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Jemens Anṣār Allāh sind mit ihren Operationen gegen die von Saudi-Arabien geführte Koalition noch nicht fertig.
Der Kampf geht am 22. Oktober an allen Fronten weiter, die Ḥūṯiyy (wie die Anṣār Allāh genannt werden) stoßen zügig in Richtung auf die Stadt Maʾrib und in den Bezirk Ǧūbah vor.
Am 21. Oktober gaben die Anṣār Allāh bekannt, dass ihre Raketentruppen ein Lager der saudischen Einsatzkräfte in der im Süden des Königreichs gelegenen Provinz Ǧāzān mit fünf ballistischen Raketen angegriffen hätten.
Der Angriff richtete sich gegen ein Hauptquartier, Munitionsdepots und Landeplätze für AH-64 Apache-Kampfhubschrauber im Lager.
Nach Angaben der Ḥūṯiyy wurden etwa 35 saudische Soldaten, darunter Offiziere und Piloten, getötet oder verwundet.
Nur eine der fünf von den Ḥūṯiyy abgefeuerten Raketen wurde von der Luftverteidigung der von Saudi-Arabien geführten Koalition abgefangen. Saudische Medien bestätigten, dass es Opfer gegeben habe, jedoch ohne Einzelheiten zu nennen.
Die von Saudi-Arabien geführte Koalition reagierte auf den Raketenangriff mit einer Reihe von Luftangriffen auf die von den Ḥūṯiyy gehaltene jemenitische Hauptstadt Ṣanʿāʾ. Die Streitkräfte Riyāḍs behaupteten, diese hätten militärischen Zielen gegolten.
Die Anṣār Allāh warfen der saudischen Luftwaffe jedoch vor, die Ministerien für Technik, Elektrizität, Wasser und Infrastruktur sowie Medikamentenlager bombardiert zu haben. Dabei seien ein Zivilist getötet und drei weitere verletzt worden.
Am 20. Oktober traf eine ballistische Rakete die nördlichen Außenbezirke der zentraljemenitischen Stadt Maʾrib. Abgefeuert wurde sie angeblich von den Anṣār Allāh, jedoch liegt keine unabhängige Bestätigung dafür vor.
Medienberichten zufolge traf die Rakete ein Wohnviertel, das an das Lager Ṣaḥn al-Ǧin grenzt. Dieses Militärlager, das von Saudi-Arabien unterstützte Truppen beherbergt, war wahrscheinlich das Hauptziel des Angriffs.
Nach jemenitischen Quellen wurden bei dem Raketenangriff mindestens 15 Menschen verletzt. Alle Opfer seien Zivilisten gewesen.
Wenige Stunden vor diesem Angriff gab die von Saudi-Arabien geführte Koalition bekannt, eine ballistische Rakete abgefangen zu haben, die von den Ḥūṯiyy aus dem Jemen in Richtung Ǧāzān abgefeuert wurde. Dies geschah wahrscheinlich in Vorbereitung auf den Angriff vom 21. Oktober.
Beide Angriffe ereigneten sich inmitten schwerer Zusammenstöße, hauptsächlich im Bezirk Maʾrib, in dem die Ḥūṯiyy kürzlich in zwei getrennten Operationen große Gebiete erobert hatten.
Dennoch setzt die von Saudi-Arabien geführte Koalition ihre schweren Luftangriffe in ihrem, größtenteils erfolglosen, Versuch, den Vormarsch der Anṣār Allāh aufzuhalten, fort.
Die von Saudi-Arabien geführte Koalition behauptet, dass zwischen dem 19. und 20. Oktober bei 14 Luftangriffen ihrer Kampfflugzeuge im südlichen Teil der Provinz 48 Ḥūṯiyy-Kämpfer getötet und sechs Militärfahrzeuge der Gruppe zerstört wurden.
In den letzten Tagen begannen die Vereinten Nationen und andere internationale Organisationen, vor einer sich verschlechternden humanitären Lage im Jemen zu warnen. Dies ist ein Beleg für den Erfolg der Operationen der Ḥūṯiyy.
Es ist zur Normalität geworden, dass jedes Mal, wenn die Anṣār Allāh im Krieg offensichtlich die Oberhand gewinnen, verschiedene internationale Gruppen und Organisationen sofort zur Einstellung der Feindseligkeiten aufrufen. Diese Stimmen bleiben jedoch stumm, wenn umgekehrt Saudi-Arabien Waffenstillstandsvereinbarungen verletzt und Luftangriffe durchführt.