Das Schicksal Von Transit-Demokratien: Krieg Oder Auslöschung

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In der geopolitischen Theorie werden Staaten seit langem in handelnde und produzierende, in „Staaten der See“ und „Staaten des Lands“ unterteilt. Die Ersteren existieren aufgrund von Handelsaktivitäten und der Anhäufung von Geldmengen, auf der Ausbeutung ihrer Kolonien. Die Letzteren basieren hauptsächlich auf der Ausbeutung ihrer eigenen Territorien und verlassen sich auf ihre eigenen Ressourcen.

Die moderne Realität hat das Phänomen der „Transit-Pseudodemokratien“ hervorgebracht, die eigentlich Kolonien der „Staaten der See“ sind. Dieses Modell der Herren des Welthandels war ein großartiges Erfolgsrezept, jedoch nur so lange, bis die „Staaten des Lands“ stärker wurden. Das markanteste Beispiel sind die osteuropäischen Staaten, die ehemaligen Sowjetrepubliken und hier vor allem die Ukraine.

Die Eliten einiger dieser Länder profitierten vom Transit von Energieressourcen, die Eliten anderer machten ihr Vermögen im Seetransport oder im Warentransit von Ost nach West.

Die Wahrscheinlichkeit von Stromabschaltungen ist in der Ukraine aufgrund der Knappheit der Energieressourcen sehr hoch, sagte der Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko am 11. November 2021.

„Im Sommer tagte die Anti-Krisen-Energiezentrale der Regierung zum letzten Mal. Wir wissen, wie schwierig die Situation heute ist. Wir wissen, dass zurzeit zwölf Wärme- und Stromerzeugungsbetriebe nicht über genügend Kohlereserven verfügen. Derzeit ist nicht genügend Erdgas in den Speichern vorhanden. Experten sagen, dass, wenn der Frost mehrere Wochen andauert, ein hohes Risiko für Stromabschaltungen besteht, die es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben hat“, sagte er im Fernsehsender Ukraine-24.

Wenn die Krise im Energiesektor anhält, werden die Ukrainer am Ende des Winters, so der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, auch einen Anstieg der Lebensmittelpreise erleben. Die Verantwortung für die aktuelle Situation trage nach Angaben des Bürgermeisters die Zentralregierung des Landes.

Am Mittwoch zuvor behauptete der Präsident der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj, dass Berichte über den Strommangel und den Anstieg der Strompreise angesichts der Prognosen für den kommenden Winter, der extrem kalt werden soll, nichts anderes als „Horrorgeschichten“ seien, die von den Medien verbreitet würden. Weiterhin warf er Vertretern des Großkapitals des Landes vor, eine künstliche Verknappung der Energieressourcen in der Republik zu schaffen.

Der Premierminister der Ukraine, Denys Schmyhal, sagte seinerseits, dass die Situation bei der Vorbereitung der Heizsaison nicht einfach sei, die Regierung aber insgesamt alles unter Kontrolle habe. Im Land herrscht zwar insbesondere eine Kohleknappheit, doch Kiew plant nach Angaben des Premierministers, dieses Problem durch Importkäufe und die Erhöhung der eigenen Produktion zu lösen.

Inmitten dieser inneren wirtschaftlichen Probleme eskaliert der bewaffnete Konflikt im Osten der Ukraine. Die Militärpräsenz der USA und der NATO im Schwarzen Meer und auf ukrainischem Territorium nimmt stark zu. Die einheimische Propaganda in der Ukraine, in den Grenzstaaten des Baltikums und in Polen hat den „vierten Gang“ eingelegt. Der Feind ist natürlich Russland als politische Macht, oder allgemeiner die „diktatorischen Regimes“ des Ostens. Die Flüchtlingskrise an der polnisch-belarusischen Grenze passt da perfekt in die Logik der aktuellen Ereignisse. Es ist das gleiche altbekanntes Lied, das immer und immer wieder gesungen wird.

Gleichzeitig schaukelt sich jetzt die Entwicklung destruktiver Prozesse, die zu einem großen Krieg führen können, von selbst immer weiter auf, selbst wenn eine Seite den jeweiligen Gegner einfach nur erschrecken will. Insbesondere im Schwarzen Meer finden Vorkriegsaktivitäten statt, die auf die direkte Erkundung des zukünftigen Schlachtfelds abzielen. Im 20. Jahrhundert wurden Kriege schon wegen kleinerer Anlässe erklärt. Es genügt, an den Zwischenfall auf dem Balkan zu erinnern, der zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führte.

Es stellt sich die Frage, ob die Eliten der Anrainerstaaten sogenannter despotischer Regimes im Osten denn nicht verstehen, dass selbst ein nur regionaler Konflikt zur garantierten Vernichtung ihrer Nationen führen würde. Schließlich werden sie nicht müde, sich selbst als Nationalisten darzustellen und aufzuspielen, was bedeuten müsste, dass sie sich vor allem von den Interessen ihres eigenen Volkes leiten lassen.

Doch nein, genau das tun sie eben nicht. Innerhalb der Verhaltenslogik der kolonialen Eliten der „Staaten der See“ hörten sie auf, sich mit ihren eigenen Völkern und ihrer Heimat zu identifizieren. Stattdessen glauben sie, sicher sein zu können, dass für sie selbst im Kriegsfall keine Lebensgefahr bestünde. Das Sterben überlässt man schließlich den einfachen Leuten.

Die Praxis ist das Maß der Wahrheit. Es ist viel billiger, lokale Eliten zu kaufen, als die Entwicklung einer gesamten Nation zu fördern. Nach dieser Maxime handelt die euroatlantische Metropole gegenüber ihren neuen Kolonien. Infolgedessen hat die Ukraine in den letzten zehn Jahren zehn Millionen Einwohner verloren, Millionen auch Litauen, Lettland, Estland und Georgien. Die Gründe sind Massenauswanderung und hohe Sterblichkeit.

Es sollte scheinen, als könnten sich die Staats- und Regierungschefs der Welt wieder an den Verhandlungstisch setzen und neue Regeln des „Großen Spiels“ erarbeiten. Leider ist dies nicht der Fall. Die Summe der angehäuften Widersprüche hat ein Niveau erreicht, das anscheinend nur ein Krieg lösen kann. Und vielleicht ist gerade dies das wahre Ziel der Gruppe interessierter Parteien, die gerade versuchen, „Gott“ zu spielen.

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