Seit ihrem Auftauchen im Nahen Osten ist der Islamische Staat zu einer mächtigen Kriegsmaschine im Irak und Syrien geworden, welche ständig gegen ein breites Spektrum von Gegnern kämpft: die syrische und irakische Regierung, Kurden, schiitische Milizen und sogar rivalisierende Terrororganisationen. Die russische Militäroperation in Syrien hat das militärische Gleichgewicht in der Region verändert und die terroristischen Gruppen dazu getrieben ihre Taktik zu ändern. Der gefährlichste Teil dieser Entwicklung ist die Möglichkeit, dass nun rivalisierende Terrorgruppen zusammenarbeiten.
Das militärische Engagement Russlands hat die Terrorgruppen dazu gedrängt neue Zusammenarbeitsmechanismen zu entwickeln, um der alternativen Anti-ISIS-Koalition entgegenzuwirken. Die militanten Anführer führen zwei Hauptansätze in Betracht:
Die erste Möglichkeit ist die Kräfte in Raqqa zu konzentrieren, welches das Hauptstadt des IS in Syrien ist und ein entscheidender logistischer Punkt. Dieser Ansatz ist besonders beliebt bei den ausländischen Söldnern.
Die zweite Möglichkeit besteht darin, die Kräfte nicht auf Raqqa zu konzentrieren. Stattdessen planen sie die Frontlinie zu erweitern und eine große Konzentration der Kräfte und Einrichtungen auf einen Punkt zu vermeiden. Das soll dazu beitragen die russische Luftkampagne aufzuweichen. Tschetschenische, türkische, usbekische und uigurische Kämpfer unterstützen diesen Plan.
Einige Einheiten des Islamischen Staates sind auch bereit “moderaten” Terrorgruppen wie “Ahrar Ash-Sham”, “Liwa al-Tawhid”, “Jaish al-Fatah” und “Jabhat al Islamiya”, welche in den Gouvernements Aleppo und Latakia kämpfen, zu unterstützen.
Einige Kämpfer des IS, vor allem tschetschenischer, türkischer und zentralasiatischer Abstammung versuchen die terroristischen Aktivitäten nach Russland, Zentralasien, das uigurische Autonome Gebiet Xinjiang, Europa und die Vereinigten Staaten zu bringen. Sie glauben auch das die Idee Raqqa zu verteidigen falsch ist, weil dann die Kräfte des IS zu leiten Zielen für Luftangriffe werden.
Nach unbestätigten Berichten sind die ISIS-Kämpfer bereit sich mit anderen syrischen Terrorgruppen zu vereinen um das Unterfangen ihren Einfluss in Syrien, Russland und anderen Teilen der Welt weiterhin auszubauen.
Die Terrorstrategen setzen darauf das die Weltmächte nicht in der Lage sein werden eine gemeinsame Position im Bezug auf den syrischen Konflikt zu finden. Somit könnten die Terrorgruppen diese Uneinigkeit nutzen, um ihren Einfluss zu erweitern und neue Gebiete zu erobern. Die führenden Köpfe hinter diesen Thesen sind vor allem ausländische Unterstützer und Förderer dieser syrischen und irakischen Terrorgruppen. Dennoch wird der Erfolg davon abhängen, ob die Weltmächte eine gemeinsame Vorgehensweise in Syrien erarbeiten.