Translation: Michael X
Die Vereinigten Arabischen Emirate (United Arab Emirates – UAE) sind ein Mitglied der von Saudi- Arabien geführten Koalition, von welcher die Intervention im Jemen ausgeht. Im Mai 2015 verlegten die UAE drei leichte Erdkampfflugzeuge vom Typ AT-802U auf die jemenitische Luftwaffenbasis al-Anad, um Piloten der Hadi-Regierung trainieren zu können.
Die Houthi-Allianz hat diese Luftwaffenbasis wiederholt angegriffen. Deshalb ist die von Saudi-Arabien angeführte Koalition dazu gezwungen, signifikante Bodentruppen in diesem Gebiet zu halten. Die Bodenoperation der Regierung würden ansonsten unter mangelnder Luftunterstützung leiden.
Berichten zufolge verfügt die Luftwaffe der UAE über 24 AT-802U in der Konfiguration der Blöcke 1/2 als Flugzeug für Grenzpatrouillen. Sechs davon sind Jordanien zu diesem Zweck überlassen worden. In Anbetracht der angespannten Lage in der Region haben die UAE 2015 entschieden, 24 zusätzliche AT-802U in der Konfiguration des Blocks 3 zu beschaffen.
Die technischen Merkmale der AT-802U erlauben diesem Flugzeugtyp, erfolgreich in niedrigen und ultraniedrigen Höhen zu operieren. Experten betonen auch die Zuverlässigkeit der Grundkonstruktion, eine hohe Treibstoffkapazität und einen mittleren Treibstoffverbrauch. Unbewaffnet beträgt die Reisegeschwindigkeit 356 km/h bei einer Reichweite von 2414 Kilometern. Die AT-802U kann mit dreiläufigen Maschinenkanonen vom Typ GAU-19/A (Kaliber .50) bewaffnet werden, wie auch mit lasergesteuerten Raketen vom Typ DAGR, Raketen vom Typ AGM-114 Hellfire, lasergesteuerten Bomben mit einem Gewicht von 250 imperialen Pfund [ungefähr 113 Kilo – Anm. d. Ü.], Bomben vom Typ MK82, lasergesteuerten Bomben vom Typ GBU-12 Paveway und Bomben vom Typ GBU-39, die nur einen kleinen Durchmesser haben.
Im Vergleich zu anderen US-Flugzeugen hat die AT-802U niedrige Betriebskosten, was ihr Beachtung seitens Kunden aus der ganzen Welt einträgt. Ein weiterer wichtiger Aspekt besteht darin, dass die im Jemen operierenden AT-802U keine teure Kampfmunition wir die GBU-12 oder DAGR nutzen, da der Houthi-Allianz nicht genügend stark gesicherte Infrastrukturobjekte zu eigen sind.
Die Luftwaffe des Emirs von Qatar beteiligt sich an der Intervention im Jemen unter Benutzung zweier Dronentypen: Deutsche Luna X 2000 und chinesische CH-4. Die Luna X-2000 ist für Aufklärung im Nahbereich gedacht, wo sie Livevideodaten oder höher auflösende Photos übertragen kann, abhängig von ihrer Nutzlast kann sie aber auch andere Aufgaben wahrnehmen wie z.B. elektronische Unterstützungsfunktionen (electronic support measures – ESM), also das Stören von feindlichem Funk und Radar. Die CH-4 ist ein kombiniertes Angriffs- und Aufklärungssystem, das einer Reichweite von 3500-5000 Kilometern bei einer Flugzeit von 30 bis 40 Stunden und einer Nutzlast von bis zu 345 kg fähig ist. Sie kann mit Panzerabwehrflugkörpern der Typen AKD-10 und AR-1 bewaffnet werden. Experten glauben, dass positive Erfahrungen Iraks und Pakistans eine Rolle dabei spielten, dass sich die von Saudi-Arabien angeführte Koalition sich für die Nutzung der chinesischen Dronen in dem Konflikt entschied. Es sieht jedoch danach aus, dass die moderaten Kosten dieses Systems eine viel wichtigere Rolle spielten.
In Anbetracht dieser Tatsachen kann gefolgert werden, dass die von Saudi-Arabien angeführte Koalition angefangen hat, im jemenitischen Konflikt eine breite Palette verschiedener Systeme mit geringen Kosten zu nutzen, um Verluste bei Systemen mit hohen Kosten wie der F-16 oder dem AH-64 als Folge der Luftabwehr der Houthi-Allianz zu vermeiden. Diese ist der wirkliche Grund des Trainingsprogramms seitens der UAE für jemenitische Piloten. Außerdem haben Systeme mit geringen Kosten offensichtliche Vorteile in lange anhaltenden Konflikten niedriger Intensität wie dem Krieg im Jemen.