zwecke Daten von gehackten Mobilgeräten von Politikern und Geschäftsmännern. Die Liste der „Opfer“ der Aktivitäten der Hackergruppe beinhalten den russischen Premierminister Dmitri Medwedew, den Chef des föderalen Dienstes für Überwachung im Bereich von Kommunikationen, Informationstechnologien und Massenkommunikationen Alexander Zharov, der stellvertretende Vorsitzende für die Verwaltung innerer Politik der russischen präsidialen Verwaltung Timur Prokopenko, und eine Anzahl von weiteren gut bekannten Politikern.

Der russischen Nachrichtenagentur Russian Rosbalt zu Folge, wurde der Gestalter von Shalty-Boltay, welche persönlich gestohlene Informationen auf der Internetseite veröffentlichte, in St. Petersburg festgenommen, als er aus der Ukraine eintraf. Lewis wurde durch eine Operation des FSB nach Russland gelockt.

Wie Rosbalts Quelle behauptet, begann Lewis sofort mit den Ermittlern zu kooperieren und machte eine Zeugenaussage, in welche er wiederholend Sergei Mikhailov, als eine mit dem Team von Shaltay-Boltay assoziierte Persönlichkeit, erwähnte. Major Dmitry Dokuchaev, der Mikhailov untergeordnet war, früher bekannt bei den Hackern unter dem Pseudonym Forb, arbeitete angeblich direkt beim illegalen Transfer von Informationen und verschiedenen finsteren Projekten mit.

Die russischen Medien verlautbarten dass Forb angeblich dem Geheimdienst beitrat, weil ihm mit Anklage, aufgrund von ihm begangene Gelddiebstähle von Kreditkarten anderer Personen, gedroht wurde. Es stimmt, in manchen Fällen, das Spezialkräfte einzelner Länder diese Methode nutzen um Leute zu rekrutieren. Es sollte aber auch darauf hingewiesen werden, dass Dokuchaev als Mitglied des FSB, nicht direkt Hacking betrieb, sondern als Spezialagent mit den Tätigkeiten „Ausbau“ und Rekrutierung von Person vertraut wurde, welche sich für den Geheimdienst interessierten.

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