Diplomatisches Patt führt zur Eskalation im Jemen

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Übersetzung von Heinz Reichardt

Jemens Kriegsparteien waren für drei Wochen in Kuwait in Friedensgespräche involviert. Nun teilte Khaled al-Jarallah, der kuwaitische Untersekretär für auswärtige Angelegenheiten den Parteien mit, dass diese bis zur ersten Woche im August ein Abkommen erzielen müssen, da sie sonst des Landes verwiesen werden. Der UN-Sondergesandte für den Jemen Ismail Ould Cheikh Ahmed sagte am 16. Juli, dass die nächsten zwei Wochen der Gespräche über den Jemen die letzte Chance für den Frieden sein könnte.

Allerdings ist ein Friedensabkommen schwer erreichbar. Die Huthi Rebellen, welche mit den ehemaligen Präsidenten des Jemen Ali Abdullah Saleh verbündet sind, fordern direkte Gespräche mit Vertretern Saudi Arabiens, unter dessen Fuchtel der Präsident Abd Rabbu Mansour Hadi steht. Saudi Arabien ist auch die primäre Kraft in der Koalition, welche im Jemen Luftangriffe durchführt. Riad ist bei den Verhandlungen wenig präsent, um zu demonstrieren das Hadi keine Marionette ist, sondern der legitime Führer.

Die Aktionen der Huthi-Allianz auf dem Boden zeigen, dass deren Führer wahrscheinlich glauben, dass Gespräche nichts bringen. Ein Sprecher der Huthi stellte am 19. Juli ein Ultimatum: Solange die Saudis Luftangriffe durchführen, solange werden auch die Offensiven der Huthi an der Grenze fortgesetzt. Als Reaktion darauf begann die saudisch-geführte Allianz eine Offensive in der im Nordwesten des Jemen gelegenen Provinz Hajja und erhöhte die Anzahl der durch Kampfflugzeuge der Saudis geführten Luftangriffe.

Die treu zu Saudi Arabien stehenden Kräfte haben nun zwei Möglichkeiten. Sie könnten versuchen die Kontrolle über die Hauptstadt Sanaa, welche derzeit in den Händen der Huthi-Allianzen ist, zu erobern. Diese Entscheidung würde zu heftigen Kämpfen mit den Kräften der Huthi führen, wobei ein leichter Sieg nur schwerlich zu erwarten wäre, da sich die schlechten Fähigkeiten der von den Saudis unterstützten Truppen in jeder Art von Kämpfen auf den Boden bewiesen haben.

Alternativ könnte sich Saudi Arabien dazu entscheiden, in den nächsten zwei Wochen in Kuwait ein Abkommen zu treffen. Bei dieser Lösung müssten diese ihre zentrale Forderung fallen lassen, dass die Huthi die von ihnen besetzten Städte verlassen und ihre Waffen niederlegen. Tatsächlich würde das für die Saudis die Anerkennung des Scheiterns der Intervention im Jemen bedeuten. Doch selbst wenn die beiden Parteien sich auf eine Linie einigen, wird dies keine Garantie dafür sein, auch nur eine Vereinbarung auf dem Boden umzusetzen.

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