Kriegsbericht Syrien – 05. Dezember 2016: Wird Russland weitere Ziele in Syrien mit Raketen angreifen?

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Am 03. Dezember durchbrachen die syrischen Regierungskräfte die Verteidigungslinien der von Dschabhat Fatah asch-Scham angeführten Rebellenallianz Dschaisch al-Fatah an mehreren Stellen westlich des internationalen Flughafens von Aleppo. Die Syrisch-Arabische Armee (SAA), Liwa al-Quds und mit ihnen verbündete Gruppen befreiten die Stadtteile Tareeq al-Bab und al-Myassar Jazmati und sicherten einige Positionen in Sheikh Lufti. Versuche der Regierungskräfte in Seikh Saeed vorzudringen, blieben erfolglos.

Am 4. Dezember begannen die Armee und ihre Verbündeten den Tag mit der Befreiung des Verkehrsknotenpunkt Jazmati und des Halwaniyah-Platz. Dann sicherten die Regierungskräfte die Stadtteile al-Miysar, Jurat Awad und Dahret Awad und verwickelten die Rebellen in intensive Feuergefechte in al-Qaterrji und al-Shi’ar.

Am Anfang dieses Tages schossen die “gemäßigten” Dschihadisten einen Aero L-39 Albatros Jet der Luftwaffe der syrischen Armee über der Stadt Aleppo ab. Die L-39 Albatros führte Luftangriffe gegen Ziele der Rebellen zwischen der Zitadelle von Aleppo und dem Nationalkrankenhaus durch, als diese vom Boden beschossen wurde. Beide Piloten starben bei dem Absturz.

Bis zum 05. Dezember befreiten die Regierungskräfte die Stadtteile Karm Tahan und al-Qaterrji sowie das Nationalkrankenhaus und sind noch ungefähr 800m von der Zitadelle entfernt. In den kommenden Tagen werden die Regierungskräfte die Zitadelle voraussichtlich erreichen und die Verteidigung der Rebellen im Norden wird zusammenbrechen.

Unterdessen zeigten Berichte, dass syrische Ingenieure daran arbeiten, die Straße Ramouseh-Sheikh Saeed wiederherzustellen, um Truppenbewegungen und -lieferungen für die fortschreitenden Regierungskräfte in der Region zu erleichtern.

Für das syrische Militär ist die Aufrechterhaltung eines Konstanten Druck auf die Rebellen an mehreren Fronten in der Stadt Aleppo eine wichtige Aufgabe, da dies den Regierungskräften erlaubt die schwache Truppenstärke der Dschaisch al-Fatah auszunutzen. Mit der Befreiung der Gebiete nördlich der Zitadelle von Aleppo und dem möglichen Fall des Stadtteiles Sheikh Saeed und den angrenzenden Gebieten würde sich die Position der Regierung betreffs einer möglichen Übergabevereinbarung mit der Dschabhat Fatah asch-Scham und deren verbündeten verbessern.

Im Falle eines totalen Zusammenbruchs der Verteidigung im Zentrum von Südaleppo werden die Armee und ihre Verbündeten voraussichtlich die Idee über Bord werfen mit den mit al-Qaida verbündeten Rebellengruppen Verhandlungen über eine Kapitulation zu führen und stattdessen trotz der Hysterie in den Mainstreammedien, die Gebiete von den verbleibenden Rebellen zu säubern. Diese Szenarien werden wahrscheinlich in den kommenden Wochen stattfinden.

Pro-Regierungsaktivisten und Medienkanäle verbreiten in den sozialen Netzwerken Gerüchte, wonach das russische Militär Angriffe mit Marschflugkörpern auf Ziele der Rebellen in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus gelegenen Region Ost-Ghouta plant. Darauf soll eine Luftkampagne vom Flugdeckkreuzer Admiral Kusnezow folgen, um den lang erwarteten Vorstoß der Regierungskräfte in Richtung von Jaish al-Islam kontrollierten wichtigen Stadt Douma.

Dieses Szenario ist jedoch schwer vorstellbar, besonders Angriffe mit Marschflugkörpern nahe Damaskus. Alle bisherigen Raketenangriffe und ein Großteil der Angriffe der Luftwaffe Russlands wurden in Gebieten mit niedriger oder mittlerer Bevölkerungsdichte durchgeführt, wobei Hauptquartiere der Rebellen, Munitionsdepots, Ölanlagen und Konvois attackiert wurden. Das russische Militär hat es bisher immer vermieden, Luftkampagnen gegen Ziele in stark bevölkerten Gebieten durchzuführen.

Berichte über mögliche russische Luftangriffe in diesem Gebiet kamen auf, nachdem die Rebellen ein Angebot der Regierung ablehnten, in das Gouvernement Idlib evakuiert zu werden. Voraussichtlich verbreiten die Pro-Regierungsaktivisten diese Berichte als Teil der psychologischen Kriegsführung, um die Rebellen in Ost-Ghouta dazu zu drängen zu kapitulieren.

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