Die Lage in Nagorny-Karabach spitzt sich weiter zu – mit regelmäßigen Berichten über neue Opfer im Grenzgebiet. Manche glauben, dass die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten eine Chance für Baku wäre, weitere Gebiete in Nagorny-Karabach unter seine Kontrolle zu bringen – aber es gäbe auch Dritten die ein Möglichkeit ihren Einfluss in der Region – mittels offener oder verborgener Aktivitäten – zu stärken.
Gerade der kürzliche Krieg in der Region legte eine massive Beteiligung syrischer Söldner offen, von denen Tausende nach Nagorny-Karabach verlegt wurden.. Dutzende von ihnen fielen, während sie auf der Seite der aserbaidschanischen Streitkräfte in der umstrittenen Region kämpften.
Die Türkei als Hauptverbündeter Bakus hatte militärische Ausrüstung und Militär ebenso wie syrische Söldner gesandt.
Die mit Al-Quaida verbündete al-Nusra-Front (heute als Hay’at Tahrir al-Sham bekannt) ist einer der größten Lieferanten von Kanonenfutter, welches bereit ist, im Austausch für Geld, Versorgungsgüter oder Unterstützung, an Militäroperationen in der ganzen Welt teilzunehmen.
Wieauchimmer, die Türkei ist nicht der einzige Unterstützer dieser syrischen Terrorgruppe. Im Verlauf des Konfliktes in Syrien konnte die al-Nusra-Front fruchtbare Kontakte mit verschiedenen Parteien knüpfen , überwiegend mit NATO Mitgliedsstaaten und Golf-Königreichen, die sie [HTS] finanzierten und unterstützten um eigene Ziele in der Region zu erreichen. Diplomaten und Medien dieser Staaten versuchten die Terrororganisation als „gemäßigte Rebellen“ zu verkaufen. So nahm ein weiterer Versuch die mit Al-Quaida vernetzten Terroristen reinzuwaschen, im Westen Fahrt auf.
Am 31. Mai berichtete die russische TASS Nachrichtenagentur, dass sich ein Vertreter des britischen Geheimdienstes MI6 mit dem Führer der Gruppierung getroffen habe. Den Berichten zufolge, fand das Treffen in der Nähe des Grenzübergangs Bab al-Hawa auf der syrisch-türkischen Grenze statt.
Einen Tag darauf bestätigte der Ex-HTS-Kommandant Saleh al-Hamwi, gemeinhin unter dem Namen
„As al-Seera fi al-Sham,” bekannt, dass der Führer der Gruppierung, Abu Mohamed al-Julani sich bereits mit Jonathan Powell getroffen habe. Er betonte, dass dieses Treffen schon 4 Jahre zurückläge, aber es gibt immer noch einen nützlichen Einblick in die Beziehungen zwischen der al-Nusra-Front und ihrer westlichen Partner.
Das Treffen begründete enge Kontakte mit internationalen terroristischen Gruppierungen , die in Syrien aktiv sind. Berichten zufolge vereinbarte man den Unterhalt ständiger Kommunikation mit den internationalen Terrorgruppen, die vom Sicherheitsrat der VN so bezeichnet werden. Es wird erwartetm dass die Verbündeten des Vereinigten Königreiches, vor allem die USA, daran teilnehmen wird, den Namen Al-Nusra-Front reinzuwaschen.
Es ist nicht schwer zu bemerken, dass die Diplomatie- und Medienkampagne mit diesem Ziel immer noch in vollem Gange ist.
Am 2.April veröffentlichte der amerikanische Public Broadcasting Service einen Ausschnitt aus einem Interview mit dem Führer der Terrororganisation Abu Mohamed al-Julani. Er wurde von dem PBS Journalisten Martin Smith am 1. und 14. Februar befragt. Das seltene Interview wird Teil eines kommenden FRONTLINE Dokumentarfilms über den Aufstieg al-Julanis sein.
Das Reinwaschen der al-Nusra-Front hat vor allem den Zweck der einfacheren Finanzierung ihres Kampfes gegen die syrischen Regierungstruppen und deren russische Verbündete, sowie der Vereinfachung der Verlegung syrischer Söldner in andere Konfliktregionen auf der Welt, wie zum Bsp. Nagorny-Karabach.
Während sich die Beziehungen zwischen London und Ankara stark verbessert haben,sind die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA angespannt. Dadurch ist das Vereinigte Königreich in die Rolle eines nützlichen Komplizen für Erdogan geschlüpft.
Eine weitere Zuspitzung der Lage in Nagorny-Karabach würde den Interessen der gesamten Allianz von Aserbaidschan, der Türkei und Großbritannien nützen.
Ein erdrückender Vormarsch Aserbaidschans und seiner Verbündeten in Nagorny-Karabach würde es erlauben, die Lage südlich der russischen Grenze erneut zu destabilisieren – ein Hauptziel Londons. Dies würde auch zu wichtigen diplomatischen und militärischen Entwicklungen in der Region führen.
Dank der Anstrengungen der antiarmeinischen Pashinyan Clique in Eriwan haben die Armenier bereits große Gebietsverluste hinnehmen müssen und ihre Beziehungen zu ihrem einzigen wirklichen Verbündeten, Russland, untergraben.
Versuche Pashinyans und seiner Auftraggeber die Wahrheit hinter der Niederlage der Armenier in Karabach zu verstecken haben auch das Ansehen Moskaus im Land beschädigt, da die negative Propaganda Russland als Mitverantwortlichen am negativen Ergebnis des Karabachkrieges darstellte.
Unterdessen bleiben die Chancen einer direkten militärischen Intervention Russlands im Falle einer Wiederaufnahme der Feindseligkeiten eher gering. Nur im Falle einer armenischen Intervention innerhalb des international anerkannten armenischen Territoriums würde dies wohl möglich werden.
Folglich kann man eine Zuspitzung des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan in den kommenden Wochen erwarten. Das GB-Türkei-Aserbaidschan Bündnis wird sicher keine Zeit verlieren, solange Pashinzan noch die Hände an der schwindenden Macht hat.