Das britische Verteidigungsministerium wird wieder Kämpfer der syrischen “gemäßigten” Opposition ausbilden, trotz der schlechten Erfahrungen mit der Ausbildung von Oppositionskräften in der Vergangenheit, welche zu einem Transfer der erhaltenen Waffen und Kenntnisse an syrische Terrorgruppen, einschließlich des Islamischen Staat (IS) führten.
Das ausgesetzte Programm zur Ausbildung von Kämpfern der sogenannten “gemäßigten” Opposition des britischen Verteidigungsministeriums soll in Syrien wieder aufgenommen werden, berichten britische Medien. Laut den Medien wurde die Entscheidung am Dienstag vom britischen Verteidigungsminister Michael Fallon bekannt gegeben. Berichten zufolge werden etwa 20 britische Militärausbilder nach Syrien oder in benachbarte Gebiete verlegt werden, um “versierte Mitglieder der gemäßigten syrischen Opposition mit den Fähigkeiten zu versorgen, die sie benötigen, um den Kampf für den Islamischen Staat fortzusetzen.”
“Alle Freiwilligen der gemäßigten Opposition unterliegen strengen Kontrollen und werden im internationalen humanitären Recht ausgebildet. Die Auszubildenden werden vor Beginn des Trainings sicherheitstechnisch und medizinisch untersucht und werden nach dem Training beurteilt und überwacht “, sagte Fallon.
Laut dem Text der Bekanntmachung werden diese unter anderen in medizinischer Versorgung auf dem Schlachtfeld, grundlegenden Infanterieübungen und dem umgehen von Sprengfallen und Minen unterrichtet.
Im Jahr 2015 wurde das Programm auf Eis gelegt, nachdem bekannt geworden war, das der größte Teil der von westlichen Militärausbildern in der Türkei ausgebildeten Kämpfer von den Terroristen des Islamischen Staat und der Jabhat Fateh al-Sham (umbenannte Al-Nusra-Front/Dschabhat an-Nusra, syrische Al-Qaida) getötet wurden oder sich sammt allen von den USA gelieferten Waffen und Kommunikationsausrüstung ergab.
US-Präsident Barack Obama ließ das Trainingsprogramm für die gemäßigte syrische Opposition, für die angeblich 500 Millionen Dollar ausgegeben wurden schließen, nachdem festgestellt wurde, dass das Programm nur eine Handvoll Soldaten hervorbrachte, statt des geplanten 15.000 qualifizierten Kämpfern.
Die Tatsache, dass die US-Kommandeure kaum Kämpfer fanden, welche zustimmen würden, nur gegen des IS zu kämpfen, aber nicht gegen syrische Soldaten, wurde vom US-Militär eingestanden.
Unterdessen bestreitet das britische Verteidigungsministerium weiterhin die Tatsache, dass die Anführer der moderaten Opposition Extremisten sind, sowie die Tatsache, dass Waffen und Kampffertigkeiten in Zukunft auf den IS und andere terroristische Gruppen übertragen werden.
Nach Angaben der Tageszeitung Telegraph werden ab heute kurdische und irakische Streitkräfte von etwa 500 britischen Militärberatern im Irak ausgebildet, um den laufenden Angriff auf Mossul zu unterstützen.