Kurdischer Separatismus im Iran

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Kurdischer Separatismus im Iran

Als der neue Chef des Führungsstabes der Streitkräfte der Islamischen Republik Iran, General Mohammad Bagheri, nach seinem Amtsantritt seine Einführungsrede vor dem Stab der iranischen Armee und der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) hielt, skizzierte er die “interne Gefahr” – vor allem den kurdischen Separatismus – als eine der größten Bedrohungen für die nationale Sicherheit. In den letzten Monaten wurde diese Bedrohung deutlicher und aggressiver. Kämpfer der Partei für ein Freies Leben in Kurdistan (Partiya Jiyana Azad a Kurdistanê, PJAK) – Gliederung der Arbeiterpartei Kurdistans (Partiya Karkerên Kurdistanê, PKK) – ist die Hauptursache. Die Gruppe operiert im nordwestlichen Teilen des Iran und hat seit ihrer Gründung im Jahr 2004 nie einen Waffenstillstand mit Teheran erklärt.

Es ist zu beachten, das Kräfte von zwei anderen kurdischen Gruppen, die Demokratische Partei des Iranischen Kurdistans (Partiya Demokratîk a Kurdistana Îranê, DPK-I ) und die Kurdische Freiheitspartei (Partîya Azadîya Kurdistanê, PAK), Attacken ihrerseits gegen die IRGC auch verstärkten.

Früher gelang es den iranischen Behörden solchen Bedrohungen schnell entgegenzutreten, indem sie den Faktor der kurdischen Uneinigkeit nutzten, welche es ihnen erlaubte, mit einer oder zwei Gruppen einen Waffenstillstand zu schließen, während sie sich mit der dritten Gruppe Auseinandersetzungen lieferte. Die Situation hat sich jedoch geändert. Alle drei Gruppen haben ihren eigenen Führungsstab und koordinieren Berichten zufolge ihre Angriffe auf die iranischen Sicherheitskräfte nicht untereinander.

Als Reaktion auf diese Herausforderung werden die iranischen Sicherheitskräfte darauf drängen, die in den Gebieten an der Grenze zum Irak und der Türkei dauerhaft stationierten Truppen zu erhöhen. Zur gleichen Zeit müssen sie auf Gebieten, welche traditionell von anderen ethnischen Minderheiten wie Aserbaidschanern, Belutschen und Ahwazi Arabern bewohnt werden, die stärke der Sicherheitskräfte hochhalten. In diesem Fall hat die iranische Führung ein taktisches Konzept gewählt, welches folgende Punkte enthält:

  • Durch den Einsatz von Kampfflugzeugen und Mehrfachraketenwerfern versuchen einen Maximum an Schaden an der Infrastruktur der Gruppen zu verursachen;
  • Separate Verhandlungen mit der KDPI und der PAK um die kurdische Front zu zersplittern;
  • Durch eine aggressive Politik im kurdischen Autonomiegebiet im Irak den eigenen Einfluss festigen und den Seperatisten ihre hinteren Basen in dieser Regieon zu berauben.

Dies ist der Grund für die Einladung der Präsidenten der Region Kurdistan, Massoud Barzani, nach Teheran. Die Ausbildung von Einheiten, loyal zu Dschalal Talabani in Irakisch-Kurdistan durch iranische Militärs verfolgt das gleiche Ziel.

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