Die syrische Armee und ihre Verbündeten versetzten der mit Al-Qaida verbundenen Hayat Tahrir al-Sham und seinen von den Türken unterstützten Verbündeten im Süden von Idlib einen verheerenden Schlag.
Seit Beginn der Operation am 19. Dezember hat die Armee, angeführt von den „Tiger Forces“ und ihrem Befehlshaber Suheil al-Hassan, über zwei Dutzend Dörfer und Städte befreit, darunter eines der größten städtischen Zentren der Region – al-Tah . Darüber hinaus nahmen Regierungstruppen in einiger Entfernung Aufstellung, um Jarjanaz und Maarat al-Numan – die wichtigste Hochburg der Radikalen in diesem Teil der Provinz Idlib – anzugreifen. Die Milizen führten mindestens zwei größere Gegenangriffe durch, auch mit Selbstmordattentätern, konnten das Vorrücken der Armeetruppen jedoch nicht aufhalten.
Die Offensive fand inmitten intensiver Bombenangriffe der syrischen Luftwaffe sowie russischer Luft- und Raumfahrtstreitkräfte statt, bei der die befestigten Positionen der Radikalen pulverisiert wurden. Die syrische Armee führte sogar einen Raketenangriff auf die Waffendepots der Milizen in der Gegend von Ras Elhisn und Babsqa durch, nahe der türkischen Grenze.
Zur Abschreckung wurden auch Angriffe in der Nähe eines türkischen Militärkonvois in der Gegend von Kafar Aweed durchgeführt. Falls Ankara immer noch hofft , seine Truppen als menschliche Schutzschilde zur Rettung von Milizen einzusetzen zu können, dann zeigen diese Aktionen, daß diese Strategie nicht zum Erfolg führen wird, zumindest nicht bei der aktuellen Anzahl türkischer Truppen in der Idlib-Zone.
Die Operation im Süden Idlibs wurde offenbar koordiniert mit gemeinsamen Marineübungen von Kriegsschiffen der russischen Marine-Einsatzgruppe und der syrischen Marine im östlichen Mittelmeer. Dies deutet darauf hin, dass sowohl Moskau als auch Damaskus davon ausgehen, dass ausländische Mächte, die Terroristen in Syrien unterstützen, eine militärische Provokation in Erwägung ziehen könnten, um ihre Schützlinge zu retten.
Laut dem oppositionellen syrischen Observatorium für Menschenrechte wurden über 100 Mitglieder militanter Gruppen bei den Zusammenstößen getötet. Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, dass mehr als 200 Kämpfer bei Zusammenstößen in Idlib getötet oder verletzt wurden. Die Zahl der Opfer der syrischen Armee beläuft sich, nach Angaben von Russland: 17 – getötet, 42 – verletzt. Medien, die mit Hayat Tahrir al-Sham und der von der Türkei unterstützten Nationalen Befreiungsfront verbunden sind, behaupteten, dass das „Assad-Regime“ große Verluste erlitten habe und alle Behauptungen über den Vormarsch der Armee nur Propaganda seien. Ihnen zufolge hat die “gemäßigte Opposition” gerade einen taktischen Rückzug durchgeführt.
ISIS hat sich bisher als effektiver erwiesen als sein Idlib-Gegenstück. Am 21. Dezember trafen von ISIS lancierte Drohnen die Ölraffinerie Homs, die al-Rayan-Tankstelle und eine Gasverarbeitungsanlage in der Provinz Homs. Der Drohnenangriff setzte diese Einrichtungen außer Betrieb und verursachte mehrere Brände, die später eingedämmt wurden. Einen Tag zuvor tötete eine ISIS-Zelle drei syrische Soldaten in der Nähe von Khanasir in der Provinz Aleppo. Am 22. Dezember behauptete ISIS, seine Mitglieder hätten zwei russische Soldaten in der Provinz Daraa getötet. In diesem Fall wurde kein visueller Nachweis zur Bestätigung dieser Behauptungen erbracht.
Die Zunahme der ISIS-Aktivitäten während des Vormarsches der syrischen Armee gegen Hayat Tahrir al-Sham und andere Gruppen zeigt, dass die Terroristengruppe ihre Kollegen in Idlib direkt unterstützt.