Ursprünglich erschienen bei Ein Parteibuch
Das ging nun rasend schnell. Am Montag erst hatte die irakische Armee verkündet, das Städtchen Rutbah nahe dem Dreiländereck Irak-Jordanien-Syrien befreien zu wollen, und am Dienstag war es schon vollbracht.
Zwar war lange bekannt, dass die ISIS-Terroristen Ärger mit der lokalen Bevölkerung in Rutbah hatten, aber dass der irakischen Armee ein rund 100 Kilometer weiter Vorstoß durch die Wüste und die Befreiung der Kleinstadt innerhalb von nur 24 Stunden gelingen würde, überrascht dann doch etwas.
So wie es aussieht, sind die ISIS-Terroristen nach nur wenigen Kämpfen komplett aus Rutbah geflüchtet. Das spricht dafür, dass ISIS in der Provinz Anbar inzwischen wirklich schon sehr schwach ist.
Auch wenn es noch etwas zu früh ist, um zu sagen, ob die Terroristen auch aus der Umgebung von Rutbah geflüchtet sind und die Autobahn nach Rutbah damit frei ist, so ist mit der Einnahme von Rutbah durch die irakische Armee damit zurechnen, dass das jedenfalls bald der Fall sein wird, wenn es nicht schon der Fall ist.
Das wiederum bedeutet, dass es bald wieder eine terrorfreie Straßenverbindung von Bagdad nach Jordanien geben dürfte. Und perspektivisch ist dann auch anzunehmen, dass es in nicht allzu langer Zeit wieder eine terrorfreie Straßenverbindung von Bagdad nach Damaskus geben wird. Von Rutbah bis Damaskus sind es zwar rund 350 Kilometer, die durch größtenteils vom Terrorismus verseuchtes Wüstengebiet verlaufen, aber ohne die Kontrolle über Rutbah dürften die Terroristen sich damit schwertun, sich da ausdauernd festzusetzen und einer denkbaren Armeeoperation zur Sicherung der Wüstenstraße etwas entgegenzusetzen.