Trotz Protesten der irakischen Regierung beteiligt sich das türkische Militär weiterhin an der Befreiung der irakischen Stadt Mossul von der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS).
Ein Angriff kurdischer Kräfte auf die Stadt Baschiqa, 12 Kilometer von Mosul entfernt, wurde durch türkische Artillerie unterstützt, berichtete die Nachrichtenagentur BBC. Jedoch wurde nach Angaben der Agentur die Teilnahme der türkischen Artillerie in bei den Kämpfen um Bashiqa noch nicht von Kurden oder den irakischen Behörden bestätigt. Gleichzeitig haben Kurden angekündigt, dass die Stadt eingenommen wurde, sie aber nicht sicher sind, ob alle Terroristen aus der Stadt vertrieben wurden.
Am Sonntag berichtete das irakische Militär von der Eröffnung zweier weiterer Fronten – im Nordosten von Mossul, zusammen mit den kurdischen Peschmerga sowie zur Befreiung der Stadt Bashiqa.
Unterdessen haben die Peschmerga angekündigt, dass die kurdischen Streitkräfte nicht mehr an der militärischen Operation zur Befreiung Mossuls teilnehmen würden, wie es der Präsident irakisch Kurdistans, Masoud Barzani, behauptete, sagte ein Kommandant der Peschmerga einem Reporter von Rudaw. Gleichzeitig gaben die kurdischen Peschmerga bekannt, dass sie nicht weiter als Baschiqa vorstoßen werden.
Peshmerga Forces reach point beyond which they will not advance in the #Mosul offensive pic.twitter.com/mFefTCxKYG
— Afarin Mamosta (@AfarinMamosta) October 24, 2016
Die irakische Regierung ist wegen der Bulldozer, dem Ausheben von Schützengräben und Grenzziehungen durch die Region Kurdistan besorgt, weil Bagdad diese Schritte als Beginn des Separatismus von Kurden aus dem irakischen Staat sieht.
Unterdessen sagte der türkische Außenminister Mevlut Cavusoglu, dass Ankara im Falle einer Sicherheitsbedrohung für die Türkei nicht die Möglichkeit einer Bodenoperation im Irak ausschließe.
“Dies geschieht genauso wie im Fall von Syrien, wo die Geduld der Türkei gegenüber der Bedrohung durch die Terroristengruppe “Daesh” schwindet”, bemerkte Cavusoglu.
Zuvor berichtete der türkische Premierminister Binali Yildirim von der Bereitschaft der Türkei, auch “im Irak aktiv zu werden”. Laut Yildirim ist der Grund einer solchen Entscheidung die Tatsache, dass Ankara nicht mit irakischen und amerikanischen Versprechen zufrieden ist, dass kurdische und schiitische Milizen nicht am Kampf um Mosul teilnehmen werden.
Darüber hinaus sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, dass Mossul eine türkische Stadt sei, aus der türkische Menschen einmal vertrieben wurden. Diese Aussage wurde während einer Eröffnungszeremonie für eine Bildungseinrichtung in Bursa am 23. Oktober gemacht.
Die irakische Regierung ist kategorisch gegen eine Teilnahme des türkischen Militärs bei der Befreiung von Mossul. Die irakische Armee und die kurdischen Peschmerga begannen am 17. Oktober eine Operation zur Befreiung Mossuls von den Terroristen des IS. Die Luftwaffe der US-geführten Koalition unterstützt die irakischen und kurdischen Einheiten im Irak.