Kriegsbericht Syrien – 19. September 2016: Islamischer Staat erhält Luftwaffe

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Am 17. September bombardierten zwei F-16 und zwei A-10 Jets der US-geführten Koalition Positionen der syrischen Regierungstruppen nahe der Stadt Deir ez-Zor, was zu mindestens 62 toten und mehr als 100 verletzten syrischen Soldaten führte. Dieser Vorgang ereignete sich während eines erfolgversprechenden Vorstoß der syrischen Armee bei dem strategisch wichtigen Turdah Berg im Süden von Deir ez-Zor und war direkt gefolgt von einem massiven Angriff des Islamischen Staat in diesem Gebiet.

Das Pentagon bestritt, das die Luftangriffe gegen die syrische Armee gerichtet waren. Allerdings behaupteten einige Experten das die Luftangriffe der Amerikaner eine Antwort auf die jüngsten Fortschritte der Pro-Regierungskräfte in Deir ez-Zor waren. Wir erinnern uns, etwa 1000 Elitesoldaten der syrischen Republikanischen Garde erreichten vor den US-geführten Luftangriffen Deir ez-Zor, um die Operationen gegen den Islamischen Staat zu unterstützen.

Das russische Verteidigungsministerium sagte, dass der Vorfall “eine direkte Folge der mangelnden Bereitschaft der amerikanischen Seite ist, ihr Vorgehen gegen Terrorgruppen in Syrien mit Russland zu koordinieren”, während das russische Außenministerium eine Erklärung veröffentlichte, sagend, dass die US-geführten Luftangriffe auf die syrische Armee “an der Grenze zwischen grober Fahrlässigkeit und einer direkten Unterstützung des Islamischen Staat sind”.

Der Vorfall hat den Graben zwischen Russland und den USA auf diplomatischer und militärischer Ebene über die Situation in Syrien vertieft und verringert die Chancen auf eine Umsetzung der Waffenstillstandsvereinbarung, welche von den Außenministern der Staaten unterzeichnet wurde. In Anbetracht der mangelnden Bereitschaft der Vereinigten Staaten den Inhalt des russisch-amerikanischen Abkommen freizugeben, die sogenannte “moderate Opposition” von der Al-Nusra-Front und anderen Terroristen zu separieren und eine öffentliche Rhetorik der Amerikaner, welche eindeutig darauf abzieht den abgeschlossenen Deal zu beschädigen, könnte man meinen das die Luftangriffe auf die Pro-Regierungstruppen ein Versuch waren das Waffenstillstandsabkommen und den Start der US-Luftangriffe auf die Al-Nusra-Front zu sabotieren.

Es ist wichtig zu beachten das der Islamische Staat am 18. September im Gouvernement Deir ez-Zor ein syrisches Kampfflugzeug vom Typ MIG-21 abgeschossen hat. Oberst Ali Hamza wurde beim Absturz getötet. Das Kampfflugzeug wurde angeblich mit einem 23-mm-Maschinengewehr abgeschossen, während es Luftangriffe gegen Terroristen durchführte. Pro-Regierungsquellen reagierten, dass es möglich wäre, dass US-Spezialdienste dem Islamischen Staat Informationen zukommen ließ, welche ihnen halfen, Luftangriffe der syrischen Luftwaffe entgegenzutreten.

Unterdessen haben von den USA unterstützte “moderate Oppositionelle” in Aleppo 26 Zivilisten, darunter neun Jugendliche, hingerichtet, welche Versuchten die Stadtteile über die von der syrischen Regierung eingerichteten humanitären Korridore zu verlassen. Laut dem Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konashenkov, basieren diese Berichte auf Informationen von Zivilisten, welche aus dem Stadtteil Sheikh Hader am Sonntag über den 1. und 6. humanitären Korridor verließen.

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