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Die russischen Luft- und Raumfahrtkräfte und die türkischen Streitkräfte haben eine gemeinsame militärische Operation im Bereich al-Bab durchgeführt, teilte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Die Operation umfasste 9 russische Kampfflugzeuge [4 Su-24, 4 Su-25 und 1 Su-34] und 8 türkische Kampfflugzeuge. Am selben Tag erlangte die syrische Armee die Kontrolle über die südlich von al-Bab gelegenen Ortschaften Afrin und Rasm al-Abed, welche zuvor von der Terrorgruppe Islamischer Staat kontrolliert wurden. Die gemeinsamen Bemühungen vom Damaskus, Moskau und Ankara werden – sollte das türkische Militär in der Lage sein ihre gemäßigten Dschihadisten in der Region unter Kontrolle zu halten – dazu führen, dass die restlichen vom Islamischen Staat kontrollierten Gebiete im Gouvernement Aleppo schnell befreit werden können.
Die militärische Lage in Deir ez-Zor bleibt weiter angespannt. Regierungskräfte, unterstützt von Kampfflugzeugen, wehren die Angriffe der Terroristen ab. Allerdings ist das von der Regierung kontrollierte Gebiet weiterhin in zwei Teile geteilt, was ein großes Problem für die Verteidiger darstellt.
Die militante Gruppe Ahrar al-Scham kündigte am Mittwoch an, die in der kommenden Woche in der kasachischen Hauptstadt Astana stattfindenden Verhandlungen zwischen der Regierung und der sogenannten Opposition zu ignorieren. Die Gruppe beschuldigte Moskau und Damaskus den Waffenstillstand verletzt und Luftangriffe in ganz Syrien durchgeführt zu haben und hinzugefügt, was für sie der Grund zu dieser Entscheidung war. Ahrar al-Scham war die mächtigste der bewaffneten Gruppen, die das von Russland und der Türkei im Dezember 2016 ausgehandelte Waffenstillstandsabkommen unterzeichneten.
Laut Ahrar al-Scham sind die Operationen der syrischen Armee im nordwestlich von Damaskus gelegenen Gebiet Wadi Barada ein Beispiel für die Verstöße gegen das Waffenstillstandsabkommen. Die Gruppe hatte vergessen, hinzuzufügen, dass die Regierungskräfte die dortigen Operationen wieder aufnahmen, nachdem Ahrar al-Scham und seine Freunde von der Dschabhat Fatah asch-Scham (ehemalige Al-Nusra-Front/Dschabhat al-Nusra, syrischer Zweig der Al-Qaida) die Wasserleitung nach Damaskus beschädigten.
Vergangene Nacht eroberten die syrische Armee und die Nationalen Verteidigungskräfte (NDF) die Straßenkreuzung von Abo Salem und Wadi al-Maghar im Norden von Dayr Miqrin, Region Wadi Barada. Dadurch wurde die Ortschaft Afrah isoliert und der Druck auf die Ortschaften Ayn al-Fijah, Dayr Miqrin und Kafr Az-Zayat erhöht. Anfang dieser Woche betraten die Armee und die NDF die Ortschaft Ayn al-Fijah. Dort gibt es weiterhin Kämpfe.
Eine weitere mächtige militante Gruppe, Dschaisch al-Islam, wird wahrscheinlich an den Verhandlungen in Astana teilnehmen. Berichten zufolge wird Mohammed Alloush, einer der Gruppenführer, die Delegation leiten. Dschaisch al-Islam kontrolliert einige Gebiete in Ost-Ghouta und sieht sich seit einiger Zeit einem erheblichen Druck durch die syrische Armee ausgesetzt. Die kritische militärische Situation, vor allem in der Nähe von Hazrama, steht wahrscheinlich hinter der Entscheidung, an den Gesprächen teilzunehmen.
Diese Berichte zusammengefasst wird klar, dass Moskau und Damaskus ihre Hauptstrategie umsetzt, Druck auf die verschiedensten bewaffneten regierungsfeindlichen Fraktionen auszuüben, um sie zu Verhandlungen mit der syrischen Regierung zu zwingen. Unterdessen werden Gruppen und Fraktionen, die ihre Unfähigkeit zeigen, sich von der Dschabhat Fatah asch-Scham zu separieren und mit der Regierung zu verhandeln, ein legitimes Ziel militärischer Bemühungen der russisch-syrisch-iranischen Truppen.