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Die Türkei und Aserbaidschan demonstrieren eine geschlossene Front gegen den potentiellen Feind Iran.
Ankara und Baku haben angekündigt, vom 5. bis 8. Oktober eine gemeinsame Militärübung nahe der Grenze zur Islamischen Republik abzuhalten.
Das Manöver steht unter dem Motto „Unerschütterliche Bruderschaft“ und soll „Freundschaft, Zusammenarbeit und Koordination zwischen den türkischen und aserbaidschanischen Landstreitkräften fördern“.
Noch vor diesen Übungen in Nachitschewan begannen am 4. Oktober unter dem Namen „Ewigkeit-2021“ in Georgien gemeinsame Militärübungen mit georgischen, aserbaidschanischen und türkischen Soldaten.
Dies alles ist ein Versuch, im Angesicht Irans Macht zu demonstrieren, da dieser in den Tagen zuvor große Militärübungen entlang der Grenze zu Aserbaidschan abgehalten hatte.
Teheran veröffentlichte unterdessen eine Reihe von Propaganda-Videos, hauptsächlich von seiner Islamischen Revolutionsgarde, die deren Fähigkeiten bei möglichen Einsätzen entlang der Grenze zeigen sollten.
Zwei Tage zuvor hatten die Luftverteidigungsstreitkräfte der Islamischen Republik Iran ein neues taktisches Radar und einen Luftverteidigungssimulator vorgestellt.
Diese Verbesserungen sind signifikant, da sowohl Aserbaidschan als auch die Türkei eine große Anzahl von UAVs bei ihren Militäroperationen einsetzen. Im Falle von Feindseligkeiten müssen diese wirksam bekämpft werden, wenn eine Niederlage wie im armenisch-aserbaidschanischen Krieg um Berg-Karabach vermieden werden soll. Teheran ist zudem zutiefst besorgt über die Stärkung der militärischen Zusammenarbeit Bakus mit Tel Aviv und befürchtet den Einsatz israelischer Harop-UAVs in den Grenzregionen.
Eines der Videos zeigt etwa 4.000 Garde-Schnellboote, die im Hafen von Astara am Kaspischen Meer stationiert wurden und die schnell die aserbaidschanischen Ölanlagen im Kaspischen Meer erreichen könnten. Eine solche Verstärkung könnte im Falle einer direkten Konfrontation eine strategische Rolle spielen.
Teheran wird sich dem Modell „zwei Staaten – eine Nation“ der Türkei und Aserbaidschans kaum offen entgegenstellen, wird es aber keinesfalls unterstützen. Schließlich ist der Iran davon direkt betroffen, da in seiner nordwestlichen Region, dem sogenannten iranischen Aserbaidschan, bis zu 30 Millionen ethnische Aserbaidschaner leben, wohingegen die Gesamtbevölkerung seines Nachbarn, des Staats Aserbaidschan, nur 10 Millionen beträgt. Eine Verwirklichung des Plans des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan einer vereinten türkischen Welt bedroht damit direkt die Existenz des Iran.
Geografisch gesehen besteht ein großer Teil der Bemühungen Ankaras und Bakus darin, einen direkten Transportkorridor zum Kaspischen Meer und weiter nach Zentralasien zu organisieren.
Die armenische Region Sjunik trennt das Kernland Aserbaidschans von der Autonomen Republik Nachitschewan. Bei einem kürzlichen Besuch des armenischen Außenministers in Teheran wurde betont, dass der Iran einen Abzug armenischer Soldaten aus der Region Sjunik ablehnt und zu einer direkten Konfrontation bereit wäre, falls dies geschehe.
Der Iran hat in dieser Hinsicht das Glück, dass es wohl nicht zum Kampf kommen wird, wenn er nur seine Macht zeigt und rote Linien markiert, denn sowohl Russland als auch China scheinen nicht bereit zu sein, den Traum von einem „Groß-Turan“ Wirklichkeit werden zu lassen.
Die Entwicklungen befinden sich noch in einem frühen Stadium, aber es ist sehr offensichtlich, dass sowohl Ankara als auch Baku bedeutende Schritte unternehmen und nicht beabsichtigen, ihre Pläne aufzugeben. In den kommenden Monaten und Jahren wird es sicherlich Versuche geben, Veränderungen der geopolitischen Landschaft zu bewirken.