Unerachtet des baldigen Stabwechsels im Weißen Haus setzt die aus dem Amt scheidende Obama-Administriation unverhohlen auf Eskalation. Wie jetzt bekannt wird, bereitet das Pentagon die größte Truppenverlegungsaktion nach Deutschland seit 1990 vor. Zum Jahreswechsel sollen 2.000 Panzer sowie Kommandofahrzeuge und über 4.000 Soldaten im Rahmen der „Operation Atlantic Resolve” nach Bremerhaven verschifft werden. Hinzu kommt eine komplette Kampfeinheit der US-Luftwaffe.
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Derzeit laufen die Vorbereitungen zur Einschiffung der Verbände auf Hochtouren. Es handelt sich um die 3. Panzerbrigade („Eiserne Brigade“) aus Fort Caston in Colorado mit Hunderten M1-Abrams-Panzern sowie die 4. Infanteriedivision mit Hunderten M2-Bradley-Schützenpanzern. Die Einheiten sollen nach Bremerhaven verschickt und neben Standorten in Deutschland auf sechs osteuropäische Länder verteilt werden.
In Washington wird die Operation als Hinweis darauf verstanden, daß „die nötige Kampfkraft zur rechten Zeit an den rechten Ort in Europa gebracht” werden kann, wie Oberst Tedd Bertulis, Vize-Logistik-Chef des US-Kommandos in Europa, mitteilte, das seinen Sitz in Stuttgart hat.
Als ergänzende Luftunterstützung wird zudem die komplette 10. Luftkampfbrigade aus Fort Drum im Bundestaat New York ins mittelfränkische Illesheim verlegt. Von dort aus soll die Einheit in Osteuropa eingesetzt werden, um die Fähigkeit der Allianz zu stärken, „Aggressionen zurückzuweisen”.
Laut Darstellung des US-Kommandos in Europa ist der rotierende Einsatz der Brigaden auf neun Monate begrenzt. Mit diesem Rotationssystem versucht die NATO, die Bestimmungen des Zwei-plus-Vier-Vertrages zu umgehen, der eine permanente Stationierung von NATO-Streitkräften auf dem Gebiet Osteuropas ausschließt. Die 2.000 Panzer und gepanzerten Fahrzeuge dürften Europa allerdings dauerhaft erhalten bleiben.