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Die Lage auf dem Westbalkan spitzt sich zu, in den letzten Tagen eskalierten die Spannungen zwischen dem Kosovo und Serbien rasant.
Alles begann damit, dass Priština Fahrer von Autos mit serbischen Nummernschildern zwang, diese bei der Einreise in den Kosovo durch kosovarische Kurzzeitkennzeichen zu ersetzen. Angeblich sei das eine “Vergeltungsmaßnahme”, wobei jedoch unklar bleibt, wofür eigentlich.
Die Entscheidung zu den Nummernschildern führte dazu, dass täglich Hunderte ethnischer Serben gegen die Herrschaft der albanisch geführten Kosovo-Regierung protestierten. In den an Serbien grenzenden Gebieten soll es Versuche gegeben haben, den Herrschaftsanspruch der Regierung vollständig zurückzuweisen.
Polizisten wurden in das Gebiet entsandt, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Ungeachtet aller Maßnahmen protestierten Hunderte von Serben im Kosovo und blockierten den Lkw-Verkehr auf Straßen zu zwei Grenzübergängen.
Als Reaktion auf die Nummernschildentscheidung des Kosovo und den Polizeieinsatz ordnete der serbische Präsident Aleksandar Vučić erhöhte Alarmbereitschaft für Belgrads Armee und Polizeieinheiten entlang der Grenze an.
Über der Grenzregion waren wiederholt serbische Kampfjets im Einsatz zu sehen.
Die Lage ist recht heikel, da sowohl in Serbien als auch im Kosovo eine Fülle von Interessen aufeinanderprallen. Dabei handelt es sich um eine weitere spontane Konfrontation zwischen Russland und dem kollektiven Westen.
Der Chefdiplomat der Europäischen Union, Josep Borrell, forderte Serbien und den Kosovo auf, die Spannungen abzubauen. Mehr kam von dort nicht, denn der Block hat wegen des nahenden Winters jetzt ganz andere Sorgen.
Der Erste, der den serbischen Präsidenten kontaktierte, war NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der auch mit dem kosovarischen Premierminister sprach.
Vučić hat sich jedoch als pro-westliches Werkzeug entpuppt und betont, er würde im Falle einer Eskalation KFOR und die NATO zum Schutz der ethnischen Serben aufrufen. Dahinter stehen aber in erster Linie Amerikaner, Kanadier und Polen, die Hauptverantwortlichen für die meisten tragischen Probleme in der Region.
Seine Aussage wurde von einer kräftigen antirussischen Hysterie-Kampagne im serbischen Informationsraum begleitet, die nach dem Besuch des russischen Militärattachés am Grenzübergang noch intensiver wurde. Es gibt offensichtlich Versuche, aus dem Konflikt zwischen der serbischen und der kosovarischen Regierung einen Vorfall „Russland gegen Kosovo und Serbien“ zu konstruieren.
Schließlich darf nicht unbeachtet bleiben, dass die Eskalation nur wenige Tage vor dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Moskau stattfindet, der mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über das syrische Idlib verhandeln will.
Ankara hat einen starken Einfluss auf die albanisch geführte Regierung des Kosovo und die Spannungen könnten für Erdoğan eine Möglichkeit sein, Moskau zu zeigen, dass es möglicherweise auch außerhalb des Nahen Ostens türkisch orchestrierte Probleme zu fürchten hat.
Jedoch bietet das andererseits Russland die Möglichkeit, einzugreifen und sich als zuverlässiger Verbündeter der Serben zu beweisen, nachdem EU, NATO und andere gezeigt haben, dass sie nicht bereit sind, substantielle Unterstützung zu leisten. Schließlich ist es kaum vorstellbar, dass das NATO-Mitglied Albanien gegen die albanisch geführte Regierung im Kosovo und zugunsten Serbiens vorgehen würde.