Militante Gruppen bilden im Gouvernement Idlib zwei rivalisierende Koalitionen

Donate

Zwei Untergruppen der Ahrar al-Scham traten einer neuen Allianz bei, angeführt von der Dschabhat Fatah asch-Scham.

Militante Gruppen bilden im Gouvernement Idlib zwei rivalisierende Koalitionen

Der Graben zwischen den Militanten, welche sich im Gouvernement Idlib einen Machtkampf liefern, hat sich weiter vertieft. Dschabhat Fatah asch-Scham (ehemalige Al-Nusra-Front/Dschabhat al-Nusra, syrischer Zweig der Al-Qaida) Ahrar al-Scham wurden zu Anziehpunkten für rivalisierende Gruppen.

Die neue Allianz aus radikalen Dschihadisten unter der Leitung von Dschabhat Fatah asch-Scham trägt den Namen Hayyat Tahrir al-Sham. Das Hauptziel der Allianz besteht in der Aufgabe die politische und militärische Macht zu festigen sowie wirtschaftliche Interessen der Dschabhat Fatah asch-Scham auf dem Gebiet des Gouvernement Idlib. Oberbefehlshaber der Allianz ist Abu Jaber Al-Shaykh (sollte nicht mit dem “militärischen Führer” Abu Mohammad al-Julani verwechselt werden), ehemaliger Kommandeur der Ahrar al-Scham, aus der er sich im September 2015 zurückzog.

Militante Gruppen bilden im Gouvernement Idlib zwei rivalisierende Koalitionen 2

Laut Berichten vom Samstag haben sich zwei Untergruppen der Ahrar al-Scham, namentlich die Al-Aqsa (nicht zu verwechseln mit der Jund al-Aqsa) und Suqour al-Sham battalions, der Hayyat Tahrir al-Sham angeschlossen. Am Sonntag berichteten Aktivisten in den sozialen Netzwerken, dass drei weitere Gruppen, Katibat Osoud al-Rahman, Katibat al-Rashid und the alSa’ab tribe (Zweig der Albosha’ban) sich ebenfalls der Hayyat Tahrir al-Sham anschlossen. Vor zwei Tagen setzten sich diese beiden Untergruppen noch gegen die Dschabhat Fatah asch-Scham zur Wehr, nun sind sie Teil dieser Koalition.

Einer der Gründe für eine solche Entscheidung der beiden Parteien könnte die historische Tendenz zur politischen Polarisierung von Ahrar al-Scham gewesen sein – die Gruppe hat sich mindestens zweimal hintereinander innerhalb ihrer eigenen Reihen gespalten. Der zweite Grund ist eine Offensive der Dschabhat Fatah asch-Scham gegen nicht entgegenkommende Rebellengruppen. Das Dasein von Abu Jaber Al-Shaykh als hochrangiger Kommandant der Hayyat Tahrir al-Sham könnten auch eine Rolle beim Übertritt der beiden Untergruppen haben.

In der Tat sehen wir nun eine “Trennung”, die von den USA im Jahr 2016 immer als nicht machbar beschrieben wurde. Als Folge dieser Spaltung aufgrund des internen Krieges wird es in Zukunft möglich sein, in “gemäßigte” und in “nicht gemäßigte” Gruppen aufzuteilen und die Dschabhat Fatah asch-Scham/Dschabhat al-Nusra/Al-Qaida) und ihre Verbündeten jede Möglichkeit einer “Legalisierung” verlieren. Dementsprechend werden diejenigen, die sich unter ihren Gegnern befinden, sich die Möglichkeit bewahren das “gemäßigte” Konglomerat zu vertreten und Verhandlungen mit der syrischen Regierung zu führen.

In den kommenden Tagen werden auch die Militanten, welche erst kürzlich in der Region Wadi Barada kapitulierten, in das Gouvernement Idlib gebracht werden. Auch sie werden in diesen lokalen Krieg eine Seite wählen müssen. In naher Zukunft wird das Leben im Gouvernement Idlib sehr “spannend” sein – durch das Beispiel Idlib haben wir die Chance zu sehen, was mit allen in Syrien passieren würde, wenn Assad gestürzt und die Militanten die Macht übernahmen würden.

Donate

SouthFront

Subscribe
Notify of
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments
0
Would love your thoughts, please comment.x
()
x