Ursprünglich erschienen bei A-specto, übersetzt von Borislav / Heinz Reichardt exklusiv für SouthFront
Der syrische Präsident Baschar al-Assad erklärte, dass er bereit sei “alles” zu verhandeln, was auf den Verhandlungstisch kommt, um den nun schon fast sechs Jahre andauernden Konflikt zu beenden. “Wir sind bereit alles zu verhandeln”, sagte er am Montag französischen Medien. Auf die Frage, ob er bereit sei seinen Präsidentenposten aufzugeben – eine Forderung der Rebellen seit dem Beginn des Konfliktes – sagte Assad: “Ja, aber meine Position ist an die Verfassung gebunden”. “Wenn die Opposition dieses Thema diskutieren will, müssen wir die Verfassung überarbeiten”, sagte er. Der syrische Präsident betonte, er hoffe auf eine schnelle Lösung des Konflikts, denn obwohl ein Krieg für eine gute und edle Sache wie die Verteidigung der Heimat geführt werden kann, führt er immer noch zu Ruin und Tod.
Verhandlungen sollen unter Vermittlung von Russland und der Türkei Ende Januar im kasachischen Astana geführt werden. Ein genaues Datum gibt es dafür bis jetzt noch nicht. In der vergangenen Woche sagten Oppositionsgruppen, dass der Verhandlungsprozess aufgrund von Angriffen der Regierung auf Eis gelegt ist. Im Gegenzug sagte Assad, dass der Waffenstillstand wiederholt von der Opposition verletzt wurde, wodurch die syrische Armee gezwungen war, den Angriffen zu begegnen. Er verteidigte das Vorgehen der Regierungskräfte im Tal von Wadi Barada bei Damaskus, das von den Rebellen besetzt war, und erklärte, dass das Ziel die Rückerlangung der Kontrolle über diese Gebiete sei.
Zuvor sagte Assad, dass die Rückerlangung der Kontrolle über die Stadt Aleppo entscheidend für die Beendigung des Konfliktes in Syrien ist. Ihm zufolge ist die Befreiung von Aleppo nicht nur ein Sieg für Syrien, sondern für alle, die im Kampf gegen die Terroristen effektiv mitgewirkt haben, darunter der Iran und Russland. “Dies ist eine Niederlage für alle Länder, die dem syrischen Volk feindlich gesinnt sind und die Terror als Mittel nutzen, um ihre Ziele zu verwirklichen”, sagte er über die Rückeroberung der letzten Hochburg der Rebellen im Land.
Wiederholte Versuche für Verhandlungen, die von den Vereinten Nationen vermittelt wurden, haben bisher keine dauerhafte Lösung für Frieden in der Region gebracht. Darüber hinaus beschuldigten die Vereinten Nationen Syrien und ihren Verbündeten Russland zivile Ziele in den von den Rebellen kontrollierten Stadtteilen bombardiert zu haben, obwohl die Mehrheit der Schulen und beschädigten Krankenhäuser in Basen der Oppositionsgruppen umfunktioniert wurden.
