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Das Waffenstillstandsabkommen, das am 30. Dezember in Kraft trat und der erste Schritt für Verhandlungen in Astana zur Beilegung des syrischen Konflikts ist, blieb in ganz Syrien wacklig. Die Intensivität der Zusammenstöße, welche in den Gouvernements Aleppo, Hama, Darʿā und al-Quneitra beobachtet wurden, waren stark reduziert. Kämpfe in Ost-Ghouta und Wadi Barada nahe Damaskus wurden fortgesetzt.
Das kann durch den begrenzten Einfluss der Türkei auf militante Gruppen in diesem Gebiet erklärt werden, da Ankara nicht in der Lage war den sogenannten “gemäßigten Teil” der Opposition dazu zu drängen, sich von der Dschabhat Fatah asch-Scham (ehemalige Al-Nusra-Front/Dschabhat al-Nusra, syrischer Zweig der Al-Qaida) zu separieren sowie dadurch, das diese Gebiete für die syrische Regierung von hoher Bedeutung sind. Sowohl die Rebellen als auch die Regierungskräfte setzten ihre Operationen gegeneinander fort.
Die syrische Armee und ihre Verbündeten interessieren sich jetzt besonders für die Befreiung des Gebietes Wadi Barada, weil das es ihnen ermöglicht, die Wasserversorgung der syrischen Hauptstadt zu sichern.
Unterdessen setzten die Streitkräfte der Türkei und die pro-türkischen Rebellengruppen ihre Versuche fort, die nordsyrische Stadt al-Bab von der Terrorgruppe Islamischer Staat zu befreien, konnten jedoch keine nennenswerten Erfolge erzielen. Die Stadt ist weiterhin nur teilweise umfasst und die türkischen Kräfte konnten nicht die auf der Kontaktlinie eingerichteten Verteidigungsstellungen der Terrorgruppe überwinden. Im Gegenzug setzten die Einheiten der Terroristen ihre Gegenangriffe fort und zielten auf türkisches Militärpersonal westlich von al-Bab. Am Mittwoch worden bei einem Angriff des Islamischen Staat mindestens ein türkischer Soldat getötet und vier verletzt.
Die türkischen Medien haben auch Berichte darüber verbreitet, dass russische und türkische Kampfflugzeuge gemeinsame Luftangriffe gegen Ziele des Islamischen Staat in der Nähe von al-Bab durchführen. Aber es gibt keine offizielle Bestätigung dieser Angaben aus dem russischen Verteidigungsministerium.
Einheiten des Islamischen Staat zogen sich Berichten zufolge aus den Gebieten westlich von Palmyra zurück, nachdem diese schwere Verluste durch Luft- und Artillerieangriffe der Regierungskräfte erlitten. Die Kämpfer der Terrorgruppe ziehen sich demnach von den Gebieten nahe der von Regierungskräften kontrollierten Luftwaffenbasis Tyas zurück, nachdem alle Anstrengungen gescheitert waren die Basis von der syrischen Armee und ihren Verbündeten zu erobern. Während der Kämpfe um die Basis wurden von den Regierungskräften über 250 Kämpfer der Gruppe getötet sowie etwa 40 Einheiten mit militärischer Ausrüstung zerstört.
Die kurdischen Kräfte der YPG setzten mit Unterstützung der US-geführten Koalition die Militäroperationen im nordwestlichen Umland von ar-Raqqa fort. Das taktische Ziel der YPG ist es die Frontlinie zu begradigen, um somit eine gefestigte Stellung für weitere Offensivoperationen in südlicher und südwestlicher Richtung zu schaffen.
Im Allgemeinen befindet sich der Konflikt nun in einer Zwischenphase und viel wird von den erwarteten Gesprächen in Astana und der Haltung der westlichen Akteure gegenüber der russisch-türkisch-syrisch-iranischen Initiative abhängen.