In Westsahara Sind Marokko Und Algerien Nur Noch Einen Schritt Von Einem Krieg Entfernt

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Original von Piero Messina

An der Frontlinie in der Westsahara lassen Marokko und Algerien die Muskeln spielen. Das Wort Krieg ist kein Tabu mehr. Der Hintergrund ist das Schicksal der Polisario-Front unter Brahim Ghali. Die Gruppierung, welche die Demokratische Republik Sahara (nicht anerkannt durch die vereinten Nationen) gründete hat klar gestellt, daß sie ihren Unabhängigkeitskampf in Westsahara nicht beenden wird. Und der Feind ist Rabat. Seit über einem Monat haben nun Angriffe und Kämpfe begonnen, bisher mit geringer Intensität. Aber das Königreich Marokko hat – vor allem nach dem Treffen zwischen Außenminister Nasser Bourita und dem US Staatssekretär Antony Blinken in Washington – den Druck in der Hauptregion der Aktivitäten der Polisario-Front, in Guerguerat, erhöht.

Der letzte Zwischenfall ereignete sich am 1. November. Drei algerische Fahrer verloren in ihren Lastwagen ihr Leben, diese gingen in Flammen auf und explodierten daraufhin an der Straße von Nouakchott, der Hauptstadt Mauretaniens, nach Ouargala in Algerien. Es ist nicht klar, weshalb diese drei Lastwagen Feuer fingen und wo genau es auf dieser Route passierte, welche 3500 Klilometer lang ist und ungefähr 50 Stunden Fahrzeit entspricht. Der Sahwari Reporter Rachid Zeindinn zeigte die Überreste der verbrannten Fahrzeuge in einem Video.

Zur Zeit beschuldigen sich Marokko und Algerien gegenseitig an dem Verlauf. Für das Königreich Marokko stellt es keinen Angriff dar, sondern die Explosionen wären die Folge einer Fahrt über ein Minenfeld. Diese Minen seien laut dem Geheimdienst in Rabat durch Männer der Polisario-Front gelegt worden. Die Version aus Algerien ist eine andere. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur “Aps” wurden “3 algerische Bürger feige in einem barbarischen Bombenanschlag ermordet”, beschuldigten die Streitkräfte Marokkos, einen Drohnenangriff durchgeführt zu haben und versprachen “ihre Mörder werden nicht unbestraft davon kommen”.

Nach der spezialisierten algerischen Website “Menadefense.net” wurden die algerischen Fahrer in Bir Lahlou getötet, obwohl die übliche Route die Fahrer von Nouakchott nach Ouargala nehmen, nicht durch dieses Dorf führt. Laut marokkanischen Quellen wird dieses Gebiet ausschließlich von militärischen Fahrzeugen der Milizen der Polisario-Front benutzt, den Sahara Seperatisten die von Algerien unterstützt werden und für die Unabhängigkeit der früheren spanischen Kolonie kämpfen.

Der algerische Präsident Abdelmajid Tebboune beschuldigt Marokko an all den Problemen im Land die Schuld zu tragen. Die algerischen Behörden gaben am 13. Oktober bekannt, daß sie eine Aktion “zur Untergrabung der Stabilität im Land” verhindert haben. Es wäre “die Arbeit einer Terrororganisation gewesen, welche den separatistischen Trend unterstützt in Komplizenschaft in einer zionistischen Einheit mit einem Staat in Nordafrika”: eine klare Anspielung auf die guten Beziehungen zwischen Marokko und Israel.

Seit einem Jahr nehmen die Spannungen in Westsahara zu. Der Konflikt begann vor etwas mehr als einem Jahr, als am 13. November 2020 bewaffnete marokkanische Streitkräfte am Grenzübergang Guerguerat nach Mauretanien intervenierten um einen Sicherheitskorridor zu schaffen. Mit der Anerkennung durch die Vereinigten Staaten erklärten sie unilateral Rabats Souveränität über Westsahara.

Eine erwartete Billigung durch Washington. Seit 1836 ist Marokko ein wertvoller Verbündeter der Vereinigten Staaten in Afrika, so wichtig, daß es nun ein “Nicht-NATO-Verbündeter geeignet zur priorisierten Belieferung mit Militärgütern, militärischer Forschung und Entwicklungsprogrammen” genannt wird.

Aus diesem entfernten Stück Wüste erklingt der Klang der Kriegstrommeln lauter und lauter. Die Schließung der Maghreb – Europa Gaspipeline (MEG) kann auch der Auftakt zu einem bewaffneten Konflikt sein.

Algerien hat seine Bereitschaft zum Krieg erklärt. Marokko gibt an keine kriegerischen Absichten gegenüber seinem Nachbarn zu hegen. Aber in der Zwischenzeit verstärkt es seine Vertidigungssysteme. Im vergangenen Jahr hat die Regierung in Rabat fast 10 Milliarden US-Dollar für die Beschaffung von türkischen Angriffsdrohnen, Apache Hubschraubern und F-16 des Model 72, ausgegeben.

Die Meinungsverschiedenheit über den Westsahara-Konflikt begannen 1975, als nach dem Abzug der Spanier Marokko einen Teil des Gebiets an der Nordwest-Küste Afrikas annektierte. Daraufhin wurde 1976 durch die Polisario-Front, welche als Bewegung am 10. Mai 1973 entstand, die Geburt der Demokratischen Arabischen Republik Sahara (eng. SADR) verkündet, mit einer Exilregierung in Algerien und dem Beginnen eines Guerilliakrieges für die Unabhängigkeit der bis zum 6. September 1991 andauerte. In diesem Jahr wurde in dem Referendum zur Westsahara (MINURSO) ein durch die Vereinten Nationen unterstützter Waffenstillstand erklärt. Heute, 30 Jahre später besteht das Risiko eines neuen Konflikts.

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