Entgegen der Aussage der irakischen Armeeführung ist die Lage in den südöstlichen Stadtteilen Mossuls nicht so gut.
Vor mehr als einer Woche verkündete die irakische Armeeführung, dass praktisch der gesamte südöstliche Stadtteil, Intisar, unter Kontrolle der Regierungskräfte steht. Doch ein paar Tage später wurde bekannt, dass die Lage in dieser Richtung nicht so gut ist, wie sie die Medien darstellen, berichtet die Informationsseite Voyennyy Obozrevatel.
Bisher kann eine Offensive der irakischen Armee nur im Nordosten von Mosul als relativ erfolgreich bezeichnet werden. Die Präsenz von Regierungstruppen in den Bezirken Hai Al Zahra (früher Saddam Bezirk), Arpachay, Al Samah, Karkukli, Arbajiyah sowie Tahrir, welche vor wenigen Tagen befreit wurden, wurde mehrfach durch Videos bestätigt.
Die Lage im Osten von Mossul ist immer noch brisant und nicht jeder ist entschlossen, die Tatsache anzuerkennen, dass östliche Viertel der Stadt unter Kontrolle des irakischen Militärs sind. Die Armee hat mehr oder weniger starke Positionen in den Bezirken Khadra und al-Quds. Unterdessen kommt es täglich in den Bezirken al-Karamah und Aden zu Kampfhandlungen.
Im Südosten der Stadt ist die Lage am kompliziertesten. Der größte Teil der Kartografen markiert fast alle südöstlichen Gebiete als unter Kontrolle des irakischen Militärs – was weit von der Wahrheit entfernt ist. Weder das Intisar-Viertel noch Domiz noch irgendwelche anderen Viertel werden von der irakischen Armee kontrolliert. Fast jeden zweiten Tag berichtet die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) von der erfolgreichen Abwehr eines weiteren Angriffs in dieser Gegend. Die Regierungskräfte erleiden erhebliche Verluste, werden in offiziellen Schriftsätzen praktisch nicht erwähnt.
Scharfschützen und Selbstmordattentäter sind nach wie vor das Hauptproblem für die Offensive der Irakischen Regierungskräfte in Mossul. Am 22. November detonierte eine Autobombe in unmittelbarer Nähe einer Angriffsgruppe der irakischen Spezialeinheiten, als diese versuchte, in den Stadtteil Intisar einzudringen. Nach Angaben des IS wurden als Folge des Anschlags mindestens 18 Mitglieder der Sondereinheit getötet und mehr als 40 andere verwundet, sowie ein Kampfpanzer Abrams und ein Bulldozer zerstört, während mehrere Humvees beschädigt wurden.