Von ihren Erfindern „bemannte Drohne“ genannt hat ein neuer Typ eines persönlichen Fluggerätes im Juni seinen ersten Testflug erfolgreich abgeschlossen.
Die australische Firma CopterPack sagt, dass das Gerät, das nur zwei Rotorblätter hat, einen Erwachsenen vom Boden abheben lassen kann. Jeder Rotor hat dabei einen Durchmesser von rund 90 cm. Ein integrierter Autopilot kann seinen Piloten bis zu 15 m in die Höhe heben.
Die Rotoren sind mittels Kohlefaserrohren mit einem harten Rucksack verbunden, in dem sich die Batterien befinden.
Ein stabiler Flug wird erreicht, indem man die Rotoren dreht und somit ihren Schub steuert, im Gegensatz zu Quadcopter-Drohnen, die die Drehgeschwindigkeit einzelner Rotoren ändern.
Da das Gerät von einer Lithium-Ionen-Batterie angetrieben wird, gibt es seinem Benutzer aber nicht die Möglichkeit eines ausgedehnten Fluges in der Luft.
Nur wenige weitere Einzelheiten bezüglich der technischen Ausstattung wurden veröffentlicht.
CopterPack ist vor allem um die Sicherheit ihrer neuen JetPacks besorgt.
Wo Drohnen mit 4 oder mehr Rotoren in der Lage sind, sich selbst zu stabilisieren und ihren Flug einfach nur durch die Veränderung der Rotorgeschwindigkeiten zu kontrollieren, wird dies bei diesem 2-rotorigen Gerät durch Drehung der Rotoren realisiert, was zu einer Veränderung des Schubwinkels führt.
Da die Rotorblätter nicht abgedeckt sind, gibt es hier keinen Spielraum für Fehler. Der Pilot riskiert sein Leben, immer hoffend, das die Rotorhalterungen nicht im Flug versagen oder ein Vogel seine Flugbahn kreuzt.
Die Australier arbeiten weiterhin daran, wie dieses Problem gelöst werden kann, und auch daran, wie man leistungsfähigere Batterien einbauen könnte.
Hinsichtlich der Konstruktion sind diese Helipacks näher an dem neuseeländischen Martin Jetpack als an den JetCat -turbinengetriebenen Geräten der vier großen Flugpioniere – Yves Rossy, David Mayman, Franky Zapato und Richard Browning, an denen bereits 10 Jahre entwickelt wird.
Das Interesse an VTOL (vertical take-off and landing) Systemen ist in den letzten Jahren – und besonders seit Beginn der COVID-19 Pandemie – förmlich explodiert. Dazu gehören nicht nur JetPacks, sondern auch fliegende Motorräder, bemannte und unbemannte Fluggeräte, sowie Autopilotsysteme.
Während der COVID-19 Krise ist der globale Markt für autonome VTOL Systeme auf einen geschätzten Umfang von 4,4 Milliarden Dollar gewachsen und man erwartet, dass er im Jahre 2027 die 15,6 Mrd. Dollar erreichen wird – und das bei einer durchschnittlichen jährlichen Steigerungsrate von 19,6% im Jahre 2027, so eine Studie von Research and Markets. Davon werden 9 Milliarden zum militärischen Markt gehören.
Es ist schon 55 Jahre her, seit das Konzept eines Jetpack-Anzuges die Fantasie der Welt anregte – Als Sean Connery in der Eröffnungssequenz des James Bond Films „Thunderball“ einen Raketengürtel von BellAerosystems anlegte und vom Dach eines Schlosses abhob um feindlichen Agenten auszuweichen.