Terroristische Gruppen störten die humanitäre Pause in Aleppo und hinderten Zivilisten und Mitglieder islamistischer Gruppen den östlichen Teil der Stadt zu verlassen.
Terroristen islamistischer Gruppen störten am 20. Oktober die humanitäre Pause in Aleppo. Etwa eine Stunde (ca. 09:00 Uhr Ortszeit) nach dem Beginn des Waffenstillstandes wurde ein Kontrollpunkt des humanitären Korridors im Gebiet Bustan al-Qasr mit Granaten und leichten Waffen beschossen.
Eine Menschenmenge von Schaulustigen, welche erschienen, um die fliehenden Terroristen und Zivilisten zu beobachten, löste sich nach dem Beginn des Beschusses zügig auf. Einige Hundert Zivilisten (nach pro-staatlichen Quellen bis zu 2500 Menschen) versammelten sich auf der von den Terroristen kontrollierten Seite von Bustan al-Qasr. Sie inszenierten eine spontane Demonstration und Verlangten, sich in den Westen von Aleppo begeben zu dürfen. Terroristen trieben die Demonstranten auseinander und feuerten mit automatischen Waffen über die Köpfe der Demonstranten hinweg. Dabei sind einige Zivilisten verletzt worden.
An anderen Kontrollpunkten der humanitären Korridore blieb es den Tag über ruhig. Nur gelegentlich waren Schüsse in den von den Terroristen kontrollierten Gebieten zu hören. Gegen 19:00 Uhr Ortszeit erschienen 10 verletzte Rebellen in Bustan al-Qasr und baten darum, in die Provinz Idlib gebracht zu werden. Wie berichtet wurde, benutzte über den Tag niemand die humanitären Korridore.
Am Abend wurde der gegenseitige Artilleriebeschuss im zentralen Teil der Stadt sowie im Norden und Südwesten von Aleppo wieder aufgenommen. Drei russische Offiziere wurden bei einem Kontrollpunkt verwundet. Trotz der andauernden Kämpfe gab der Verteidigungsminister Russlands, Sergei Shoigu, die Verlängerung der humanitären Pause um einen weiteren Tag bekannt. Gleichzeitig wurde bekannt, dass fast alle Gruppen in Aleppo, einschließlich der “gemäßigten”, auf die Initiative der Vereinten Nation verzichten, den Osten von Aleppo am Abend des 20. Oktober zu verlassen.